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08:26 Uhr, 23.03.2022

Internationale Brauereien nach Russland-Schock

Internationale Brauereien nach Russland-Schock

Russland ist zwar noch eine vergleichsweise junge Biernation, aber mit 4,9 Prozent des globalen Konsums der viertgrößte Biermarkt der Welt nach China (20,3 Prozent), den USA (13,6 Prozent) und Brasilien (7,8 Prozent - zum Vergleich: Deutschland schafft es mit 4,4 Prozent nach Mexico auf Platz 6, Zahlen nach Kirin Holdings für 2020). Teils drastisch haben die Kurse der internationalen Brauereien auf den russischen Überfall auf die Ukraine und die Sanktionen reagiert. Wer davon ausgeht, dass die schlimmsten Korrekturen in der Branche abgeschlossen sind, kann die hohen Volatilitätsniveaus für den Einstieg in die Peers per Discount-Zertifikat nutzen.

Nr. 1 AnheuserBusch InBev (September / Dezember)

ABInBev (BE0974293251) beschäftigt über ein Minderheits-JV mit der türkischen Efes-Brauerei ca. 3.000 Menschen in Russland. Mit 54,50 Euro notiert die Aktie auf Vorkriegsniveau. Der Discounter der LBBW (ISIN DE000LB274X8) bietet für 49,43 Euro einen Puffer von 9 Prozent und eine Rendite von 4,57 Euro oder 18,2 Prozent p.a., wenn die Aktie am 16.9.22 über dem Cap von 54 Euro schließt.

14,7 Prozent Puffer gibt"s beim Discounter der BNP mit der ISIN DE000PH7BWC6. Der maximale Ertrag beläuft sich auf 3,68 Euro oder 10,6 Prozent p.a., wenn die Aktie am 16.12.22 mindestens auf Höhe des Caps von 50 Euro notiert. Beide Produkte liefern im negativen Szenario eine Aktie.

Nr. 2 Heineken (September / Dezember)

Heineken (NL0000009165) produziert mit 1.800 Angestellten in Russland, hat aber Exporte und Investments gestoppt. Die Aktie notiert mit 85,50 Euro knapp 10 Prozent unter Vorkriegsniveau. Der Discounter der HVB (Cap 84 Euro, ISIN DE000HB0B876) kostet 78,03 Euro und generiert 5,97 Euro oder 15,1 Prozent p.a., wenn die Aktie am 16.9.22 nicht unter dem Cap schließt. Puffer 8,6 Prozent.

Mehr Puffer bringt das Produkt der SG mit dem Cap bei 80 Euro (ISIN DE000SF6LZC9) für 74,65 Euro: Bei 12 Prozent Sicherheit erwirtschaftet es per 16.12.22 maximal 5,35 Euro oder 9,6 Prozent p.a. Aktienlieferung bei beiden Produkten, sofern die Caps am Bewertungstag unterschritten werden.

ZertifikateReport-Fazit: Die aktuell hohen Volatilitäten ermöglichen Anlegern, als Beimischung zu attraktiven Konditionen und mit Puffer auf die Seitwärtsbewegung der Top-Brauereien zu setzen - da beide Unternehmen weiterhin in Russland aktiv sind, müssen entsprechende Risiken (Sanktionen, Lizenzen, Verstaatlichung etc.) in die Investitionsentscheidung einfließen.

Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Bierbrauereien-Aktien oder von Anlageprodukten auf Bierbrauereien-Aktien dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.

Autor: Thorsten Welgen

Quelle: zertifikatereport.de

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Über den Experten

Walter Kozubek
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Zertifikate-Experte

Walter Kozubek war zwischen 1989 und 2003 als Börsenhändler an der Wiener Börse als Salestrader für Optionsscheine und Zertifikate im Team des „Global Warrants-Teams“ der Citibank in Wien und als Journalist für Wirtschaftsblatt-Online tätig. Seit 2004 betreibt er die Internetportale www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de und fungiert als Herausgeber der wöchentlich erscheinenden, kostenlos zum Download angebotenen PDF-Newsletter www.zertifikatereport.de und www.hebelproduktereport.de. Der ZertifikateReport wurde erstmals im Jahr 2004, der HebelprodukteReport erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht.

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