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11:33 Uhr, 03.10.2009

IWF: Wachstum bleibt vorerst schwach

Istanbul (BoerseGo.de) - Der internationale Währungsfonds (IWF) rechnet nur mit einer langsamen Erholung der europäischen Wirtschaft. Wie aus dem jüngsten regionalen Konjunkturbericht des IWF hervorgeht, haben die europäischen Volkswirtschaften besonders unter einer Nachfrageschwäche aus den USA zu leiden, die durch die steigende Nachfrage aus Asien nicht ausgeglichen werden kann. Deshalb sei eine Stärkung der Binnenkonjunktur nötig, so der IWF. Zwar gehe die Rezession nun zu Ende, doch werde eine Erholung langsam und holprig verlaufen. Wichtig für ein dauerhaftes Wachstum seien auch weitere Reformen des Finanzsektors und des Arbeitsmarktes.

Wie in anderen Industriestaaten könnte in Westeuropa die steigende Arbeitslosigkeit eine schnelle Erholung verhindern, vermutet der IWF. Die Entwicklungs- und Schwellenländer in Asien hätten die Krise weit besser überstanden als erwartet und führten nun den Weg der Erholung an, heißt es im jüngsten Weltwirtschaftsausblick. Insgesamt bleibe das Wachstum der Weltwirtschaft aber noch schwach und deutlich hinter den vor der Krise erreichten Werten zurück.

Für Deutschland hat der IWF seine Wachstumsprognose zuletzt deutlich angehoben und erwartet im laufenden Jahr eine Schrumpfung von 5,3 Prozent und im kommenden Jahr einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent. Im Juli hatten die Schätzungen des IWF noch jeweils 0,9 Prozentpunkte tiefer gelegen. Der IWF geht davon aus, dass sich die Krise vor allem im nächsten Jahr am Arbeitsmarkt in Deutschland bemerkbar machen wird. So rechnet der Währungsfonds mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in 2010 auf 10,7 Prozent, nach 8,0 Prozent in diesem Jahr.

Für die gesamte Weltwirtschaft rechnet der IWF für das Jahr 2009 mit einem Rückgang der Wirtschaftsaktivität um ein Prozent und für das Jahr 2010 mit einem Wachstum von 3 Prozent. Für die Industriestaaten erwartet der IWF im Schnitt ein Minus von 3,5 Prozent im laufenden Jahr und im kommenden Jahr eine Erholung um 1,25 Prozent. Die Schwellenländer sollen laut IWF-Prognose 2009 um 1,75 Prozent und 2010 um fast 5 Prozent wachsen.

Auch mittelfristig rechnet der IWF mit einem schwächeren Wachstum als vor der Krise. So sei von 2010 bis 2014 nur mit einem durchschnittlichen Wachstum der Weltwirtschaft von etwa 4 Prozent zu rechnen. Vor der Krise habe der globale BIP-Anstieg im Mittel etwa 5 Prozent betragen.

Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, warnte davor, zu früh aus den Konjunkturprogrammen auszusteigen. Allerdings müsse an einer Ausstiegsstrategie gearbeitet werden, um die Staatsverschuldung der Industriestaaten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, sagte der IWF-Chef in Istanbul, wo ab dem Wochenende die Mitglieder von IWF und Weltbank zu ihren Jahrestagungen zusammenkommen. Derzeit sind 186 Staaten Mitglied im IWF.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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