Kommentar
11:03 Uhr, 09.10.2012

Interview mit Niklas Helmreich

TJ: Herr Helmreich, laut der aktuellen Investment Trends-Umfrage ist der deutsche CFD-Markt seit Frühjahr 2011 erneut deutlich gewachsen, um ca. 34%. Mit 25% Marktanteil bleibt CMC die Nummer 1 in Deutschland, nach 30% ein Jahr zuvor. Wie geht es weiter?

NH: Der Markt befindet sich derzeit ganz klar im Umbruch. Was wir brauchen ist eine Marktkonsolidierung. Es gibt derzeit 34 Anbieter in Deutschland, bei gut 40 TSD aktiven CFD-Tradern. Das wird sich meiner Ansicht nach schon bald ändern. Ich prophezeie, dass sich die Zahl der Anbieter in den nächsten Jahren mindestens halbieren wird.

TJ: Momentan ist CMC noch Marktführer. Was ist Ihr Ansatz, wie wollen Sie diese Position festigen oder sogar ausbauen?

NH: Erstens haben wir eine massive Produktoffensive hinter uns. Unsere Next Generation Plattform ist im Markt hervorragend angenommen worden und wir sind ständig am Optimieren und Hinzufügen neuer Features, wie z.B. der Mustererkennung im Charting. Im Mobilbereich sind wir mit iOS-und Android-Apps gestartet, um den wachsenden Markt der Mobil-Trader zu bedienen. Immerhin 30% der CFD-Trader nutzen auch mobile Applikationen, wenn auch nicht zwingend als Ersatz der Desktopanwendung, zumindest aber als Ergänzung. Die Bedeutung dieses Bereichs sollte man nicht unterschätzen.

Zweitens arbeiten wir intensiv daran, den Service für „HeavyTrader“ auszubauen. Topkunden bekommen eine separate Betreuung und es wird noch mehr Neuerungen speziell für diese Kundengruppe geben. Ich will aber an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten.

TJ: Was würden Sie angehenden Tradern antworten, wenn sie fragen warum sie CFDs den Vorzug gegenüber Hebelzertifikaten geben sollten?

NH: Transparenz, Flexibilität, Einfachheit! Wer hat schon Lust, aus tausenden KO-Zertifikaten das passende rauszusuchen? Und das womöglich jeden Tag! Bei CFDs sind Sie in der kürzest möglichen Zeit im Markt und wieder draußen, Sie brauchen keine TANs, müssen keinen Börsenplatz eingeben etc. Sie können die gesparte Zeit für das verwenden, was wirklich wichtig ist: den Markt analysieren. Denn eines kann KEIN Instrument leisten: Erfolg an der Börse garantieren. Wir können nur den Ablauf so weit wie möglich vereinfachen und die Kosten so niedrig halten, wie es nur irgendwie geht.

TJ: Die Kosten – guter Punkt. Es drängt sich langsam der Eindruck auf, dass er gnadenlose Wettbewerb die Transaktionskosten auf ein Niveau gedrückt hat, das kaum noch zu unterbieten ist.

NH: Das sehe ich auch so. Wir sind im Germany 30 CFD Index (entspricht dem DAX; Anmerkung der Redaktion) bei 0,7 Punkten Spread. Ich glaube kaum, dass wir unter dieses Niveau gehen werden. Am Ende des Tages muss jeder Broker auch Geld verdienen.

TJ: Herr Helmreich, wir danken Ihnen für das Gespräch!

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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