Gazprom will Betrieb von Nord Stream 1 nicht garantieren - Bank of Canada mit kräftigster Zinserhöhung seit 1998
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
- An der Preisfront in den USA gibt es keine Entspannung
- Hebt die Fed wegen hochschießender Inflation die Zinsen stärker an?
- US-Inflation steigt auf 9,1 Prozent
- Inflationsrate in Deutschland verweilt auf hohem Niveau
- Inflation setzt Fed unter Druck
- Gerresheimer übertrifft Erwartungen
- Twitter verklagt Elon Musk
- Euro-Industrie produziert deutlich mehr als erwartet
- Bayer: Weiterer Rückschlag im Glyphosat-Rechtsstreit
Markt
- Der DAX verliert heute 1,2 Prozent auf 12.756,3 Punkte, nachdem die Preise in den USA auf Verbraucherebene im Juni sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch gegenüber dem Vormonat stärker gestiegen sind als von Ökonomen erwartet. Damit steht die US-Notenbank Fed weiter unter Druck, ihre Geldpolitik zu straffen. Die überraschend hohen Verbraucherpreise sprechen gegen eine Erholung an der Wall Street.
Chartanalysen & Artikel des Tages
- Godmode PLUS Gewinnrezession: Kommt sie oder kommt sie nicht?
- Godmode PLUS Der perfekte Kaufzeitpunkt für Aktien in einer Rezession
- DAX - Tagesausblick: Über 12.750 Punkten bleibt der DAX bullisch
- EUR/USD-Tagesausblick - Droht jetzt der nächste Kollaps?
- DOW - APPLE, VISA, BOEING, BitCoin,...
Unternehmen & Branchen
- Ist dies ein erstes Signal für ein Aussetzen der Gaslieferungen? Der russische Staatskonzern Gazprom will den Betrieb der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 nicht garantieren. „Gazprom verfügt über keine Dokumente, die es Siemens ermöglichen würden, das Gasturbinentriebwerk für die Portovaya CS aus Kanada zu holen, wo dieses Triebwerk derzeit repariert wird. Unter diesen Umständen erscheint es unmöglich, eine objektive Schlussfolgerung über die weiteren Entwicklungen im Hinblick auf den sicheren Betrieb der Portovaya CS zu ziehen,“ erklärte der Energieriese. Maßgeblich für die Wiederinbetriebnahme der Pipeline nach der derzeit laufenden Wartungsphase von zehn Tagen ist auch die erwähnte Turbine: Diese wurde für Reparaturen nach Kanada gebracht. Wegen der Sanktionen gegen Russland erteilte Kanada am Wochenende eine Erlaubnis für eine Ausfuhr nach Deutschland, anstatt nach Russland zu Gazprom. Moskau sollte mit der Turbinenlieferung das Argument genommen werden, die Pipeline sei wegen technischer Probleme nicht weiter zu betreiben.
- Tesla-Zulieferer Panasonic Energy will effizientere Batterien für Elektroautos entwickeln. Der Konzern arbeite an einer neuen Technologie, mit der bis 2030 durch eine höhere Energiedichte die Reichweite der Batterien um 20 Prozent erhöht werden soll, sagte Technik-Vorstand Shoichiro Watanabe zu Reuters. Damit könnte etwa das Tesla-Model Y 100 Kilometer weiter fahren als bislang. Panasonic Energy plane, die Verbesserungen mit einer neuen Mischung von Zusätzen zu ermöglichen, damit einzelne Zellen mit einer höheren Spannung betrieben werden können.
- Die US-Fluggesellschaft Delta Air Lines schnitt im zweiten Quartal beim Gewinn schlechter ab als erwartet und rechnet auch für den Rest des Jahres mit hohen operativen Kosten. Einerseits treibt die starke Reisenachfrage, aber die Margen werden durch höhere Treibstoffpreise und Betriebskosten aufgefressen. Airbus führt Reuters zufolge derweil Gespräche mit Delta über eine mögliche Erweiterung einer bestehenden Bestellung für A220-Kleinflugzeuge. Die Zusatzbuchung von rund einem Dutzend Jets könnte nächste Woche in der britischen Stadt Farnborough unterzeichnet werden, so die Nachrichtenagentur. Dort fängt am Montag eine Luftfahrtmesse statt.
