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12:33 Uhr, 01.02.2024

IW-Wohnindex: Mieten steigen stark, Kaufpreise erholen sich

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Der Sinkflug der Immobilienpreise hat nach neuen Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ein Ende: Kaufpreise für Wohnungen und Häuser seien zuletzt wieder gestiegen und stabilisierten sich. Besonders stark wüchsen die Mietpreise. Das zeigten Berechnungen für den neuen IW-Wohnindex auf Basis von Inseraten. Im vierten Quartal waren Eigentumswohnungen 0,8 Prozent und Häuser 0,6 Prozent teurer als im Quartal zuvor, wie das IW mitteilte.

Die Immobilienpreise dürften damit ihre Talsohle erreicht haben, der Markt sich normalisieren. Zwar sei der Markt noch immer weit vom Vor-Krisen-Boom entfernt, die Zahlen dürften sich aber schrittweise erholen. Unter dem Strich bleibe aber ein Preissturz von gut 8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2022. Besonders stark sanken die Preise laut den Angaben in München mit minus 13,2 Prozent, in Stuttgart mit minus 13 Prozent und in Hamburg mit minus 12 Prozent.

Bei den Mietpreisen zeige der Trend nach wie vor nach oben: Mietabschlüsse waren demnach im vierten Quartal 5,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Knapper Wohnraum und immer weniger Neubauten erhöhten den Druck auf den Mietmarkt. Im vierten Quartal 2023 legten die Preise laut IW um 1,6 Prozent zu, seit 2022 seien sie um fast 8,7 Prozent gestiegen. Die Steigerungen träfen alle Städte, ob Umland oder Großstadt, besonders stark fielen sie aber in den sieben größten Städten aus: Im Vergleich zum Vorjahr waren Mieten demnach in Berlin 9,2 Prozent, in Leipzig 7,8 Prozent und in München 7,3 Prozent teurer.

"In Deutschland wird zu wenig gebaut, und das nicht erst seit ein paar Jahren", sagte IW-Ökonom Michael Voigtländer. "Zinsanstiege und Förderchaos bei Sanierungen haben die Krise noch weiter verstärkt. Die Rechnung für die jahrelange Fehlsteuerung bezahlen jetzt insbesondere Mieter." Der Wohnindex soll laut IW fortan vierteljährlich erscheinen. Die Zahlen berücksichtigten Lage und Qualität der Immobilien und seien deshalb genauer als reine Median- oder Durchschnittswerte, hob das arbeitgebernahe Wirtschaftsforschungsinstitut hervor.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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