Ist das die Ruhe vor dem Sturm?
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Die Börsianer sind derzeit zwiegespalten. Das Bild erinnert an eine gewaltige Herde, die beinahe täglich darauf wartet, bis die „Vormänner“ der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks endlich ihre „Colts“ in Form riesiger Aufkaufprogramme ziehen und damit den Startschuss zur großen Herbst-Rally geben. Auf der anderen Seite lauern überall gefährliche „Eingeborene“ wie das Bundesverfassungsgericht mit ihrer anstehenden Entscheidung zum ESM oder die „Troika“ bez. der Beurteilung der aktuellen griechischen Lage, um dem monetären Treiben vielleicht ein jähes Ende zu setzen. Ganz nebenbei befinden sich die Märkte im für einen erfolgreichen Herdentrieb ungünstigsten Monat, vor dem jetzt sogar Superoptimisten wie Heiko Thieme oder Hans A. Bernecker warnen. Kein Wunder, dass vor der der EZB-Sitzung in dieser Woche viele Anleger die Füße still halten und an den Märkten nicht allzu viel passiert, wie man an dem noch immer vorherrschenden Kampf um die 7000-Punkte-Marke im DAX sehen kann. Vielleicht entpuppt sich das Ganze im Endeffekt aber auch nur als „Sturm im Wasserglas“, wie ebenfalls so mancher meint.
Wer eher letzteres Szenario im Blick hat, könnte auf etwas höherem Niveau jetzt wieder einmal Seitwärts-Produkte wie Korridor-Bonus-Zertifikate auf den deutschen Leitindex in Erwägung ziehen, die eine Art Kombination aus Long- und Short-Bonus-Produkten mit Cap darstellen. Allerdings gilt es hier gleichzeitig eine obere und eine untere Barriere zu beachten, da bereits die Berührung einer der beiden Schwellen automatisch zur Zerstörung der gesamten Bonus-Struktur führt. Ereilt dieses Schicksal zuerst die untere Begrenzung, partizipiert das Papier in der Folgezeit nur noch eins zu eins am Basiswert wie ein klassisches Bonus-Zertifikat nach dem Schwellenverlust. „Knockt“ dagegen zuerst die obere Barriere, mutiert das ursprüngliche Korridor-Bonus-Produkt zu einem simplen Short-Tracker. Wie bei der einfachen Variante gilt es aber natürlich auch beim „Doppel-Bonus“ mögliche Aufgelder gegenüber einem Direktinvestment zu beachten, um den Verlust nach einem möglichen Schwellenbruch nicht noch weiter aus dem Ruder laufen zu lassen.
Die Société Générale bietet als erstmaliger Emittent von Korridor-Bonus-Zertifikaten auch aktuell ein breites Spektrum an entsprechenden Produkten an, bei denen sich aufgrund des beidseitigen Barriere-Risikos in der Regel eine noch attraktivere Rendite-Chance ergibt. Allerdings ist diese stets auf einen maximalen Auszahlungsbetrag begrenzt. Investoren, deren Anlagehorizont nur noch bis zum Jahresende reicht, könnten beispielsweise Bandbreiten von 5.450 bis 7.550 (SG3BGE) bzw. von 5.300 bis 7.700 Punkten (SG3BGA) in Erwägung ziehen, deren obere Begrenzungen immer noch einen moderaten DAX-Anstieg zulassen. Die Seitwärtsrenditen der beiden Papiere belaufen sich dabei auf zehn Prozent im ersten Fall bzw. auf 8,20 Prozent bei dem zweiten Produkt. Die Aufgelder sind mit knapp unter fünf Prozent für die kurze Distanz durchaus vertretbar. Allerdings stehen die jeweiligen Barrieren im Gegensatz zu der ebenfalls angebotenen „Pro“-Variante, bei der sich das Aktivitätsfenster nur auf den letzten Monat der Laufzeit bezieht, zu jedem Zeitpunkt bis zur Fälligkeit auf dem Prüfstand.
Wer sein Augenmerk dagegen auf einen etwas längeren Anlage-Zeitraum bis Juni 2013 richtet, kann bei den Korridor-Produkten richtig in die Vollen gehen. So würde eine ansonsten identische Ausstattung mit Barrieren von 5.300 und 7.700 Zählern (SG3BHD) bei verlängerter Laufzeit gleich eine Bonusrendite von mehr als 42 Prozent abwerfen. Der Einstieg wird dabei sogar mit einem leichten Abgeld ebenso versüßt, wie bei einem weiteren Zertifikat, dessen obere Begrenzung bei 8.100 Punkten liegt (SG3BHE). Bei gleicher Laufzeit und einer nur unwesentlichen Verkürzung auf der Unterseite würde sich hier immer noch eine Maximalrendite von fast 26,50 Prozent ergeben. Wer den Korridor wegen seines etwas höheren Sicherheitsbedürfnisses sogar nach unten auf 4.700 Punkte und nach oben bis zu einer Marke von 8.300 Zählern (SG3BG6) ausweitet, kann aber selbst damit bis Juni 2013 noch eine zweistellige Rendite von 14 Prozent bei einem relativ moderaten Aufgeld erzielen.
Der BörseGo Tipp:
Korridor-Bonus-Zertifikate bieten bei einem höheren Risiko auch eine entsprechend höhere Rendite-Chance und eignen sich insbesondere für risikobewusste Anleger, die von einer mehr oder weniger ausgeprägten Seitwärtsentwicklung des Basiswertes ausgehen. Wichtig bei der Produktauswahl ist auch hier ein nicht allzu hohes Aufgeld.
Aktuelle Korridor-Bonus-Zertifikate auf den DAX:
WKN |
Emittent |
unten |
oben |
Pro |
Finale Bewertung |
Seitwärts-Rendite max. |
Aufgeld |
Auszahlung max. |
SG3BGE |
SG |
5.450 |
7.550 |
Nein |
21.12.12 |
10,02% |
4,81% |
107,50€ |
SG3BGA |
SG |
5.300 |
7.700 |
Nein |
21.12.12 |
8,20% |
4,90% |
106,00€ |
SG3BHD |
SG |
5.300 |
7.700 |
Nein |
21.06.13 |
42,39% |
-2,33% |
130,00€ |
SG3BHE |
SG |
5.500 |
8.100 |
Nein |
21.06.13 |
26,47% |
-0,10% |
118,00€ |
SG3BG6 |
SG |
4.700 |
8.300 |
Nein |
21.06.13 |
14,00% |
3,33% |
110,00€ |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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