- Das Social-Media-Unternehmen Snap plant, eine Funktion einzuführen, die es NFT-Künstlern ermöglicht, ihre Designs auf Snapchat zu präsentieren, wie die Financial Times berichtete.
- Der Anbieter von interaktiver Softwaretechnologie, Unity Software, gab eine Fusionsvereinbarung mit ironSource (IS), einem in Israel ansässigen Softwarehersteller, bekannt. Die Transaktion bewertet ironSource mit etwa 4,4 Mrd. Dollar. Unity kündigte außerdem an, seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr zu senken.
- Einem Bericht des Magazins Politico zufolge dürfte die US-Gesundheitsbehörde FDA einen neuen Covid-19-Impfstoff des Biotechunternehmens Novavax zulassen.
- Chijet Motor strebt mit Hilfe einer 2,55 Mrd. Dollar schweren Fusion an die US-Börse. Der chinesische Elektroautobauer will den Angaben zufolge mit dem bereits börsennotierten Übernahmevehikel (SPAC) Deep Medicine Acquisition zusammengehen.
- Alphabet will bis zum Jahresende weniger Neueinstellungen vornehmen als zunächst geplant. „Wie alle Unternehmen sind wir nicht immun gegen wirtschaftlichen Gegenwind", erklärte Alphabet am Mittwoch. Die Einstellungen würden sich nur noch auf technische und andere wichtige Positionen konzentrieren.
- Bayer hat im US-Glyphosat-Rechtsstreit einen weiteren Rückschlag erlitten. Ein Berufungsgericht folgte am Dienstag den Ausführungen eines Klägers, der behauptet hatte, Bayer habe ihn laut in Georgia gültigem Recht vor möglichen Krebsrisiken der Verwendung glyphosathaltiger Unkrautvernichter warnen müssen. Das Gericht schloss sich damit nicht der Argumentation von Bayer an, dass Bundesrecht nicht mit einzelstaatlichen Gerichtsentscheidungen kollidieren dürfe. Wäre die Berufung dagegen abgelehnt worden, hätte der Fall durch den Kläger womöglich bis vor den Supreme Court vorangetrieben werden können.
- Die Biosprit-Tochter Cropenergies lässt den Mutterkonzern Südzucker mit Zuversicht auf das zweite Quartal schauen. Das Konzern-Betriebsergebnis (Ebitda) sowie das operative Ergebnis zwischen Juni und Ende August dürfte deutlich ansteigen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Mitte Juni hatte Südzucker wegen Cropenergies seine Jahresprognose erhöht. Diese wurde nun bestätigt. Für 2022 erwartet der Konzern einen Umsatz von 8,9 bis 9,3 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (Ebitda) soll zwischen 760 und 860 Mio. Euro liegen.
- Die globale Versicherungsbranche wird nach Einschätzung des Rückversicherers Swiss Re in diesem Jahr trotz Konjunkturabschwächung rekordhohe Prämieneinnahmen erzielen. Swiss Re warnte in einer Studie allerdings, dass das Geschäftsumfeld mittelfristig schwieriger werden dürfte. Dank steigender Zinsen dürften zumindest die Anlagerenditen längerfristig anziehen.
- Der Elektronikkonzern Bosch investiert in großem Stil in sein Halbleitergeschäft. Bis 2026 sollen es drei Milliarden Euro sein. „Wir wappnen uns auch im Interesse unserer Kunden für eine unvermindert wachsende Chip-Nachfrage. Für uns steckt in den kleinsten Bauteilen großes Geschäft", sagte Konzernchef Stefan Hartung am Mittwoch. In Reutlingen und Dresden sollen für zusammen mehr als 170 Mio. Euro neue Halbleiter-Entwicklungszentren entstehen. In Dresden investiert Bosch im kommenden Jahr 250 Mio. Euro in die Erweiterung der Reinraum-Fläche.
- Siemens Smart Infrastructure geht mit Esri aus Kalifornien eine Partnerschaft ein und will damit sein Netzwerk im Bereich Grid-Softwaregeschäft erweitern. „Im Rahmen der strategischen Partnerschaft wollen Siemens und Esri gemeinsam Innovationen im Bereich Netzsoftware entwickeln, indem sie das Beste aus unseren beiden Welten zusammenführen", sagte Sabine Erlinghagen, CEO Grid Software bei Siemens Smart Infrastructure. Die Zusammenarbeit kombiniere die Kartierungs- und Geodatenanalyse-Software von Esri mit der Kompetenz von Siemens im Bereich elektrische Topologie.
