Ja, ETFs sind günstig - Und zwar genau deswegen ...
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ETFs zeichnen sich gegenüber traditionellen, aktiv gemanagten Fonds durch äußerst geringe Kosten aus. Denn aufgrund der exakten Abbildung der Indizes, auf denen die Exchange Traded Funds beruhen, kommt es zu deutlich weniger Aktivität (Umschlagshäufigkeit) im Portfolio. Die permanenten Umschichtungen unterbleiben, und dies reduziert die Transaktionskosten auf ein Minimum. Die Gesamtkostenvorteile ergeben sich aus den folgenden vier Positionen:
1. Ausgabeaufschlag und Rücknahmegebühren
Grundsätzlich wird beim Kauf eines Investmentfonds ein einmaliger Ausgabeaufschlag fällig. Dieser ist vom Anlageschwerpunkt des jeweiligen Fonds abhängig und liegt in der Regel zwischen drei und fünf Prozent. Er dient hauptsächlich der Deckung von Vertriebs- und Beratungskosten und letztendlich auch zur Kundenbindung. Bei Verkauf der Fondsanteile kann es vereinzelt auch zu zusätzlichen Rücknahmegebühren kommen.
Beim Kauf von Exchange Traded Funds fällt weder ein einmaliger Ausgabeaufschlag an, noch kommt es beim Verkauf zu Rücknahmegebühren. 2. Vermögensverwaltungsgebühren
Bei klassischen Investmentfonds fallen jährliche Vermögensverwaltungsgebühren an. Diese betragen im Aktienbereich jährlich etwa 0,8 bis 2 Prozent. Im Vergleich dazu sind die Managementgebühren bei ETFs aufgrund des passiven Managementstils sehr niedrig. Zudem werden bei ETFs keine Kosten für die Lizenzen sowie die Prospekterstellung in Rechnung gestellt. Auch die automatische Portfolioanpassung als Reaktion auf Veränderungen der Indexgewichtung sowie das Management von Dividendeneinnahmen sind bei ETFs kostenlos.
Die Gebühren werden anteilig für jeden Tag errechnet und vom Sondervermögen automatisch abgezogen. Die Verwaltungskosten werden auch als Total Expense Ratio (TER) bezeichnet. Die TER gibt die jährlichen Kosten eines Fonds an, die zusätzlich zum Ausgabeaufschlag anfallen. Im Einzelnen bestehen die TER in der Regel aus folgenden Positionen:
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Management Fee p. a.,
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Depotgebühr,
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Umtauschgebühr,
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Depotbankgebühr und
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erfolgsabhängige Gebühr.
Die TER wird jeweils für das vergangene Geschäftsjahr ermittelt. Aufwendungen, die aus Käufen und Verkäufen innerhalb des Fondsvermögens entstehen, werden nicht berücksichtigt.
Nachfolgende Tabelle zeigt die unterschiedlichen Interpretationen der Kostenkennzahl TER von verschiedenen Anbieter:
So beträgt laut Morgan Stanley die durchschnittliche Gesamtkostenquote TER für die in Europa zugelassenen Aktien-ETFs derzeit etwa 0,46 Prozent im Jahr. Aktiv gemanagte Investmentfonds schlagen dagegen mit durchschnittlich 1,91 Prozent zu Buche. Bei Rentenfonds liegt die durchschnittliche Gesamtkostenquote bei etwa 0,18 Prozent pro Jahr für ETFs und etwa 1,09 Prozent für aktiv gemanagte Rentenfonds.
Insgesamt liegt die durchschnittliche Gesamtkostenbelastung TER bei europäischen Aktien-ETFs je nach Branche und Land, das die ETFs abdecken, bei etwa 0,15 Prozent für große Standard ETFs bis hin zu 0,80 Prozent pro Jahr für exotische Fonds, wie z. B. Rohstoff- und Indien-Fonds. Die Verwaltungsgebühren für Renten-ETFs belaufen sich auf jährlich rund 0,10 bis 0,25 Prozent.
Dieser Artikel ist in einer der zurückliegenden Ausgaben des Portfoliojournals erschienen : http://www.portfolio-journal.de
Informationen zu ETFs finden Sie auf : http://www.boerse-go.de/etfs/
Alexander Etterer
Leiter Geschäftsbereich
Asset-, Debt- und Cash-Management
Rödl & Partner, Köln
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