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11:39 Uhr, 10.01.2024

IWH-Insolvenztrend: Firmeninsolvenzen erreichen im Dezember Höchstwert

BERLIN (Dow Jones) - Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften ist laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Dezember stark gestiegen. Sie stieg auf den höchsten Wert für einen Dezember seit Beginn der Datenerfassung im IWH-Insolvenztrend im Jahr 2016. Das vierte Quartal war zudem das insolvenzstärkste Quartal des vorigen Jahres, obwohl laut IWH das vierte Quartal normalerweise die wenigsten Insolvenzen eines Jahres aufweist. Für die kommenden Monate rechnet das Institut mit weiter steigenden Firmenpleiten.

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland liegt laut IWH-Insolvenztrend im Dezember 2023 bei 1.078 Betrieben. Das sind 10 Prozent mehr als im November und knapp ein Viertel mehr als im Dezember des Jahres 2022. Die Zahl der Insolvenzen lag 24 Prozent über dem Dezember-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.

Die Analyse des IWH zeigt, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Dezember gemeldet wurde, rund 9 600 Arbeitsplätze betroffen waren. Die meisten Arbeitsplätze entfielen im Dezember auf Insolvenzen in der Industrie und bei unternehmensnahen Dienstleistungen.

   Steigende Zahlen erwartet 

Besserung ist bislang nicht in Sicht. Die dem Insolvenzgeschehen vorlaufenden IWH-Frühindikatoren erreichten im Dezember den zweiten Monat in Folge einen neuen Höchststand. "Die hohen Werte im Dezember markieren nicht das Ende steigender Insolvenzzahlen. Für die kommenden Monate erwarten wir weiter steigende Zahlen", sagte Steffen Müller, Leiter der IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität sowie der dort angesiedelten Insolvenzforschung.

Die Zahl der insolventen Personen- und Kapitalgesellschaften war seit den historischen Höchstständen vor etwa 20 Jahren stark zurückgegangen. Allerdings läge das Insolvenzgeschehen selbst bei einem weiteren moderaten Anstieg der Insolvenzzahlen in diesem Jahr noch immer im normalen Bereich, wie Müller erklärte.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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