Kommentar
16:50 Uhr, 20.04.2016

VW einigt sich offenbar mit den US-Behörden - Qualcomm, American Express mit Zahlen

News-Flash: Airbus vor Milliarden-Auftrag von Delta Air Lines - Rückschlag bei den Ölpreisen - Yahoo schreibt rote Zahlen - Intel streicht jede 10. Stelle - VW und US-behörden erzielen einen Vergleich im Abgasskandal

  • American Express überrascht positiv beim Gewinn
  • Qualcomm übertrifft Erwartungen
  • VW einigt sich offenbar mit US-Behörden
  • Coca-Cola: Konzernumbau und starker Dollar sorgen für Rückgänge bei Umsatz und Gewinn
  • Bundesregierung senkt BIP-Prognose für 2017 
  • Commerzbank: Jahresprognose steht auf der Kippe
  • EU-Kommission nimmt Google-Geschäftsmodell ins Visier
  • Auch Mitsubishi hat Abgastests manipuliert
  • BMW verliert sein Kern-Entwicklerteam für die Elektrofahrzeuge i3 und i8 an chinesisches Start-Up
  • Adidas erleidet Rückschlag vor Gericht
  • RWE hält eine Abstufung der Kreditwürdigkeit für wahrscheinlich
  • Konsumklima in Europa trübt sich deutlich ein
  • Laut Kreisen steht Airbus vor einem Milliarden-Auftrag
  • Siemens-Konkurrent ABB schneidet besser ab als erwartet
  • Syngenta kämpft mit Umsatzminus
  • Sondereffekte bremsen Fielmann im ersten Quartal aus
  • SAP steigert Überschuss um mehr als ein Drittel
  • Erzeugerpreise in Deutschland im März stabil
  • Intel will 12.000 Stellen streichen - Umsatzentwicklung enttäuscht
  • Yahoo schreibt rote Zahlen, übertrifft aber die Erwartungen

DAX

  • Der DAX hat am Dienstag eine fulminante Tagesrally aufs Parkett gelegt. Schlussendlich ging der Index mit einem Plus in Höhe von 2,27 Prozent bei 10.350 Punkten aus dem Handel. Gleichzeitig überwand der DAX die viel beachtete 200-Tage-Linie — ein Indikator für den langfristigen Trend. Die Linie verläuft derzeit bei etwa 10.285 Punkten. Nach dem Kraftakt der Bullen hielten sich die Marktakteure heute lange Zeit bedeckt. Erst im Mittagshandel drehte der DAX ins Plus, und die Stimmung blieb in der Folge positiv. Gegen 15 Uhr liegt der deutsche Leitindex mit 0,3 Prozent vorne bei 10.380 Punkten. Bereits am morgigen Donnerstag rückt die Eurozonen-Geldpolitik wieder in den Mittelpunkt, die unter besonderer Beobachtung steht. Von der Sitzung des EZB-Rats erwarten Beobachter zwar keine neuen Maßnahmen. EZB-Präsident Draghi könnte die Märkte aber verbal auf eine lange Fortdauer der Nullzinsphase vorbereiten. Die US-Märkte starten etwas schwächer in den Handel. Der Dow Jones verliert nach Handelsbeginn 0,05 Prozent. Der Nasdaq 100 gibt 0,26 Prozent ab.

