Kommentar
12:23 Uhr, 28.10.2011

Intelligenter Inflationsschutz zur Narrenzeit

Erwähnte Instrumente

  • Inflation Bonus&Sicherheit-Zertifikat auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Während Experten lange Zeit vor deflationären Tendenzen warnten, gehört die Inflationsgefahr längst wieder zum täglichen Begleiter, stehen doch bei der Ausgestaltung des Rettungsschirms für Griechenland und die in die Verschuldungskrise verstrickten Banken über diverse Hebelungsmodelle jetzt nicht mehr nur Milliarden-, sondern mittlerweile auch schon Billionen-Euro-Summen im Raum. Kein Wunder, dass bei vielen die Angst vor einer starken Geldentwertung bei Inanspruchnahme so horrender Beträge aufkommt. Aber bereits ein Blick auf die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Teuerungsrate in der Eurozone nach 2,5 Prozent im August, im September auch so schon auf 3,0 Prozent gestiegen ist. Ein Jahr zuvor hatte sie laut „Eurostat“ noch bei moderaten 1,9 Prozent gelegen. Die Haupttreiber für die starke Preisentwicklung waren dabei vor allem wegen der hohen Energiekosten die Bereiche Wohnung und Verkehr.

Für Anleger, die in längerfristige Staatspapiere investieren, ist ein negativer Realzins deshalb schon längst Fakt. Die österreichische Raiffeisen-Centrobank (RCB) emittiert deshalb mit dem noch bis zum Beginn der närrischen Saison am 11.11. zeichenbaren Inflation Bonus&Sicherheits-Zertifikat ein Produkt, das Investoren ausgehend von einem 4,4-prozentigen Basiszins p.a. vor steigenden Teuerungsraten absichern soll. Dazu ist die tatsächliche Verzinsung bei dem vier Jahre laufenden Produkt zusätzlich an die Entwicklung des harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) exklusive Tabak für die Eurozone gebunden. Ist dessen jährliche Veränderung positiv, erhöht dies eins zu eins den Basiszins. Ist sie das nicht, bleibt es zumindest bei den 4,4 Prozent p.a.

Dieser für den Anleger ziemlich komfortable Kupon-Mechanismus hat nur einen Haken. Die Rückzahlung im November 2015 ist zusätzlich von der Wertentwicklung des Euro STOXX 50 abhängig. Allerdings setzt der Emittent die Barriere bei dem Papier mit 39 Prozent des Startniveaus relativ moderat an, so dass aus heutiger Sicht erst Kurseinbrüche in den Bereich von 900 Index-Punkten das Investment ernsthaft in Gefahr bringen könnten. Zum Vergleich hatten die Crash-Tiefs in den Jahren 2003 und 2009 bei rund 1.800 Zählern gelegen. Es müsste also ausgehend von diesen Niveaus noch einmal etwa um die Hälfte nach unten gehen, um den „Worst-Case“ auszulösen, wofür allerdings bereits eine einzige Schwellenverletzung in den nächsten vier Jahren ausreichen würde. In diesem eher unwahrscheinlichen Fall würden die ausgezahlten Zinsen, die im Übrigen von den Tilgungsmodalitäten unabhängig sind, wohl kaum ausreichen, um für einen Ausgleich des Verlusts zu sorgen, es sei denn der Index würde sich bis zur Fälligkeit wieder entsprechend von seinen Tiefs erholen.

Der BörseGo Tipp:

Das neue keineswegs närrische Produkt der RCB macht trotz des mit 2,5 Prozent relativ hohen Ausgabeaufschlags durchaus einen gut auf die Wünsche vieler Anleger abgestimmten Eindruck. Dazu trägt der attraktive jährliche Mindestzins mit zusätzlichem Inflationsschutz ebenso bei, wie die sehr defensiv gewählte tilgungsrelevante Barriere.

Inflation Bonus&Sicherheits-Zertifikat

Emittent/WKN:

RCB / RCE2BB

Laufzeit:

18.11.2015

Preis: (in Zeichnung bis 11.11.2011)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 2,5 € Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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