Ist das noch normal?
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GM nun endlich pleite – Börsen in Rekordlaune. Freuen wir uns zum Monatsbeginn über anhaltend feste Aktienmärkte, die der wirtschaftlichen Realität allerdings weit, sehr weit vorauseilen. Und dann auch noch die anderen schweren Unternehmenskrisen. Ist das normal? Was bedeutet eigentlich „normal“? In der alltäglichen Anwendung: vorhandenen Normen entsprechend. Ich frage mich immer öfter, ob in unserer Wirtschaftsordnung noch alles normal ist, oder ob wir am Anfang einer grundsätzlichen Neuordnung des Verhältnisses zwischen Staat und Wirtschaft stehen. General Motors, Opel, Arcandor, Hypo Real Estate – die jeweiligen Existenzkrisen mögen unterschiedlicher Herkunft und Bedeutung sein. Ist es aber normal, wenn Regierungen auf beiden Seiten des Atlantiks mit denkbar größtem Engagement und dem hehren Ziel, Arbeitsplätze zu retten, entscheidend eingreifen? Wohin soll das führen? Was wird aus der Rolle der Börse bei der Eigenkapitalbeschaffung?
Nicht umsonst warnen besonnene Ökonomen immer lauter vor einem Dammbruch bei der Staatshilfe, vor einer Gefährdung von elementaren marktwirtschaftlichen Prinzipien. Ich warte nur noch darauf, dass jemand öffentlich dazu auffordert, Unternehmen jeder Größe sollten sich künftig gleich an Vater Staat wenden, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht. Freuen wir uns mit den Betroffenen, wenn ihnen staatliche Intervention eine neue Zukunft eröffnet. Wundern wir uns dann aber auch nicht, wenn der Staat seinen Einfluss auf die Wirtschaft generell verstärkt.
Ihr Hermann Kutzer
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