Kommentar
12:18 Uhr, 05.01.2013

Ist der AUSVERKAUF beim GOLD vorüber?

Das Gold wird sicherlich weiter steigen, aber bislang ist da nicht die große Dynamik auf der Oberseite zu erkennen, in der vergangenen Woche scheiterte der Preis an der runden Marke von 1700 USD, die Dreh- und Angelpunkt war von mysteriösen nächtlichen Abverkäufen, die in den letzten Wochen des alten Jahres ausgerechnet immer dann auftraten, wenn kaum Handel im Goldterminmarkt stattfand – das war zu Mitternacht in den USA und zur Mittagszeit in Japan. Mehr dazu hier!

Aber ich werde nicht pessimistisch, immerhin sind wir in der zweiten Jahreshälfte 2012 um 260 Dollar nach oben gelaufen, das kann jetzt auch größtenteils wieder korrigiert werden, ohne dass sich da technisch etwas an dem positiven Gesamtbild ändern würde.

Der Wendepunkt nach oben, bevor der Kursanstieg, den wir jetzt in den letzten Tagen hatten, begann, lag genau am Hoch der Bodenbildung von Mai 2011 – insofern haben wir da einen bilderbuchartigen Rücketzer auf diese Marke, die bei 1640 USD liegt.

Auch am Freitag gelang dem Gold genau an dieser Stelle eine starke Wende nach oben! Solange der Kurs diese Unterstützung hält, kann es eigentlich auch jetzt direkt wieder nach oben gehen – also das Korrektursoll ist erfüllt.

Die Bestätigung dafür – für diese neuerliche Bodenbildung - steht aber noch aus. Sehen wir uns das genau im Chart an:

Sie sehen: Die Leitbörse für den weltweiten Goldhandel, die zur amerikanischen CME Group zählende Warenterminbörse COMEX, schließt um 19:30 Uhr. Um diese Uhrzeit wurde für den Februarkontrakt ein Schlusskurs von 1648,90 USD/Unze festgestellt. Damit ist im Terminmarkt für Gold NICHT die Bedingung für eine Kerze erfüllt, die man sich an dieser Stelle gerne als Bull-Signal, als bestätigende Kerze wünsche würde, die eine baldige Wende nach oben auslösen könnte.

Nach 19:30 Uhr am Freitag erholte sich Gold jedoch immer weiter und schloss um 23:00 Uhr bei 1655,49 USD/oz - damit ist die Lunte der Freitags-Kerze um mehr als 200% größer als der Kerzenkörper und wir haben hier eine astreine Hammer-Kerze.

Diese Hammer-Kerze fällt mit einer massiven Unterstützung bei 1640 USD/oz zusammen. Wir haben also am Freitag eine der stärksten und validesten Wende-Kerzen vorliegen, die es in der Charttechnik überhaupt gibt. Es spricht also vieles für steigende Goldpreise ab Wochenbeginn!

Merke: Hammer-Kerzen werden normalerweise noch einmal getestet! Typischerweise wird das Niveau von 50% der Lunte noch einmal angelaufen! Sehen wir uns das genauer an:

Der Goldpreis könnte am Montag also noch einmal auf 1640,84 USD/oz fallen, um dann dort ein Wendemuster auszubilden. Der Kaufdruck vom Freitag könnte sich also nach einer kleinen Korrektur am Montag direkt fortsetzen, was zu neuen Hochs führen wird.

FAZIT: Bislang gibt es heterogene Signale. Wer konservativ ist, wartet für den Aufbau neuer Long-Positionen einen Schlusskurs oberhalb von 1695,40 USD/oz ab. Wer risikofreudig ist, kann sich bereits am Montag bei 1640,84 USD/oz auf die Lauer legen.

Besuchen Sie Anfang nächster Woche den Rohstoff-Blog auf dieser Webseite, um bei der Situation bei Gold auf dem Laufenden zu bleiben: www.limitup.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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