- Der Twitter-Verwaltungsrat hat seinen Worten Taten folgen lassen: Der Kurznachrichtendienst reichte wie angekündigt eine Klage im Bundesstaat Delaware ein, um Elon Musk zur vereinbarten Übernahme des Online-Dienstes zu zwingen. Dies gab Verwaltungsratschef Bret Taylor am Dienstag bekannt. Das zuständige Gericht kann den Vollzug einer Übernahme anordnen. Twitter verlangt dies ausdrücklich in der Klageschrift, die auch von US-Medien veröffentlicht wurde. Musk hatte Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass er von dem Kauf Abstand nehme. Zur Begründung verwies er auf Annahmen, dass es auf Twitter deutlich mehr Fake-Accounts gebe als die vom Unternehmen genannte Schätzung von weniger als fünf Prozent.
- Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat im zweiten Quartal 166.100 Fahrzeuge und damit 16,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor verkauft, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Allerdings verlangsamte sich das Wachstum. In den ersten drei Monaten war der Absatz noch um fast ein Drittel gestiegen. Für das Frühjahresquartal rechnet der Vorstand im Privatkundenbereich mit einem Rohergebnis (Verkaufserlös minus Ankaufpreis) je Fahrzeug von mehr als 980 Euro. Das wäre deutlich mehr als noch im Vorquartal. Für den Geschäftskundenbereich wird ein Wert bei mehr als 720 Euro je Auto erwartet.
- Der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer hat im zweiten Quartal mit einem Umsatz- und operativen Ergebnisanstieg die Erwartungen übertroffen und sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen. So steigerte Gerresheimer den Umsatz im zweiten Geschäftsquartal (bis Ende Mai) um knapp 18 Prozent auf 444,6 Mio. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte um zehn Prozent auf 90,1 Mio. Euro zu. Höhere Kosten für Energie und Vertrieb konnten nur mit Verzug auf die Kunden umgelegt werden können. Unter dem Strich blieb mit 25,2 Mio. Euro für die Anteilseigner knapp 11 Prozent weniger Ergebnis hängen als vor einem Jahr.
- Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen legte im Juni weiter zu. Der Flughafenbetreiber Fraport zählte im abgelaufenen Monat knapp fünf Mio. Fluggäste und damit rund 400.000 mehr als im Mai, wie er am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der Passagiere lag 181 Prozent höher als ein Jahr zuvor, aber noch gut 24 Prozent niedriger als vor der Pandemie im Juni 2019. Derzeit macht Flughäfen und Fluggesellschaften der Mangel an Personal zu schaffen, nachdem die Branche in Corona-Krise tausende Stellen abgebaut hatte.
- Der Online-Broker Flatexdegiro hat im ersten Halbjahr wie erwartet weniger Geschäft verzeichnet als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz lag mit 209,6 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von gut 226 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank um knapp ein Viertel auf 81,8 Mio. Euro, unter anderem wegen gestiegener Marketingkosten.
Konjunktur & Politik
- Die Zentralbank Kanadas hat im Kampf gegen die hohe Inflation eine Duftmarke gesetzt. Die Währungshüter in Ottawa erhöhten ihren Leitzins gleich um einen ganzen Prozentpunkt auf 2,5 Prozent. Es ist die stärkste Anhebung seit 1998. Analysten hatten nur einen Anstieg um 0,75 Punkte erwartet. Die Währungshüter begründeten den jüngsten Schritt damit, dass sie geplante Zinsanhebungen vorziehen wollten. Als Grund nannten sie die hohe Inflation von zuletzt fast acht Prozent. Es wird erwartet, dass der Preisschub noch eine Weile anhalten wird. Die Wirtschaft weise einen Nachfrageüberschuss auf und die Inflation sei hoch und breite sich aus, erklärten Kanadas Währungshüter.
