Ist dieser Dauerläufer nach -20 % seit Jahresbeginn spannend?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- Copart Inc. - WKN: 893807 - ISIN: US2172041061 - Kurs: 45,735 $ (Nasdaq)
Schrott- und Restwertmarkt – Langweilig, oder?
Copart betreibt einen Marktplatz für Unfall- und End-of-Life-Fahrzeuge. Verkäufer sind überwiegend Versicherer; Käufer sind Demontagebetriebe, Händler, Exporteure und in geringem Umfang Privatkunden. Copart wiederum stellt Abschleppen, Lagerung, Aufbereitung und die Abwicklung über eine vollständig digitale Auktionsplattform bereit. Im Jahr werden mehr als 3 Mio. Fahrzeuge veräußert. Interessanterweise stammen rund 40 % der Bieterkunden aus dem Ausland und bei Extremwetterereignissen (Hurrikans, Fluten, Hagel) fungiert Copart als infrastruktureller Partner. Solche Ereignisse erhöhen zwar die Kosten für Vorfinanzierung, stärken aber die Bindung zu Versicherern.
Du willst auch künftig alle Trades & Analysen von Rocco & Valentin live erleben?
AktienPuls360 | Fundi & Charting: Best of Both Worlds
👉 Überzeuge Dich 14 Tage unverbindlich
Im AktienPuls360 habe ich mich mit Rocco Gräfe als Mann mit über 20 Jahren Erfahrung in Charttechnik zusammengeschlossen und wir kombinieren unsere Talente miteinander. Tiefes fundamentales Research & passende charttechnische Einstiege sind keine Traumvorstellung, sondern sind seit Anfang September 2024 Realität.
Drei Depots mit allen Trades, tiefgründige Recherchen, das Experten-Battle Charttechnik vs. Fundamentalanalyse, tägliche Big-Picture-Einordnungen der Märkte und Live-Webinare zu DAX und US-Werten, ...
Der US‑Markt ist faktisch ein Duopol mit natürlichem Burggraben
Copart und IAA halten rund 80 % Marktanteil. Die Besonderheit: Copart besitzt die überwiegende Zahl seiner mehr als 250 Standorte selbst. Die Genehmigungs- und Flächenknappheit erhöhen die Eintrittsbarrieren; kürzere Abschleppdistanzen und Kapazität in Katastrophenfällen sichern operative Vorteile. Man kann nicht einfach so überall einen Schrottplatz errichten. Ein natürlicher Burggraben wie auch bei Waste Management oder Republic Services.
Außerhalb der USA ist das servicelastige Modell weniger etabliert. Hier nutzt man teils ein Eigenhandelsmodell für den Markteintritt und migriert Kunden anschließend in das margenstärkere Servicegeschäft. In Europa betreibt Copart u. a. ca. 20 Plätze im Vereinigten Königreich, 9 in Deutschland und 10 in Spanien.
Parallel versucht sich Copart weg von den Versicherungen zu diversifizieren. Denn der US‑Wholesale‑Markt umfasst ein Vielfaches des reinen Schadenmarkts. 2021 stammten über 20 % der veräußerten Fahrzeuge aus Nicht‑Versicherungsquellen, seither wuchs das Segment schneller als das Kerngeschäft.
Wie verdient Copart Geld?
Die Umsätze macht Copart überwiegend aus Transaktions- und Servicegebühren auf Käufer- und Verkäuferseite sowie aus Logistik‑ und Verarbeitungspauschalen (Towing, Storage, Processing). Auf Käuferseite liegt die ausgewiesene Gebühr je nach Fahrzeugkategorie, Zahlungsart und Volumen typischerweise bei etwa 7-13 %. Mitgliedsbeiträge spielen eine untergeordnete Rolle.
Strukturelle Wachstumstreiber sind steigende Fahrzeugwerte und eine seit Jahren zunehmende Total‑Loss‑Ratio. Eine wichtige Metrik für Copart. Komplexere Sensorik und Elektronik erhöhen Reparaturkosten, wodurch Versicherer häufiger wirtschaftliche Totalschäden deklarieren, wodurch die Total-Loss-Ratio profitiert.
2021/22 wirkte das deutlich gestiegene Niveau der US‑Gebrauchtwagenpreise zusätzlich als Rückenwind für Verkaufserlöse & Margen Aber wichtig: die extrem hohen Margen sind durch Bilanzierungseffekte verzerrt. Die sehr hohen Margen wirken teilweise höher, weil Copart Grundstücke in der Bilanz aktiviert statt sie als laufende Kosten zu verbuchen. Außerdem werden Teile der vorgelagerten Fahrzeugbearbeitung als Vorräte erfasst und belasten damit nicht sofort die GuV. Denn wirtschaftlich dienen diese Aufbereitungs- und Logistikkosten eigentlich der Umsatzerzielung der konkreten Fahrzeuge, werden aber als Herstellungskosten der Vorräte aktiviert. Sie erscheinen erst beim Verkauf als Aufwand in der GuV, bis dahin erhöhen sie optisch die Marge. Ungeachtet dessen weist Copart eine Free Cash Flow Marge von rund 26 % auf.
Risiken & Bewertung
Die Faktoren Anzahl der Unfälle, die Totalschadenquote und die Gebrauchtwagenpreise sind ziemlich zyklisch und beeinflussen sich teils gegensätzlich. Wenn Gebrauchtwagen teurer sind, gibt es zwar weniger Totalschäden, aber jedes verkaufte Auto erzielt im Schnitt einen höheren Erlös. Sowas wie 2021/22 sind Ausnahmefälle.
Zudem könnten die Mobilitätstrends, wie Car Sharing oder autonomes Fahren die Unfallzahlen reduzieren. Gleichzeitig erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des wirtschaftlichen Totalschadens je Ereignis durch die sensorintensiven Fahrzeugen. Aber auch der Exporte in Schwellenländer verlängert die Nutzungsphase der verunfallten Fahrzeuge.
Copart wurde schon immer mit einem Bewertungsaufschlag gehandelt (Median‑KGV seit 2016 ca. 33x). Nach KGVs von 45 liegt die Bewertung aktuell näher bei rund 30x. Dennoch ist die Bewertung weiterhin erhöht.
Copart hat keine Nettoschulden, kauft aber nur sehr selektiv eigene Aktien zurück.
Fazit
Copart ist definitiv ein sehr interessantes Unternehmen, weil es diesen natürlichen physischen Burggraben gibt. Der Burggraben speist sich aus Flächenbesitz, Netzwerkeffekten und operativer Verlässlichkeit in Stressphasen (Hurricane, ...). Faktoren und Mobilitätstrends muss man definitiv beobachten. Angesichts der Bewertung sind die -20% kein Schnapper, aber es gibt dennoch ein spannendes Setup
Das Trading-Setup gibt es exklusiv im AktienPuls360
Viel Erfolg wünscht Euch Valentin
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Habe vor Jahren viele Autos bei Copart (bestimmt an die 30-40) gekauft..........die Gebühren für einen Autokauf sind jetzt so hoch, dass es überhaupt keinen Sinn mehr macht.
Nur Betrüger bei Zoll und Steuern ist dies teilweise egal, aber die Gebühren sind trotzdem hoch beim bezahlen in USD.
Was man nicht sieht ist, dass aus den USA nach Europa Autos kommen mit kleinen und großen Versicherungsschaden (von Auktionen), die günstiger sind (auch deutsche Fabrikate). Im Osteuropa gibt es viele MBs, BMWs, Teslas und andere aus den USA und Kanada, die nach Shipping, Steuer und Homologation weiter günstiger sind als 2. Hand in der EU zu kaufen. Sind einfach an der Anhängerkupplung zu unterscheiden (die Amis haben eine andere).