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10:24 Uhr, 11.11.2024

IW: Bis 2034 fehlen 178.000 Arbeitskräfte im Maschinenbau

Von Andreas Kißler

DOW JONES--Der demografische Wandel trifft einige Branchen besonders hart, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Studie im Auftrag der Impuls-Stiftung für den Maschinenbau, den Anlagebau und die Informationstechnik. "Allein im Maschinenbau gehen in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich 296.000 Beschäftigte - und damit rund ein Viertel - in den Ruhestand, aber nur etwa 118.000 kommen nach", so das arbeitgebernahe Institut. "Damit entsteht eine potenzielle Lücke von 178.000 Fachkräften." Nicht nur für die Unternehmen sei der Fachkräftemangel ein großes Problem. Auch das Rentensystem gerate zunehmend in eine bedrohliche Schieflage: Die Menschen würden immer älter und bezögen länger Rente, während weniger Erwerbstätige Beiträge in die Rentenkasse einzahlten.

Eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und auch die Rentenkasse zu entlasten, sei, dass Arbeitnehmer über ihr Renteneintrittsalter hinaus arbeiten. Über die Hälfte der deutschen Unternehmen beschäftige bereits Rentner, doch die bürokratischen Hürden seien hoch: So scheiterten vier von zehn Unternehmen an arbeits- und sozialrechtlichen Fragen, obwohl sie bereits Erfahrungen mit der Beschäftigung von "Silver Workern" hätten oder diese aktuell einsetzten. Insbesondere das Vorbeschäftigungsverbot sei problematisch, nach dem ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer nicht befristet beschäftigen darf, wenn dieser zuvor schon dort in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis gestanden hat.

Neben der Abschaffung dieses Beschäftigungsverbots für Rentenbezieher gebe es weitere Instrumente, mit denen die Politik nachsteuern könne, betonte das IW. Es nannte eine weitere Anhebung der Regelaltersgrenze, einen vorgezogenen Rentenbezug für maximal drei Jahre und nur mit Abschlägen oder die Wiedereinführung einer Hinzuverdienstgrenze bei vorgezogenem Rentenbezug. "Dass die Bundesregierung das Vorbeschäftigungsverbot für Rentenbezieher nun abschaffen will, ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht", sagte IW-Experte Oliver Stettes. Es sollten jegliche Anreize für Frühverrentung abgebaut und der Verbleib älterer Beschäftigter gezielt gefördert werden. "Arbeiten bis zum gesetzlichen Rentenalter und darüber hinaus sollte nicht länger als Zumutung gelten, sondern als Chance", so Stettes.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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