IWF: Wachstum bleibt vorerst schwach
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Istanbul (BoerseGo.de) - Der internationale Währungsfonds (IWF) rechnet nur mit einer langsamen Erholung der europäischen Wirtschaft. Wie aus dem jüngsten regionalen Konjunkturbericht des IWF hervorgeht, haben die europäischen Volkswirtschaften besonders unter einer Nachfrageschwäche aus den USA zu leiden, die durch die steigende Nachfrage aus Asien nicht ausgeglichen werden kann. Deshalb sei eine Stärkung der Binnenkonjunktur nötig, so der IWF. Zwar gehe die Rezession nun zu Ende, doch werde eine Erholung langsam und holprig verlaufen. Wichtig für ein dauerhaftes Wachstum seien auch weitere Reformen des Finanzsektors und des Arbeitsmarktes.
Wie in anderen Industriestaaten könnte in Westeuropa die steigende Arbeitslosigkeit eine schnelle Erholung verhindern, vermutet der IWF. Die Entwicklungs- und Schwellenländer in Asien hätten die Krise weit besser überstanden als erwartet und führten nun den Weg der Erholung an, heißt es im jüngsten Weltwirtschaftsausblick. Insgesamt bleibe das Wachstum der Weltwirtschaft aber noch schwach und deutlich hinter den vor der Krise erreichten Werten zurück.
Für Deutschland hat der IWF seine Wachstumsprognose zuletzt deutlich angehoben und erwartet im laufenden Jahr eine Schrumpfung von 5,3 Prozent und im kommenden Jahr einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent. Im Juli hatten die Schätzungen des IWF noch jeweils 0,9 Prozentpunkte tiefer gelegen. Der IWF geht davon aus, dass sich die Krise vor allem im nächsten Jahr am Arbeitsmarkt in Deutschland bemerkbar machen wird. So rechnet der Währungsfonds mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in 2010 auf 10,7 Prozent, nach 8,0 Prozent in diesem Jahr.
Für die gesamte Weltwirtschaft rechnet der IWF für das Jahr 2009 mit einem Rückgang der Wirtschaftsaktivität um ein Prozent und für das Jahr 2010 mit einem Wachstum von 3 Prozent. Für die Industriestaaten erwartet der IWF im Schnitt ein Minus von 3,5 Prozent im laufenden Jahr und im kommenden Jahr eine Erholung um 1,25 Prozent. Die Schwellenländer sollen laut IWF-Prognose 2009 um 1,75 Prozent und 2010 um fast 5 Prozent wachsen.
Auch mittelfristig rechnet der IWF mit einem schwächeren Wachstum als vor der Krise. So sei von 2010 bis 2014 nur mit einem durchschnittlichen Wachstum der Weltwirtschaft von etwa 4 Prozent zu rechnen. Vor der Krise habe der globale BIP-Anstieg im Mittel etwa 5 Prozent betragen.
Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, warnte davor, zu früh aus den Konjunkturprogrammen auszusteigen. Allerdings müsse an einer Ausstiegsstrategie gearbeitet werden, um die Staatsverschuldung der Industriestaaten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, sagte der IWF-Chef in Istanbul, wo ab dem Wochenende die Mitglieder von IWF und Weltbank zu ihren Jahrestagungen zusammenkommen. Derzeit sind 186 Staaten Mitglied im IWF.
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.