Kommentar
22:15 Uhr, 05.02.2020

Bundesregierung will an Nord Stream 2 festhalten - ISM-Dienstleistungsindex über den Erwartungen

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • US-Handelsdefizit fällt 2019 deutlich
  • ADP: Job-Boom in den USA
  • Lagarde: Coronavirus sorgt für neue Risiken
  • Markit: Eurozone wieder leicht im Aufschwung
  • China: Neuer Wirkstoff gegen das Coronavirus?
  • Washington: Schlagabtausch im Kongress
  • CO2-Emissionen der europäischen Stromproduktion gesunken
  • USA: Impeachment steht vor dem Abschluss
  • US-Vorwahlen in Iowa: Buttigieg überrascht mit Sieg
  • Erdgasstreit mit Türkei: EU will Sanktionen verhängen
  • Infineon startet schwächer ins Jahr
  • Siemens meldet Gewinneinbruch
  • Nike warnt vor Geschäftseinbußen
  • Merck & Co will sich verschlanken
  • Ford mit Milliardenverlust
  • GM in den roten Zahlen

Markt

  • Gibt es schon bald einen Wirkstoff gegen das Coronavirus? Die Suche nach Medikamenten zur Behandlung von Infektionen mit dem neuen Virus laufen auf Hochtouren. Das chinesische Fernsehen berichtete, ein Forscherteam an der Universität Zhejiang habe zwei wirksame Medikamente gefunden. Zuvor hatten sich die Berichte über starke Beeinträchtigungen der internationalen Wirtschaft gemehrt. So stoppt Airbus die Endmontage in China. Adidas hat ebenfalls mitgeteilt, dass in China eine beträchtliche Anzahl der eigenen Geschäfte geschlossen werden müssen. Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus will die Weltbank ihre globale Wachstumsprognose für dieses Jahr nach unten korrigieren. Zumindest für den ersten Teil des Jahres, sagte Weltbank-Präsident Malpass. Ist es voreilig, oder nicht? An den Börsen lässt die Sorge vor dem Coronavirus weiter nach. Der DAX setzte am Mittwoch seine Rally nach verhaltenem Start weiter fort. Nachdem es gestern bereits über 1,7 Prozent aufwärts ging, eroberte der Leitindex heute die Marke von 13.400 Punkten zurück und beendete den Handel mit einem Plus von 1,48 Prozent bei 13.478,33 Punkten. Aus der Eurozone kamen robuste Daten. Die Wirtschaft hat sich zu Jahresbeginn weiter erholt, wie der entsprechende Einkaufsmanagerindex von IHS Markit zeigt. Allen voran verteuerten sich im DAX die Aktien von Infineon nach Zahlen zum 1. Quartal. Umsatz und Gewinn gingen zwar im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück, lagen aber dennoch über den Erwartungen
  • Auch die US-Börsen setzen am Dienstag ihre Erholung fort. Der Überflieger der vergangenen Tage und Wochen, die Tesla-Aktien, fallen am Mittwoch allerdings deutlich von einem am Dienstag erreichten neuen Allzeithoch zurück. Der S&P 500 rückte um 1,13 Prozent auf 3.334,69 Zähler vor, der Nasdaq 100 stieg zwar kurz nach der Startglocke auf ein Rekordhoch, blieb aber mit einem Plus von 0,36 Prozent auf 9.367,48 Punkte wegen Tesla deutlich zurück. Der Dow Jones beendete den Handel 1,68 % höher bei 29.290,85 Punkten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Twitter will künftig Beiträge, die manipulierte Medien enthalten, kennzeichnen und in einigen Fällen auch löschen, wie der Konzern am Dienstag ankündigte. Die Ankündigung zielt auf den Trend zu „Deepfake"-Videos ab, die mit Bearbeitungsprogrammen manipuliert wurden und den Betrachter überzeugend täuschen können.
  • Am Rande der Siemens-Hauptversammlung in München haben mehr als hundert Menschen gegen den Konzern protestiert. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die Siemens-Beteiligung an einem Kohlebergbauprojekt in Australien. Siemens hatte zuletzt entschieden, an der Beteiligung in Australien festzuhalten. Vorstandschef Joe Kaeser sagte vor der Hauptversammlung, es mute fast grotesk an, dass sein Unternehmen durch ein Signaltechnik-Projekt zur Zielscheibe der Aktivisten geworden sei.