Unternehmensnachrichten

  • American Express meldet für das erste Quartal ein EPS von $1,45 und stellt damit die Analystenschätzung von $1,34 in den Schatten. Der Umsatz gibt zum Vorjahreszeitraum um 2,4 % nach, und liegt bei $8,09 Mrd. Währungsbereinigt konnten die Erlöse allerdings um 4 % gesteigert werden. Das Unternehmen bestätigt den Ausblick für 2016 und 2017.
  • Qualcomm hat mit einem Gewinn je Aktie im zweiten Quartal von $1,04 die Erwartungen um 8 Cents übertroffen. Der Umsatz sinkt zum Vorjahr um 19,5 % auf $5,55 Mrd. Analysten hat sogar nur mit $5,33 Mrd gerechnet. Für das dritte Quartal stellt das Unternehmen einen Gewinn je Aktie von $0,9-1,0 in Aussicht, was im Rahmen des gegenwärtigen Konsens liegt.
  • Wie die "Welt" aus Verhandlungskreisen erfuhr, hat sich Volkswagen mit den US-Behörden im Abgasskandal geeinigt. Am Donnerstagmittag sollen dem zuständigen Richter die entsprechenden Papiere vorgelegt werden. Ein Prozess wäre damit abgewendet. Nach Informationen der Zeitung zahlt VW pro Kunde $5.000 Schadensersatz. Details sollen später geklärt werden.
  • Der US-Getränkekonzern Coca-Cola hat im ersten Quartal aufgrund der Kosten für den Konzernumbau einen Rückgang beim Nettogewinn von 5 Prozent auf 1,48 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Der Umsatz sank auch wegen des starken Dollar um 4 Prozent auf 10,3 Mrd. US-Dollar.
  • Der Pharmakonzern Abbott Laboratories hat nach einem robusten Quartal den Ausblick für 2016 erhöht und erwartet nun einen Gewinn zwischen 2,14 und 2,24 US-Dollar je Aktie. Zuvor lag die Messlatte bei 2,10 US-Dollar.
  • Die Jahresprognose der Commerzbank steht nach einem schwachen Quartal auf der Kippe: „Das Ergebnis der ersten drei Monate dürfte unter dem des letzten Quartals liegen. Das wirkt sich auch auf das Gesamtjahr aus: Es wird deutlich ambitionierter, das Konzernergebnis von 2015 zu erreichen", sagte Konzernchef Martin Blessing bei der Hauptversammlung. Der Commerzbank machten zu Jahresbeginn ähnlich wie anderen Instituten die Turbulenzen an den Kapitalmärkten zu schaffen.
  • Das vor einem Jahr eröffnete EU-Wettbewerbsverfahren gegen Google wird möglicherweise verschärft. Betroffen ist der Teil des Unternehmens, der sich auf das Betriebssystem Android bezieht. Der Vorwurf: Behinderung des Wettbewerbs im Smartphone-Markt. Die EU-Kommission stört sich daran, dass Hersteller von Android-Geräten zwingend auch die Google-Suche und den Web-Browser Google Chrome vorinstallieren müssten.
  • Der japanische Autohersteller Mitsubishi Motors gibt zu, ähnlich wie der Volkswagen-Konzern Emissionswerte bei Kleinwagen verfälscht zu haben. Betroffen seien insgesamt 625.000 Autos für den heimischen Markt. Auch Autos, die für Nissan gebaut wurden, seien betroffen. Die Aktie brach am Morgen ein. Mitsubishi setzte eine unabhängige Expertenkommission ein, um die Vorgänge aufzuklären.
  • RWE-Chef Peter Terium befürchtet angesichts der hohen Schulden und der unsicheren Aussichten eine Abstufung der Kreditwürdigkeit. „Die Ratings europäischer Energieversorger stehen aktuell unter massiver Beobachtung der Agenturen, sagte Terium bei der Hauptversammlung. Darin spiegelten sich die Unsicherheiten über die Kosten für den Atomausstieg wider. „Wir stehen hier vor einem erheblichen finanziellen Risiko, und das in einem ohnehin schon katastrophalen Marktumfeld“.
  • Rückschlag für Adidas: Puma darf seine sog. NRGY-Schuhe weiter verkaufen, wie das OLG Düsseldorf entschied. Der DAX-Konzern wollte dies per einstweiliger Verfügung verbieten lassen. Adidas warf dem kleineren Rivalen vor, mit dem Laufschuh NRGY eine Dämpfungstechnik von Adidas kopiert zu haben. Puma hielt dagegen, man habe die Schuhe selbst entwickelt.
  • Wie Bloomberg, das Wall Street Journal und das chinesischen Nachrichtenportal Sina berichten, soll BMW sein Kernentwicklungsteam der „i“-Elektroautos an ein Joint Venture des chinesischen Internetkonzern Tencent und des taiwanesischen iPhone-Produzenten Foxconn verloren haben. Laut den Berichten wechseln mehrere BMW-Manager zu der neu gegründeten Firma „Future Mobility Corporation“.
  • Der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius ist im ersten Quartal weiter gewachsen. Dazu trugen alle Geschäftsregionen bei, wie der TecDAX-Konzern mitteilte.
  • Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat laut Reuters einen Milliarden-Auftrag von Delta Air Lines vor Augen. Dabei gehe es um 37 Maschinen der neuen Version des A321, sagten zwei Personen der Nachrichtenagentur. Nach Listenpreisen wäre die Bestellung 4,3 Mrd. US-Dollar wert.
  • Der Schweizer Industriekonzern und Siemens-Konkurrent ABB hat im ersten Quartal ein Umsatzrückgang von 8 Prozent auf 7,9 Mrd. Dollar verzeichnet. Belastet hat eine schwache Nachfrage und der starke Dollar. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (Ebita) fiel aber lediglich um ein Prozent auf 943 Mio. Dollar. Die Marge zog auf 12,0 (11,1) Prozent an. Damit schnitt ABB besser ab als von Analysten erwartet.
  • Europas größter Chipzulieferer ASML ist mit einen Umsatz- und Gewinnrückgang in das Jahr gestartet. Zwischen Januar und Ende März lag der Umsatz bei 1,33 Mrd. Euro (-7 %) und der Nettogewinn bei 198 Mio. Euro — ein Drittel weniger als vor Jahresfrist. Für das laufende zweite Quartal rechnet ASML mit einem deutlich anziehenden Geschäft.
  • Der Agrarchemiekonzern und Bayer-Konkurrent Syngenta hat im ersten Quartal wegen des starken Dollars ein Umsatzminus von 7 Prozent auf 3,7 Mrd. US-Dollar verzeichnet. Zu konstanten Wechselkursen blieb der Umsatz stabil. Syngenta steht vor der Übernahme durch den chinesischen Chemiekonzern ChemChina.
  • Der größte deutsche Softwarekonzern SAP hat den Nettogewinn im ersten Quartal um 38 Prozent auf 570 Mio. Euro gesteigert. Bereits vor zwei Wochen hatte SAP Eckdaten vorgelegt. Der Umsatz war wegen schwacher Softwarelizenzverkäufe ur um 5 Prozent auf 4,73 Mrd. Euro gestiegen. Für das Gesamtjahr rechnet der Softwareriese mit einem positiven Währungseffekt des schwächeren Euro auf Umsatz und operatives Ergebnis.
  • Die Optikerkette Fielmann hat im ersten Quartal nach ersten Berechnungen einen leichten Umsatzrückgang auf 316,4 Mio. Euro erlitten. Ein Verkaufstag weniger als im Vorjahr und frühere Osterferien hätten das Wachstum belastet, hieß es. Unter dem Strich blieben 38,2 Mio. Euro. Das waren 6,3 Mio. Euro weniger als vor Jahresfrist.
  • Der kriselnde Internet-Konzern Yahoo verbuchte im vergangenen Quartal einen Fehlbetrag von 99 Mio. US-Dollar, im Vorjahresquartal hatte Yahoo noch über 21 Mio. Dollar Gewinn geschrieben. Auf bereinigter Basis erzielte Yahoo einen Gewinn von 0,08 US-Dollar je Aktie. Der Umsatz ging im ersten Quartal um 11 Prozent auf 1,09 Mrd US-Dollar zurück. Im laufenden Quartal rechnet das Unternehmen mit Erlösen im Wert von 810 bis 850 Mio. US-Dollar (Konsens 861 Mio. US-Dollar) und geht für das gesamte Geschäftsjahr von einem Umsatz von 3,4 bis 3,6 Mrd. US-Dollar aus.
  • Der Chiphersteller Intel hat im ersten Quartal trotz eines schrumpfenden PC-Geschäfts weiter Geld verdient. So legte der Überschuss im Zeitraum Januar bis Ende März im Jahresvergleich von 1,99 auf 2,05 Mrd. US-Dollar zu. Der Umsatz erhöhte sich um 7 Prozent auf 13,7 Mrd. Dollar zu. Im Zuge einer Umstrukturierung will das Unternehmen bis Mitte 2017 weltweit 12.000 Arbeitsplätze abbauen und erhofft sich dadurch Einsparungen von jährlich 1,4 Mrd. US-Dollar. Im zweiten Quartal sollen die Maßnahmen jedoch noch Geld kosten, was voraussichtlich zu einem Sonderaufwand von 1,2 Mrd. US-Dollar führen wird.

