Ist Big Tech doch unbesiegbar?
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Die Berichtssaison hat den US-Markt gerettet. Die Zahlen einiger großer Technologieunternehmen wurden zwar nicht nur jubelnd aufgenommen, aber die Zahlen waren keinesfalls schlecht. Über 20 % Wachstum kann man sich eigentlich nicht beklagen, auch wenn Unternehmen wie Microsoft Anlegern noch nicht ausreichend darlegen können, wie viel sie mit KI eigentlich verdienen.
Anleger hatte dies kurzzeitig verunsichert. Nicht zuletzt auch die Konkurrenz aus China hat dazu beigetragen. Jetzt, einen Monat später, ist alles wieder vergessen. Der Grund dafür lässt sich benennen: Gewinnmargen. Diese steigen wieder. Das gilt für den S&P 500 insgesamt. Gewinnmargen erreichen fast wieder die alten Hochs (Grafik 1).
Der Anstieg der Marge ist nennenswert, weil die Bedingungen heute ganz andere sind als 2021. 2021 wurde das bisherige Rekordhoch erreicht. Unternehmen konnten hohe Margen durchsetzen. Einerseits war das Angebot in vielen Bereich knapp, sodass Konsumenten keine andere Wahl hatten, als hohe Preise zu zahlen. Konsumenten konnten die Preise auch zahlen. Immerhin verteilte der Staat Schecks.
Andererseits ermöglichte das generelle Inflationsumfeld höhere Preisaufschläge. Wenn ohnehin alles teurer wird, schlagen Unternehmen auch gerne einen halben Prozentpunkt mehr drauf, auch wenn es nicht unbedingt notwendig wäre. Viele bezeichneten die Inflation als Greedflation, Inflation durch Gier.
Die Inflation ist seither deutlich gefallen. Geldgeschenke werden ebenfalls nicht mehr vom Staat verteilt. Dass Unternehmen ihre Margen trotzdem erhöhen können, ist daher bemerkenswert. Gerade US-Technologieunternehmen verdienen auch viel Geld im Ausland und man kann nicht behaupten, dass Europa oder China boomen und jeden Preis zu zahlen bereit sind.
Die höheren Margen des S&P 500 lassen sich in weiteren Details darstellen. Betrachtet man die Margen der Technologieunternehmen und aller anderen Sektoren, zeigt sich ein deutliches Bild. Margen im Technologiesektor haben ein neues Allzeithoch erreicht. Die Margen aller übrigen Unternehmen stagnieren auf hohem Niveau. Die Margen von Small Caps sind leicht rückläufig und seit 2010 mehr oder minder stabil (Grafik 2).
Big Tech bleibt ungeschlagen und kann die Margen sogar noch ausweiten. So eine Berichtssaison sehen Anleger gerne. Bei einer Marge, die bei ungefähr einem Viertel liegt, fragt man sich allerdings, wie hoch sie noch steigen kann. In der Theorie sollten so hohe Renditen zu hohen Investitionen in neue Unternehmen führen, die dann als Konkurrenten für mehr Wettbewerb und tiefere Margen sorgen.
Die Theorie hat sich bisher noch nicht in die Praxis umgesetzt. Geht es um KI, haben Anleger durch DeepSeek aber einen Vorgeschmack bekommen. Konkurrenz ist möglich. Kurzfristig aber bleibt Big Tech in den USA unbesiegt. Der nächste Make-or-Break-Moment rückt mit den Quartalszahlen von Nvidia Ende des Monats näher.
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