- An der Inflationsfront in den USA gibt es keine Entspannung. Diese ist im Juni auf den höchsten Stand seit November 1981 gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im vergangenen Monat deutlich von 8,6 Prozent im Mai auf 9,1 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte. Experten hatten nur mit einer Rate von 8,8 Prozent gerechnet. Die Kernrate wurde im Juni mit 5,9 Prozent im Jahresvergleich errechnet. Das ist zwar ein minimaler Rückgang gegenüber dem Vormonat Mai, aber mehr als die erwarteten 5,8 Prozent. Im Kampf gegen die hohe Inflation hatte die US-Notenbank Fed die Leitzinsen zuletzt so stark angehoben wie seit 1994 nicht mehr. Die US-Notenbank könnte sich die Bank of Canada zum Vorbild nehmen. Die Währungshüter des nördlichen Nachbarn haben heute ihren Leitzins gleich um 100 Basispunkte angehoben. „Mit halben Maßnahmen lässt sich die US-Wirtschaft offenbar nicht ausreichend abkühlen, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen", sagte Analyst Bernd Weidensteiner von der Commerzbank mit Blick auf die weitere Geldpolitik in den USA. Er geht davon aus, dass die Fed den Leitzins bis Jahresende auf 4,0 Prozent erhöht.
- US-Finanzministerin Janet Yellen hat in einem per Video ausgetragenen Meeting mit dem chinesischen Vize-Premier Liu He die Idee eines Preisdeckels für russisches Öl angesprochen. Laut Yellen habe die chinesische Seite „zugehört".
- Die USA und Israel wollen im Bereich Technologie künftig noch enger zusammenarbeiten. Die neue strategische Partnerschaft umfasse die Kooperation in den Bereichen künstliche Intelligenz und Quantentechnologie, wie am Mittwoch aus einer gemeinsamen Erklärung von US-Präsident Joe Biden und Israels Ministerpräsident Jair Lapid hervorging.
- Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die gerade erst im Juni auf 2,9 Prozent Wachstum gekürzte Prognose für die US-Wirtschaft für 2022 jetzt erneut revidiert. Nun sollen es noch 2,3 Prozent BIP-Anstieg werden. 2023 sollen sich das Wachstum dann auf 1 Prozent reduzieren. Die Prognose für die Arbeitslosenquote wurde von 3,2 auf 3,7 Prozent angepasst.
- Die Industrieunternehmen der Eurozone haben ihre Produktion im Mai zum Vormonat um überraschend starke 0,8 Prozent gesteigert, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten nur mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde von 0,4 auf 0,5 Prozent nach oben revidiert.
- Die Gasspeicher in Deutschland sind etwas weniger voll als angenommen. Der Gesamtspeicherstand liege aktuell bei 64,6 Prozent, teilte die Bundesnetzagentur am Mittwoch mit, und damit 0,3 Prozentpunkte niedriger als noch am Dienstag angegeben. Grund dafür sei aber nicht die Nutzung von Gas, sondern eine Korrektur der Angaben zur Höhe der Einspeicherungen im Zeitraum vom 7. bis zum 11. Juli.
- Im Fall einer Gasknappheit fordert die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) Bund und Länder dazu auf, gemeinsam notwendige Maßnahmen zu beschließen. "In einer solch schwerwiegenden Lage wird es notwendig sein, dass Politik derart schwere Abwägungen transparent macht. Ich plädiere dafür, dass diese Entscheidungen, sollten sich Befürchtungen bewahrheiten, gemeinsam und überparteilich zwischen Bundes- und Landesregierungen verabredet werden", so Rehlinger gegenüber dem "Handelsblatt".
- Die Ukraine will sich für ein Friedensabkommen nicht von Teilen ihres Territoriums trennen. „Das Ziel der Ukraine in diesem Krieg (...) ist die Befreiung unserer Gebiete, die Wiederherstellung unserer territorialen Integrität und die volle Souveränität im Osten und Süden der Ukraine", sagt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Derzeit gebe es keine Friedensgespräche mit Russland, betonte er.
- Russland erhofft sich im Falle eines Abkommens mit der EU im Streit über den Transport sanktionierter Güter in die Exklave Kaliningrad durch EU-Gebiet Fortschritte. „Es gibt noch keine endgültige Lösung dieser Situation", sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, vor Journalisten. „Wir erwarten einige Fortschritte, aber wir können nicht sagen, dass das Problem gelöst wurde." Das EU-Mitglied Litauen stoppt seit Mitte Juni Lieferungen der Güter, die auf der Liste der gegen Russland verhängten EU-Sanktionen stehen.
