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20:36 Uhr, 06.09.2024

Iran hat ballistische Kurzstreckenraketen nach Russland geliefert - Kreise

Von Laurence Norman, Michael R. Gordon und Alexander Ward

WASHINGTON (Dow Jones) - Der Iran hat Kreisen zufolge ballistische Kurzstreckenraketen an Russland geliefert. Damit erhält Moskau ein weiteres schlagkräftiges militärisches Instrument für den Krieg gegen die Ukraine. Nach Angaben von europäischen und US-Beamten soll Washington die Informationen in den letzten Tagen an Verbündete weitergegeben haben. Der Schritt kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Russland seine Raketenangriffe auf ukrainische Städte und Infrastruktur verstärkt hat und in den letzten Tagen Dutzende von Zivilisten getötet hat.

Ein US-Beamter bestätigte, dass die Raketen ausgeliefert worden seien. Beim Nationalen Sicherheitsrat war kurzfristig keine Stellungnahme erhältlich. Weder die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York noch die russische Botschaft in Washington gaben einen Kommentar ab. Russland hat bereits iranische Drohnen erhalten, die es in der Ukraine eingesetzt hat. Das Land hat auch Munition und Raketen aus Nordkorea verwendet, um die Ukraine zu bombardieren.

Nach Angaben westlicher Beamter handelt es sich bei der Lieferung um einige hundert ballistische Kurzstreckenraketen. Der Iran verfügt über eine Vielzahl solcher Waffen, die eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern haben. "Dies wird nicht das Ende sein", sagte ein hochrangiger europäischer Beamter und wies darauf hin, dass der Iran voraussichtlich weiterhin Waffen nach Russland liefern wird.

Europäische Beamte erklärten am Freitag, dass sie mit ihren US-Kollegen an einer Antwort arbeiten, die die Verhängung zusätzlicher Sanktionen beinhalten würde. Da der iranische Schritt in den letzten Monaten weithin erwartet wurde, waren die Vorbereitungen für diese Maßnahmen im Sommer getroffen worden. Die Europäer werden wahrscheinlich der iranischen Fluggesellschaft Iran Air verbieten, europäische Flughäfen anzufliegen, was die noch bestehenden Handelsbeziehungen erheblich beeinträchtigen könnte. Zudem soll eine Reihe iranischer Unternehmen und Personen ins Visier genommen werden, die an den Raketentransfers beteiligt sind, darunter auch Transportunternehmen.

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