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14:03 Uhr, 30.01.2024

IWF hebt Prognose für Weltwirtschaftswachstum 2024 leicht an

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum im laufenden Jahr leicht angehoben, was vor allem an höheren Wachstumserwartungen für die USA und China liegt. Deutschlands und Frankreichs Prognosen wurden dagegen erneut gesenkt. Wie der IWF in der Aktualisierung seines Weltwirtschaftsausblicks von Oktober 2023 schreibt, werden für 2024 und 2025 Wachstumsraten von 3,1 (bisher: 2,9) und 3,2 (3,2) Prozent prognostiziert. Damit liegt das erwartete Wachstum weiter unter dem Durchschnittswert der Jahre 2000 bis 2019 von 3,8 Prozent, wofür der IWF die hohen Zentralbankzinsen, die Rücknahme der fiskalischen Unterstützung und das schwache Produktivitätswachstum verantwortlich macht.

Der IWF rechnet gemäß dem Prognose-Update damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA um 2,1 (2,5) und 1,7 (1,8) Prozent steigen wird. Auch Chinas Wachstumsprognose für 2024 wurde etwas angehoben - auf 4,6 (4,2) Prozent. Die Prognose für 2025 blieb bei 4,1 Prozent. Japan prognostiziert der IWF Wachstumsraten von 0,9 (1,0) und 0,8 (0,6) Prozent. Die Wachstumsprognosen für den Euroraum wurden auf 0,9 (1,2) und 1,7 (1,8) Prozent gesenkt und die Deutschlands auf 0,5 (0,9) und 1,6 (2,0) Prozent. Frankreich traut der IWF 1,0 (1,3) und 1,7 (1,8) Prozent Wachstum zu und Italien 0,7 (0,7) und 1,1 (1,0) Prozent.

"Angesichts sinkender Inflationsraten und eines stabilen Wachstums hat die Wahrscheinlichkeit einer harten Landung abgenommen, und die Risiken für das Weltwirtschaftswachstum sind ausgewogener", befindet der IWF. Einerseits könne das Wachstum höher als erwartet ausfallen, wenn etwa die Inflation beschleunigt sinke und sich dadurch die Finanzierungsbedingungen verbesserten. Wachstumsfördernd wären außerdem eine unnötig expansive Fiskalpolitik und Strukturreformen. Negativ würden dagegen starke Anstiege bei Rohstoffpreisen oder eine hartnäckige Inflation wirken. "Eine Verschärfung der Probleme in Chinas Immobiliensektor in China oder eine Wende zu Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen könnten ebenfalls zu Wachstumsenttäuschungen führen."

Nach Aussage des IWF besteht die Aufgabe für die Geldpolitik nun darin, den Rückgang der Inflation auf den Zielwert erfolgreich zu Ende zu bringen und dort, wo Lohn- und Preisdruck das erlauben, eine weniger restriktive Haltung einzunehmen. Wo möglich, sollten die Regierungen außerdem in den Modus der Haushaltskonsolidierung zurückkehren.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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