Interview mit Aktienexperte Sascha Gebhard
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„Ich achte sehr stark auf Bilanzen und ein verlässliches Management. Mit den Jahren lernt man die Unternehmen, die man handelt, zunehmend kennen und weiß recht genau, wie sich bestimmte Entwicklungen an der Börse oder in der Wirtschaft auf diese auswirken“
Sascha, mit einer nachgewiesenen Depot-Performance von +80 % in 2010 und +53 % in 2011 gehörst du zu den Besten der Besten. Seit kurzem verantwortest du bei GodmodeTrader.de einen neuen Tradingservice namens „Deutscher AktienTrader“. Was wird Abonnenten in deinem Premium Service erwarten?
In Grunde genau das was der Name sagt. Ich konzentriere mich auf den Handel mit Aktien aus dem deutschsprachigen Raum. Dabei möchte in den Lesern anhand eines real geführten Depots die interessantesten Aktien und Storys vorstellen. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren fast ausschließlich mit dem deutschen Markt und verfüge daher über eine gute Marktkenntnis. Diese nutze ich überwiegend für das klassische Positions- und Swingtrading. Ich konzentriere mich insbesondere sehr stark auf den fundamentalen Hintergrund der Unternehmen. Für die Recherche meiner Informationen lese ich die täglichen News, Quartalsberichte, besuche aber auch Konferenzen und spreche direkt mit Unternehmensvorständen. Dadurch generiere ich für mich und natürlich meine Leser einen Informationsvorsprung, der es erlaubt Trades unter guten Chance/Risiko Gesichtspunkten einzugehen. Auf diesem Fundament beruht seit Jahren auch mein eigenes Trading. Zusätzlich wird noch ein klassisches Musterdepot geführt, dass auf eher mittelfristig interessante Aktien ausgerichtet und nachbildbar ist.
Zu deiner Person: wie bist du ursprünglich zum Traden gekommen und wie sah dein Werdegang seitdem aus?
Ich komme aus dem Bankbereich, bin dort mit einer Lehre gestartet und habe mich zum Betriebswirt weitergebildet. Der Handel mit Aktien hat mich schon früh fasziniert, insbesondere die heiße Zeit am Neuen Markt war einer der ausschlaggebenden Gründe weshalb mich die Börse gepackt hat. Seitdem hat sich viel getan. Die ersten Jahre waren dazu da meinen eigenen Stil zu finden und natürlich auch Lehrgeld zu zahlen. Seit 2003 bin ich Jahr für Jahr profitabel im Trading unterwegs und verfeinere meine Vorgehensweise immer weiter. Seit Januar 2008 beschäftige ich mich ausschließlich mit dem Trading.
Viele erfolgreiche Händler waren nicht auf Anhieb erfolgreich, sondern berichten häufig von mehr oder weniger dramatischen Depotverlusten, bevor sie konstant Gewinne einfuhren. Wie sah das bei dir aus?
Kurz gesagt, der Neue Markt hat es gegeben, der Neue Markt hat es genommen. In meinen Anfangsjahren brauchte ich keine große Strategie, weil fast alles wie von selbst lief. So hatte ich mein erstes Wertpapierdepot zwischen 1998 und 2000 verzehnfacht. 2001 waren 80 % davon wieder weg und mich hat die Motivation gepackt, es in Zukunft besser zu machen. So habe ich mir zunehmend Gedanken über solche Basics wie Moneymanagement, Charts und fundamentale Hintergründe gemacht. Ab ca. 2003 hatte ich dann eine halbwegs funktionierende Mechanik, mit der ich arbeiten konnte, entwickelt. Wichtig war damals für mich, dass ich diese auch neben dem Beruf anwenden konnte. Daytrading und Sekundenhandel waren daher nie ein Thema, sondern erfolgreiche Trades auf Sicht einiger Tage und Wochen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Services bei GodmodeTrader.de legst du bei deinem Handelsansatz großen Wert auf die Fundamentalanalyse. Welche Kriterien sind dabei für dich von besonderem Interesse?
Ich achte sehr stark auf Bilanzen und ein verlässliches Management. Mit den Jahren lernt man die Unternehmen, die man handelt, zunehmend kennen und weiß recht genau, wie sich bestimmte Entwicklungen an der Börse oder in der Wirtschaft auf diese auswirken. Positionen, denen ich fundamentales Vertrauen entgegen bringe, lasse ich auch mehr Spielraum für Schwankungen als anderen. Man kann im Grunde sagen, wenn ich weiß was ich handele, dann gibt mir das ein besseres Gefühl für den Trade. Fundamental niedrige Bewertungen sind oftmals der Grund für größere Kurssprünge. Diese lassen sich schon dann ausmachen, wenn der Chart noch alles andere als gut ausschaut. Deshalb empfinde ich die Fundamentalanalyse als ein extrem starkes Werkzeug, sowohl im Trading als auch beim Investieren.
Dennoch verzichtest du nicht auf die technische Chartanalyse? Zu welchen Zwecken kommt diese bei dir zum Einsatz?
Die technische Analyse ist für mich das i-Tüpfelchen. Sie ist sehr hilfreich beim Ein- und Ausstieg und auch manchmal bei der Vorauswahl der Aktien. Dabei nutze ich jedoch keine Indikatoren, sondern nur einen einfachen Candlestick-Chart mit Handelsvolumen. Ich zeichne auch keine Trendlinien oder dergleichen ein sondern achte hauptsächlich auf den Trendverlauf der Aktie. Innerhalb von Aufwärtstrends versuche ich so untere Umkehrpunkte zu erkennen, genauso wie Übertreibungen bei stark gestiegenen Papieren.
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!
Nähere Infos zu Sascha Gebhards Tradingservice „Deutscher Aktien Trader“ finden Sie hier:http://www.godmode-trader.de/Premium/Trading/Deutscher-Aktien-Trader
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