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10:02 Uhr, 12.12.2024

IW-Umfrage: Vier von zehn Unternehmen wollen 2025 Stellen abbauen

DOW JONES--Die Geschäftslage deutscher Unternehmen ist so schlecht wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr und wird bei vier von zehn Unternehmen zu Stellenkürzungen führen. Laut einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wollen 38 Prozent der Unternehmen im Jahr 2025 Stellen abbauen. Nur 17 Prozent wollen mehr Mitarbeiter einstellen. Die Beschäftigungsaussichten sind damit so schlecht wie seit 2009 nicht mehr.

Außerdem ist keine Besserung der Geschäftslage in Sicht. Für 2025 gehen dem IW zufolge zwei von fünf Unternehmen von noch schlechteren Geschäften aus, gerade einmal ein Fünftel erwartet eine Verbesserung. Ihr schwindendes Vertrauen in den Standort drückten die Unternehmen auch durch ihre Investitionserwartungen aus. Demnach wollen 40 Prozent weniger investieren, nur 23 planen mehr Investitionen ein, so das Kölner Institut.

Besonders düster sieht die Beschäftigungsperspektive in der Industrie aus. Hier wollen laut IW nur 14 Prozent mehr Beschäftigte einstellen, dagegen planen 44 Prozent der befragten Industriefirmen, Stellen abzubauen.

Pessimismus herrsche auch bei den Dienstleistern. Während die Branche in den vergangenen Jahren den Arbeitsmarkt stabilisiert habe, wollten auch hier 35 Prozent der Unternehmen ihr Personal reduzieren. Nur 23 Prozent der Dienstleister planen mit zusätzlichen Mitarbeitern, so die Umfrage.

"Wirtschaftspolitisch war 2024 ein verlorenes Jahr", sagte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Die Problemlage bestehend aus hohen Kosten für Energie, Arbeit und Bürokratie, politische Unsicherheit oder Fachkräftemangel seien dieselben wie vor einem Jahr. "Umso wichtiger ist es, dass die kommende Regierung die Baustellen schnell anpackt", forderte er.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/brb

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