Nachricht
09:49 Uhr, 05.02.2003

Insidertrading: Käuferstreik im Januar

Insider aus Technologieunternehmen haben im Januar so wenige Aktien gekauft, wie seit Juli 1997 nicht mehr. Im Jahr 1997 begann die Asienkrise.

Insider von 1,625 börsennotierten Technologie-Unternehmen kauften im Januar Aktien im Wert von $7.5 Millionen, nach $74 Millionen im Vorjahr und $30 Millionen im Dezember, so Thomson Financial´s Insider Report.

"Wenn Insider das Licht am Ende des Tunnels sehen würden, würden sie weiterhin in ihre eigenen Unternehmen investieren, um von den operativen Zugewinnen profitieren zu können," sagt Jim Grefenstette, Manager des $650 Millionen schweren Federated Growth Strategies Fund.

Wenn Insider von Unternehmen die Aktien ihres eigenen Unternehmens kaufen, dann wissen sie meist mehr als der durchschnittliche Marktteilnehmer. Sie sind optimistisch über die Lage des Unternehmens, betrachten den Aktienkurs als unterbewertet und gehen davon aus, dass sich dieser vor dem Hintergrund der fundamentalen Situation des Unternehmens in Zukunft erhöhen wird. Doch seit dem Höhepunkt des Börsenbooms im Jahr 2000 ging das Kaufvolumen der Insider stetig zurück.

Große Technologieunternehmen meldeten für das Dezember-Quartal meist schwache Ergebnisse und hielten sich mit Zukunftsprognosen weitestgehendst zurück. Die Angst vor einem Irakkrieg und dem, was dann kommen könnte, zwinge zur Zeit jeden Vorstand in eine Wartehaltung, so Marktbeobachter. An den Börsen gebe es einen Käuferstreik, nachdem es in den letzten Quartalen Verkaufspanik gegeben habe, so Arnie Berman, Analyst von Sound View Technology Group in Boston.

Insgesamt wurden im Januar Aktien im Wert von $157.4 Millionen verkauft, nach $879.9 Millionen im Vorjahr und $170.2 Millionen im Dezember. Die Vorstände der 1,625 beobachteten Unternehmen verkauften in den vergangenen fünf Jahren pro Monat durchschnittlich Aktien im Wert von $978 Millionen. Wenn Insider verkaufen - dann können die Gründe vielfältig sein - geplante Anschaffungen, Portfoliodiversifikation, steuerliche Gründe - und ein Insiderverkauf allein muss nicht zwangsweise als Warnung betrachtet werden. Auffällig wird es, wenn große Positionen verkauft werden oder wenn viele Vorstände eines Unternehmens plötzlich ihre Anteile abstoßen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen