INTERTAINMENT - BoerseGo Research
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Ausführliches Unternehmensprofil/-Research von BoerseGo Research.
Die 1993 gegründete Intertainment AG ist darauf spezialisiert kommerziell interessante Filmrechte, hauptsächlich von US-Filmen, zu erwerben und an Kinoverleiher, TV-Sender und Videoverleiher in ganz Europa zu vermarkten. Daneben ist die Firma noch im Bereich Merchandising tätig. Dabei wird versucht den Umsatz eines Filmes mit absatzfördernden Tätigkeiten und Produkten zu erhöhen ( Zusatzartikel wie Stofftiere, T-Shirts, Spielzeugfiguren etc. ). Im Vergleich zu den USA weist Europa in diesem Bereich ein enormes Wachstumspotential auf. Der Umsatz mit Merchandisingartikeln beläuft sich weltweit auf 102 Mrd. US Dollar, wobei nur rund 25 % in Europa erwirtschaftet werden.
Geschäftsfelder
Vorerst hatte sich Intertainment bei Filmrechten auf den Markt des Free-TV ( normale TV-Sender ) spezialisiert. Der Markt kann jedoch nur sehr beschränkt wachsen, da 95 von 100 Haushalten in Europa einen Fernseher haben. Andererseits gibt es einen immer größere Sendervielfalt. Um als "Werbemedium" interessant zu bleiben sind die TV-Sender auf qualitativ gute Spielfilme angewiesen. Das treibt natürlich die Preise für Lizenzen in die Höhe.
Um auch in einem Markt mit hohem Wachstumspotential präsent zu sein, erwerben die Münchener auch die Rechte an Spielfilmen für die Volksrepublik China, da dieser riesige Markt im Bereich Fernsehen noch nahezu unerschlossen ist. Umsätze daraus kommen wegen der strengen Zensurvorschriften für ausländische Filme allerdings nur gering zu Stande.
Intertainment erwirbt immer die "Gesamtfilmrechte" ( Rechte für die Verwertung über TV, Kino, Video, DVD, Internet, Pay- und Free-TV ). So hat die Medienfirma 1999 z.B. mit Franchise Pictures aus den USA ein Filmlizenzvertrag geschlossen, der 60 Filme über 10 Jahre umfasst und für ganz Europa und China gilt. Der Produktionswert beträgt mehr als 2,8 Mrd. DM.
Hierbei handelt es sich um Lizenzen von Filme wie "The Pledge" (Jack Nicholson) und Whole Nine Yards (Bruce Willis) für die Dauer von 25 Jahren. Auf der Kundenseite befinden sich z.B. ZDF, UFA, Pro7, RTL, VOX und Premiere.
Den größten Coup hat Intertainment mit dem Erwerb der weltweiten exklusiven Vertriebsrechte, in allen Verwertungsformen, an den nächsten 10-20 Produktionen des Oskar-Preisträgers Arnold Kopelson gelandet. Die letzten 10 von Kopelson produzierten Filme haben weltweit alleine in der Kinoverwertung über 2 Mrd. USD eingespielt. Die Rechte sind zeitlich unbegrenzt. Kopelsons Erfolgsstreifen sind u.a. Platoon, Auf der Flucht (Harrison Ford), Sieben (Brad Pitt), Outbreak (Dustin Hoffman), Eraser (Arnold Schwarzenegger) und etliche andere kommerziell erstklassig verwertbare Filme. Die ersten beiden Projekte der Intertainment AG mit Star-Produzent Arnold Kopelson sind derzeit in Vorbereitung. Das sind "Window to Atlantis", ein Film aus dem Super-Natural Genre und der Thriller "Decoy".
Den Vertrieb der Filme übernimmt Intertainment im Bereich Kino, Video und Pay-TV nicht selbst. Die Organisationsstrukturen sollen schlank und effizient gehalten werden. Es entstehen dabei geringere Fixkosten, also auch geringerer Kapitalbedarf und geringeres Risiko.
