Kommentar
12:15 Uhr, 15.09.2011

Infineon wird zum „Fels in der Brandung“

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf Infin
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Als die Kurse Anfang August vehement einbrachen, wer war da immer ganz vorne mit dabei, natürlich die Infineon-Aktie, der einstige Highflyer, der lange Zeit als eine Art „Hebel“ auf den DAX gehandelt wurde, zum Leidwesen der Anleger allerdings in beide Richtungen. Das nach dem schmerzhaften Gesundschrumpfungsprozess neu aufgestellte Unternehmen zeigt aber gerade in den vergangenen Tagen, in denen die Kurse der Bankaktien fast ins Bodenlose purzeln, deutliche Stärke gegenüber der Benchmark. Dies kommt aber nicht von ungefähr. Nicht umsonst spricht man bei HSBC Trinkaus nach der Vorlage der letzten Quartalszahlen schon von der „Power aus Bayern“, hatte der auf Halbleiter für die Autoindustrie, sowie die Energie- und Sicherheitstechnik spezialisierte Anbieter seinen Gewinn auf Jahresfrist doch um knapp drei Viertel gesteigert und legte auch beim Umsatz um 18 Prozent zu. Vorstandschef Peter Bauer ist der Abwärtsentwicklung auf den globalen Chipmärkten zum Trotz aber auch für das kommende Jahr sehr positiv gestimmt und rechnet unter normalen Bedingungen „nach einem weiteren Gewinnplus mit kräftigen Umsatzzuwächsen“, so HSBC, wobei angesichts der guten Auftragslage weiterhin stark in die Infrastruktur investiert werden soll. Für das bis Ende des Monats laufende Geschäftsjahr geht Bauer von einem Umsatz von ca. vier Mrd. Euro und einem operativen Ergebnis in Höhe von 800 Mio. Euro aus.

Auch die Analystenkommentare signalisieren für Infineon trotz der konjunkturellen Abkühlung weiterhin grünes Licht. Dabei hat Gareth Jenkins von der UBS laut „dpa-AFX“ seine Einschätzung erst kürzlich sogar von „Neutral“ auf „Buy“ angehoben, das Kursziel für die Aktie allerdings von 7,60 auf 7,00 Euro gesenkt, da die sinkenden Gewinnschätzungen für den Chipproduzenten bereits eingepreist seien und das Unternehmen auch weiterhin von „hoher Qualität und sehr liquide“ sei. Auch Jan Christian Göhmann von der NordLB reduzierte seine Kurserwartung von 9,00 auf 7,00 Euro, blieb aber ebenfalls bei seiner Kaufempfehlung, da Infineon „mittel- bis langfristig von der vermutlich stärkeren Nachfrage nach seinen zukunftsträchtigen Produkten profitieren“ werde. Er hält temporäre konjunkturbedingte Rückschläge jedoch für möglich. Ins gleiche Horn bläst auch Analyst Kai Korschelt von der Deutschen Bank, der eine Kursmarke von 7,40 Euro für die Aktie anvisiert, aber bei seiner „Hold“-Einstufung bleibt. Seiner Ansicht nach sollten sich die „Erlöse und Gewinne vergleichsweise robust entwickeln, da Infineon von strukturellen Wachstumstrends profitiere“. Für Sandeep Deshpande von JP Morgan ist angesichts des Konjunkturrisikos bereits eine deutliche Abkühlung der Wirtschaft im Jahr 2012 im Kurs eingepreist. Sein Votum deshalb: „Overweight“. Ganz besonders optimistisch zeigt sich Günther Hollfelder von der Unicredit mit seiner Kaufempfehlung und einem unveränderten Kursziel von 9,00 Euro, obwohl er in seiner Studie sinkende Konsensschätzungen für den europäischen Halbleitersektor erwartet. Die Infineon-Aktie ist hier aber sein „Top-Pick“.

Wem die neue Stabilität der Aktie noch nicht Sicherheit genug ist, könnte auf eine Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim setzen. Das Papier läuft nur noch bis März nächsten Jahres und bietet einen Sicherheitspuffer von 39 Prozent, der bis dahin möglichst nie ganz ausgeschöpft werden sollte, damit das Ziel, die Nominaltilgung ohne große Mühe erreicht werden kann. Aber auch bei einem zwischenzeitlichen Schwellenereignis könnte die vollständige Rückzahlung des Nennbetrags immer noch erreicht werden, wenn die Aktie den bei 5,30 Euro festgelegten Basispreis am Ende wieder zurückerobern könnte. Erst wenn auch dieses Kriterium unerfüllt bleiben sollte, kommt es zur Andienung eines Aktienpakets entsprechend dem Verhältnis zwischen Nennbetrag und Basispreis. Auch die Rendite kann sich mit einem Wert von 8,26 Prozent bzw. sogar 16,28 Prozent p.a. durchaus sehen lassen.

21,50 % p.a. Infineon 3,50 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4D58

Laufzeit:

23.03.2012

Preis: (13.09.2011)

Geld / Brief: 102,57 % / 102,77 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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