  • Der Volkswagen-Konzern zahlt in Chile knapp 5.000 Dieselkunden eine Entschädigung. Ein entsprechender Vergleich für Fahrzeuge mit zu hohem Schadstoffausstoß wurde in dem südamerikanischen Land jetzt mit der Verbraucherorganisation ODECU geschlossen, wie ein VW-Konzernsprecher am Mittwoch miteilte. Der Vergleich kostete VW knapp 300 Mio. Dollar.
  • Die Deutsche Post-Tochter DHL nimmt ihre Preiserhöhungen für den Paketversand von Privatkunden zurück. Die seit Anfang des Jahres geltenden Erhöhungen werden ab dem 1. Mai rückgängig gemacht, wie der DAX-Konzern mitteilte. Grund ist der Ärger mit der Bundesnetzagentur, die die Preise als zu hoch beanstandet und ein offizielles Verfahren eingeleitet hat.
  • General Motors ist im vierten Quartal 2019 in die roten Zahlen geschlittert. Nach dem langen Streik der Arbeiter lag der Verlust bei 194 Mio. Dollar, nachdem der Konzern vor Jahresfrist noch über 2 Mrd. Dollar verdient hatte. Der Verlust je Aktie betrug 16 Cent, bereinigt schaffte GM aber einen Gewinn von 5 Cent.
  • Der US-Pharmakonzern Merck & Co will mehrere Bereiche in ein neues Unternehmen ausgliedern. Der Fokus soll künftig auf die wichtigsten Wachstumssäulen liegen, wie das Unternehmen mit den Quartalszahlen bekanntgab. Dazu gehört auch das Geschäft mit Frauengesundheit sowie das mit Nachahmermedikamten. Merck will weiter vom Wachstum bei Krebsmedizin, Impfstoffe und Tiergesundheit profitieren. Der Umsatz stieg von Oktober und Dezember um 8 Prozent auf 11,9 Mrd. Dollar, das EPS kletterte um 12 Prozent auf 1,16 Dollar.
  • Die Kaufhauskette Macy’s kündigte an, in den nächsten drei Jahren weitere 125 Filialen zu schließen und rund 2.000 Jobs zu streichen. Damit macht Macy's rund ein Fünftel seiner verbleibenden Geschäfte dicht.
  • Der Sportartikelhersteller Nike hat vor Geschäftseinbußen in China wegen des Coronavirus gewarnt. Es sei mit erheblichen Auswirkungen zu rechnen, teilte der Konzern mit. So habe Nike rund die Hälfte der eigenen Geschäfte in China geschlossen. In den übrigen Läden dort würden zum Teil kürzere Öffnungszeiten gelten, außerdem kämen weniger Kunden.
  • Die Aktie des Elektroautoherstellers Tesla stieg gestern um zeitweise 20,5 Prozent und markierte den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch. Demzufolge wurde Tesla am Markt mit insgesamt knapp 170 Mrd. Dollar bewertet. Händler begründeten den erneuten Kursanstieg wie schon am Vortag mit einem Short-Squeeze.
  • Der Betreiber der New Yorker Börse, die Intercontinental Exchange Inc., hat den Ebay-Aktionären offenbar ein Angebot gemacht, das die Firma mit mehr als 30 Mrd. Dollar bewertet, wie das "Wall Street Journal" berichtete. Es gebe keine formellen Gespräche und es sei nicht sicher, dass die Gespräche zu einem Ergebnis führen, hieß es.
  • Im vierten Quartal hat Ford Motor einen Verlust von 1,7 Mrd. Dollar erlitten. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bilanz bereits ein Minus von 100 Mio. Dollar ausgewiesen. Das Unternehmen hatte Anleger schon vor hohen Belastungen aufgrund von hohen Pensionskosten gewarnt, dennoch fiel das Ergebnis schwächer als erwartet aus.
  • In den drei Monaten bis Ende Dezember legte der Umsatz von Snap um 44 Prozent auf 561 Mio. Dollar zu. An der Wall Street war jedoch mit deutlich mehr gerechnet worden.
