IWF will einkommensschwache Länder stärker unterstützen
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT/WASHINGTON (Dow Jones) - Das Direktorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat einen langfristigen jährlichen Kreditrahmen von 2,7 Milliarden Sonderziehungsrechten (3,6 Milliarden US-Dollar) für einkommensschwache Länder verabschiedet. Wie der IWF zu Beginn seiner Jahrestagung mitteilte, wurde außerdem ein Paket von politischen Reformen und Maßnahmen zur Mobilisierung von Ressourcen auf den Weg gebracht, mit dem die Kreditvergabe an diese Länder unterstützt werden soll. Diese Reformen sind im Arbeitspapier "2024 Review of the Poverty Reduction and Growth Trust (PRGT) Facilities and Financing-Reform Proposals" dargelegt.
In Reaktion auf die Corona-Pandemie und die darauffolgenden wirtschaftlichen Schocks hatte der IWF die Unterstützung für seine einkommensschwachen Mitglieder deutlich aufgestockt. Die jährlichen Kreditzusagen sind seit 2020 auf durchschnittlich 5,5 Milliarden Sonderziehungsrechte (SZR) gestiegen, verglichen mit etwa 1,2 Milliarden im vorangegangenen Jahrzehnt.
"Die ausstehenden PRGT-Kredite haben sich seit Beginn der Pandemie verdreifacht, während die Finanzierungskosten zum SZR-Zinssatz stark gestiegen sind", erläutert der IWF. Deshalb sehe sich der PRGT mit einem akuten Finanzierungsdefizit konfrontiert, und seine sich selbst tragende Kreditkapazität wird sich Prognosen zufolge bis 2027 auf etwa 1 Milliarden SZR verringern, was deutlich unter der erwarteten Nachfrage liege. Dem solle mit den nun beschlossen Maßnahmen begegnet werden.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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