Kommentar
09:37 Uhr, 05.04.2013

Interview mit Norman Welz

Die mentale Vorbereitung für das Trading beginnt eigentlich schon weit vor dem Morgen. Wer nämlich am Abend zuvor einen starken emotionalen Reiz bekommen hat, sich z.B. mit seinem Partner gestritten hat, der muss wissen, dass solche Beeinflussungen sich auf das Trading übertragen können.

Dass man beim Trading auch die psychologischen Aspekte berücksichtigen muss ist vielen bekannt. Trifft das nur auf die aktiven Handelsereignisse zu, oder auch auf den Moment, wo man morgens mit dem Trading beginnen möchte?

Die mentale Vorbereitung für das Trading beginnt eigentlich schon weit vor dem Morgen. Wer nämlich am Abend zuvor einen starken emotionalen Reiz bekommen hat, sich z.B. mit seinem Partner gestritten hat, der muss wissen, dass solche Beeinflussungen sich auf das Trading übertragen können.

Aber was soll denn ein Streit mit meinem Partner mit dem Trading zu tun haben?

Beim Trading übertragen wir unser Befinden vor allem unbewusst. Das macht der Mensch ständig. Bin ich nun, beeinflusst von einem Streit, wütend und aggressiv, dann besteht die Gefahr, dass sich diese Gefühle auf meine Handelsstil auswirken.

Macht Sinn. Gibt es weitere Aspekte?

Oh ja. Generell muss man als Trader wissen, dass das psychische Befinden eines Händlers sein mentales Kapital ist. Ob ich unausgeschlafen und müde an die Märkte gehe, oder ausgeschlafen und kraftvoll, beides wird sich auf mein Trading auswirken. Es ist deutlich zu erkennen, das Profitrader meistens viel für ihr körperliches und seelisches Wohl tun: Sport, Meditation, Ernährung usw.

Trifft das auf jeden Tradertyp zu?

Man kann sagen, je kürzer die gehandelte Zeiteinheit ist, desto wichtiger ist die mentale Verfassung. Viele interessieren sich für das schnelle Scalptrading, bei dem der Trader sich nur wenige Punkte aus dem Markt rausschneiden will. Dabei wird oft vergessen, dass dieser Tradingstil die höchste mentale Belastung mit sich bringt. Denn hier ist man ständig mit seinen Emotionen konfrontiert.

Wie kann sich denn ein Trader morgens sinnvoll vorbereiten?

Vor allem entspannt an das Trading gehen, und nicht auf die letzte Sekunde. Sinnvoll ist, die Handelsplattform schon eine halbe Stunde vor dem Trading zu öffnen und sich erstmal auf die Geschehnisse einlassen. Zuvor sollte man für eine gelassene Grundstimmung sorgen: ein Spaziergang, moderates Jogging oder eine kleine Ruhephase, etwa mit Meditation.

Nicht jeder hat dafür Zeit...

Das stimmt. Dann sollte man wenigstens bewusst darauf achten, dass man Ruhe beim Traden hat. Telefonate, Mails, im Internet Surfen sollten passè sein. Das ist zum einen eine Entscheidung, aber auch eine Planung. Als Trader ist es wichtig, dass man den Kopf für das Trading frei hat. Es geht um das Dasein im Jetzt.

Ist der Morgen eine bessere Zeit zum Traden?

Interessante Frage – und eine sehr wichtige! Wenn man ein Morgenmuffel ist, dann kann es sein, dass man vielleicht besser am Nachmittag tradet. Letztlich kann man sagen: jeder sollte herausfinden wann er sich wie und wodurch wohlfühlt und diesen Zustand für sein Trading bewusst als Handelsgrundlage herstellen. Man sollte sich immer bewusst darüber sein, dass man etwa 95% seiner Handlungen unbewusst ausführt!

Danke für das Gespräch Herr Welz!

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Christian-Hendrik Knappe von Deutsche Asset & Wealth Management, Christian Hager von Cortal Consors, Profitrader Rene Berteit von GodmodeTrader.de und Norman Welz, Experte für angewandte Tradingpsychologie bei GodmodeTrader.de, zeigen Ihnen, wie Sie sich optimal auf Ihren Handelstag vorbereitenund Ihre ersten Trades machen.

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3. Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

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