IWF-Chefin Georgieva: EU soll CO2-Reduzierung gemeinsam finanzieren
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die EU-Länder sollten die Reduzierung von CO2-Emmissionen nach Aussage der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, gemeinsam finanzieren. In einer Rede bei der jährlichen EU-Haushaltskonferenz sagte Georgieva laut veröffentlichtem Redetext, dass Geld dort eingesetzt werden müsse, wo es diesbezüglich den größten Nutzen bringe. Es brauche gewaltige Investitionen, und dafür müssten intelligente Lösungen gefunden werden. Die IWF-Chefin sagte: "Wir wissen, dass der Umfang der zusätzlichen Investitionen, die erforderlich sind, um von hier nach dort zu gelangen - Netto-Null-Emissionen bis 2050 und ein energiesicheres Europa - enorm sein werden. Um sicherzustellen, dass dieser Übergang in Anbetracht von zahllosen anderen fiskalischen Zwängen zu gewährleisten, ist ein intelligenter Ansatz erforderlich."
Die Kosten für die Einsparung einer Tonne CO2-Emission variieren Georgieva zufolge stark zwischen Ländern und Sektoren. In einigen Sektoren würden sich die Ergebnisse, selbst wenn man eine Tonne Geld auf das Problem werfen könnte, aufgrund von Versorgungsengpässen oder fehlenden alternativen Technologien kaum verändern.
Es sei von entscheidender Bedeutung, das zu tun, was man könne und wo immer man könne, und das so kosteneffizient wie möglich. "Dazu muss man herausfinden, wo man den größten Nutzen für sein Geld bekommt", sagte sie. Sie sehe dies als einen Bereich, der sich für eine starke, koordinierte, zentrale Rolle der EU eigne, weil Koordinationsdefizite, externe Effekte und Risiken für den Binnenmarkt bestünden.
"Ich denke dabei an die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass grenzüberschreitende Investitionen in Stromnetze erfolgen. Ich denke an die Notwendigkeit der Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich neuer 'sauberer Technologien' für schwierige Sektoren. Ich denke daran, wie wichtig es ist, dies zu tun, ohne die Regeln für staatliche Beihilfen zu verletzen und den Binnenmarkt zu verzerren", sagte sie.
All diese Bemühungen würden Georgieva zufolge auch einen großen Beitrag zur Erreichung der Ziele der EU Ziele der Energiesicherheit zu erreichen. Die IWF-Chefin appellierte an die Versammlung: "Bitte stellen Sie einen neuen mehrjährigen Finanzrahmen auf, der den großen Herausforderungen, die vor uns liegen, angemessen ist. Ich bitte Sie alle: Bitte tun Sie nicht nur das, was zu Hause beliebt ist, sondern das, was für Europa richtig ist!"
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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