Konjunktur

  • Die Rohöl-Lagerhaltung in den USA ist laut DoE Ölmarktbericht um 2,1 Millionen Barrel gestiegen, erwartet wurde ein Anstieg um 2,0 Mio Barrel.
  • In den USA liegt der Verkauf bestehender Häuser im März bei 5,33 Millionen. Erwartet wurden 5,29 Millionen nach 5,08 Millionen im Vormonat.
  • Die Bundesregierung rechnet für das kommende Jahr mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. Im Oktober war noch ein Zuwachs von 1,8 Prozent erwartet worden. Für das laufende Jahr erwartet Berlin unverändert ein Wachstum von 1,7  Prozent.
  • Die Lage am britischen Arbeitsmarkt bleibt gut. Die nach internationalen Standards erhobene Arbeitslosenquote (ILO) belief sich im Zeitraum Dezember bis Februar unverändert auf 5,1 Prozent.
  • Das Konsumklima in Europa hat sich im ersten Quartal 2016 deutlich verschlechtert. Der GfK-Konsumklimaindex für die Region Europa ist zwischen Dezember und März um 3,2 auf 9,0 Punkte gesunken.
  • Die Erzeugerpreise in Deutschland blieben im März unverändert gegenüber dem Vormonat, nachdem sie im Februar um 0,5 Prozent gesunken waren. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Im Vorjahresvergleich sanken die Preise auf Herstellerebene um 3,1 Prozent.

Rohstoffe

  • Das Ende des Ölarbeiterstreiks in Kuwait belastet die Ölpreise am Mittwoch. Im frühen Handel kostet ein Barrel der Sorte Brent mit 43,14 US-Dollar über zwei Prozent weniger als am Vortag. Durch den Ausstand in Kuwait war die Produktion des Landes um rund 1,7 Mio. Barrel je Tag gefallen. Dies hatte die Ölpreise zuletzt gestützt.

Politik

  • Mit einem klaren Sieg in seinem Heimatstaat New York hat der Republikaner Donald Trump seinen Vorsprung im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur ausgebaut. Bei den Demokraten lässt Hillary Clinton im Bundesstaat New York ihrem Rivalen Bernie Sanders keine Chance. Die Nominierung ihrer Partei ist ihr damit so gut wie sicher.
Termine des Tages:
16:00 Uhr - US: Verkauf bestehender Häuser März
16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände

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