- Die russische Zentralbank sieht trotz Urkaine-Krieg und der westlichen Sanktionen Anzeichen einer Stabilisierung der heimischen Wirtschaft. Die Krise aufgrund des Krieges in der Ukraine entwickle sich weniger schlimm als ursprünglich befürchtet, sagte Kirill Tremasow, Direktor für Geldpolitik der russischen Notenbank, am Dienstag. Tremasow sprach im Vorfeld der Sitzung am 22. Juli, auf der die Zentralbank ihren Leitzins voraussichtlich weiter senken wird, um die Wirtschaft stimulieren.
- Sir Lankas Präsident Gotabaya Rajapaksa ist am Mittwoch inmitten der schweren Wirtschaftskrise seines Landes mit seiner Ehefrau an Bord einer Militärmaschine ins Urlaubsparadies Malediven geflohen, wie die Behörden beider Länder bestätigten. Zum Nachfolger wurde übergangsweise sein ebenfalls wenig beliebter Premierminister Ranil Wickremesinghe ernannt. Dies heizte die Proteste in dem südasiatischen Land weiter an.
- Zwei Drittel der ins Ausland geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainer wollen nach Angaben der Vereinten Nationen vorerst nicht in ihre Heimat zurückkehren. Sie wollten in ihren Gastländern bleiben, bis die Kämpfe nachlassen und sich die Sicherheitslage in der Ukraine verbessert habe, so das Ergebnis einer Umfrage des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR unter fast 5.000 Geflüchteten.
- Die Inflationsrate in Deutschland lag im Juni nach finalen Daten bei 7,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Der Preisdruck hat sich damit leicht abgeschwächt, verweilt aber weiterhin auf hohem Niveau. Im Mai hatte die Inflationsrate noch bei 7,9 Prozent gelegen. „Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Leicht dämpfend wirkten sich im Juni das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt auf die Gesamtteuerung aus“, sagt Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Gegenüber Mai legten die Verbraucherpreise im Juni um 0,1 Prozent zu.
- Die Notenbank Neuseelands hat in Kampf gegen die hohe Inflation im Land den Leitzins deutlich, um 0,5 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent angehoben, wie die Währungshüter am Mittwoch mitteilten. Analysten hatten den Schritt mehrheitlich erwartet. Zudem signalisierte die Zentralbank weitere Zinsschritte.
- Außenministerin Annalena Baerbock sieht derzeit keine Chance, mit Russland Verhandlungen zu beginnen. „Worüber kann man mit jemandem verhandeln, der nicht mal bereit ist, mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz humanitäre Korridore für die Flucht von Zivilisten zu vereinbaren?", sagte die Grünen-Politikerin dem „Stern". Baerbock wies auch Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand zurück. Mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow hatte Baerbock nach eigenen Worten seit Kriegsbeginn keinen direkten Kontakt. Sie wünsche sich, sagen zu können: „Komm, Sergej, jetzt lass uns mal über den Frieden verhandeln." Sie bezweifle aber, dass Lawrow noch ein Mandat der russischen Führung habe. „Welche Rolle der russische Außenminister darin überhaupt spielt, ist fraglich", sagte die Außenministerin mit Blick auf Präsident Wladimir Putin.
- Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juni um 7,6 Prozent gegenüber Mai gesunken. Der im Mai beobachtete Anstieg von 8,4 Prozent gegenüber April hat sich damit nicht fortgesetzt. Die Insolvenzzahlen waren im Verlauf der Corona-Pandemie durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen; seit Mai 2021 sind keine Sonderregeln aufgrund der Corona-Pandemie mehr in Kraft.
- Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einmal mehr die westlichen Waffensysteme, die sein Land geliefert bekommen hat, gelobt und bleibt deshalb zuversichtlich über den weiteren Verlauf des Krieges gegen Russland. „Die Okkupanten haben bereits sehr gut zu spüren bekommen, was moderne Artillerie ist, und sie werden nirgendwo mehr auf unserem Boden, den sie besetzt haben, ein sicheres Hinterland haben", sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Mehrere westliche Staaten haben der Ukraine auch moderne Raketensysteme und Artillerie geliefert, mit denen Angriffe auf russische Ziele aus größerer Distanz möglich sind. In den vergangenen Wochen wurden laut Medienberichten mehrere russische Militärbasen, Munitions- und Waffenlager weit hinter der Front zerstört.
Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.