Die Münchener schlossen dazu einen bisher einmaligen Vertrag mit Warner Bros. und 20th Century Fox. Warner Bros. sicherte Intertainment zu, innerhalb der nächsten fünf Jahre bis zu 12 Filme pro Jahr über ihre Vertriebskanäle (eben Kino, Video und Pay-TV) innerhalb Europas zu vermarkten. Warner erhält dafür eine Vertriebsprovision. Ein ähnlicher Vertrag wurde mit 20th Century Fox abgeschlossen.
Diese beiden weltweit effizientesten Vertriebskanäle versprechen die optimale Auswertung der Lizenzen.
Die Free-TV und Internet Rechte vermarktet Intertainment dagegen europaweit selbst. In diesem Zusammenhang und mit dem Ziel der Internationalisierung schloss das Medienunternehmen Ende Februar 2000 einen Lizenzvertrag mit den unabhängigen spanische Vermarkter Manga Films. Der Wert des Deals beträgt 22,4 Millionen US-Dollar.
Im März vereinbarte Intertainment mit der italienischen Mediaset Group von Silvio Berlusconi eine Partnerschaft. Die Münchener verkauften die Free-TV Rechte an 6 Spielfilmen an Mediaset. Das Geschäftsvolumen beträgt 20 Millionen USD. Gleich darauf im April hat Intertainment noch dem französischen Fernsehsender TF1 und dem britischen Medienunternehmen Redbus Lizenzen im Wert von 70 Mio. US-Dollar verkauft.
Zu berücksichtigen ist, dass sich bei den vier Geschäften in naher Zukunft noch die Vermarktungsschienen im Bereich Video, Bezahlfernsehen, Kino etc. öffnen werden, die ein hohes Ertragspotential versprechen. Weitere Verhandlungen werden zur Zeit geführt.
Zusätzlich zum Lizenzhandel möchte Intertainment den Filmvertrieb über das INTERNET zum zweiten großen Geschäftsfeld ausbauen. Auch wenn in den nächsten Jahren nur kleine Umsätze aus diesem Geschäft kommen werden, möchte sich der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Baeres frühzeitig positionieren.
Dazu hat Intertainment 26,8 Prozent an der amerikanischen SightSound.com gekauft. Das Unternehmen hat eine führende Position im Bereich digitaler Download von Filmen und Musik aus den Internet. Der Kunde lädt sich einen Spielfilm herunter und bezahlt per Kreditkarte, was wesentlich komfortabler ist, als der Gang zu Videothek. Außerdem hat Sighsound eine Technologie entwickelt die die Zeit für das Herunterladen halbiert- wohlgemerkt bei gleichbleibender Bild- und Tonqualität. Die Firma besitzt vier Patente in diesem Bereich. Es wurde auch noch eine Option auf eine Beteiligung an der britschen filmgroup von 20 Prozent erworben. Ab dem 4. Quartal 2000 bietet die filmgroup eine breite Bibliothek an Filmen über das Internet als Video on Demand (beliebig abspielbar und rückspulbar) an.
Das momentane zweite Hauptgeschäftsfeld ist Merchandising und Animation. Hierbei vermarktet Intertainment Zeichentrickfilme und Kinderprogramme.
Sehr erfolgreich startete 1999 die Vermarktung von der Weihnachtsfigur "Rudolph, das Rentier mit der roten Nase", deren Lizenzrechte Intertainment für die nächsten 15 Jahre besitzt. In diesem Zusammenhang haben die Münchener sogar einen Kooperationsvertrag mit UNICEF über 5 Jahre geschlossen, in dem Rudolph die Symbolfigur für die Aktion "Kids for Kids" darstellt.
Das Video wurde mit 850.000 Stück zum Verkaufsschlager und trug 7 Mio.Euro zum Umsatz von 1999 bei.
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