  • Walt Disney hat mit seinem neuen Online-Videodienst einen starken Start verzeichnet. Der erst seit dem 12. November 2019 verfügbare Streaming-Service Disney+ hatte zu Wochenbeginn bereits 28,6 Mio. Kunden. Das Wachstum habe „sogar unsere höchsten Erwartungen übertroffen", sagte CEO Bob Iger. Hohe Kosten für den Ausbau des Streaming-Geschäfts sorgten im jüngsten Quartal allerdings für einen Gewinneinbruch.
  • Der Sportartikelhersteller Adidas hat angekündigt, in China wegen des Coronavirus vorübergehend eine zahlreiche eigene Läden zu schließen. Das bestätigte der Konzern auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch. Darüber hinaus würden ähnliche Entwicklungen innerhalb des Franchise-Geschäfts beobachtet, heißt es. Das belaste das China-Geschäft.
  • Das Gendiagnostik- und Biotechnologieunternehmen Qiagen ist im vergangenen Jahr langsamer gewachsen als zuvor. 2019 legte der Umsatz um zwei Prozent auf 1,53 Mrd. Dollar zu. Ein Jahr zuvor hatte das Wachstum noch bei sechs Prozent gelegen. Das um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Ergebnis je Aktie lag bei 1,43 Dollar - ein Plus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dem Strich schrieb Qiagen einen Verlust von 41,5 Mio. Dollar. 2018 war noch ein Gewinn von 190,4 Mio. Dollar erzielt worden.
  • Volkswagen hat in der Auseinandersetzung mit dem Autozulieferer Prevent vor Gericht teilweise obsiegt. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht entschied, dass die außerordentliche Kündigung eines Liefervertrages für das Hagener Unternehmen Prevent TWB durch die Volkswagen AG rechtmäßig war. Denn der Zulieferer habe zuvor mit Mitteln der Erpressung eine 25-prozentige Preiserhöhung durchzusetzen versucht.
  • Der Halbleiterkonzen Infineon ist schwächer ins Geschäftsjahr 2019/2020 gestartet. Im ersten Quartal per Ende Dezember sanken Umsatz und operatives Ergebnis (Segmentergebnis) im Vergleich zum Vorquartal. Letzteres um 5 Prozent auf 297 Mio. Euro, der Umsatz fiel um 7 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Allerdings lag das Unternehmen bei der Segmentergebnis-Marge mit 15,5 Prozent über den Erwartungen. Konzernchef Reinhard Ploss sprach von weiterhin schwierigen Marktbedingungen. Seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Infineon-Chef. Da sich die Nachfrage insgesamt stabilisiere, könnten Investoren angesichts der Zahlen und des Ausblicks davon ausgehen, dass das Schlimmste vorbei sei, hieß es in einem Kommentar von JPMorgan.
  • Der Umsatz im ersten Quartal des Siemens-Geschäftsjahrs legte leicht um ein Prozent auf 20,3 Mrd. Euro zu, der Nettogewinn lag mit 1,1 Mrd. Euro etwas über dem Vorjahresniveau und die Neuaufträge sanken um 2 Prozent auf 24,8 Mrd. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis aus dem Industriegeschäft, die meistbeachtete Erfolgs-Kennziffer, brach im ersten Quartal allerdings um 30 Prozent auf 1,43 Mrd. Euro ein. Dagegen sitzt der Konzern noch immer auf einem Auftragsbestand von rekordhohen 149 Mrd. Euro. Siemens-Chef Joe Kaeser sprach vor Beginn des Aktionärstreffens am Mittwochmorgen in München denn auch von einem „etwas verhaltenen“ Auftakt in das neue Geschäftsjahr. Es besteht also Handlungsbedarf für Kaeser, der sich einigen kritischen Fragen auf der Hauptversammlung wird stellen müssen.
  • Der Rückversicherer Hannover Rück hat 2019 trotz höherer Schäden auch dank der Übernahme des deutschen Lebensversicherers Generali Leben einen Rekordgewinn erzielt. Nach vorläufigen Zahlen wurde ein Überschuss von 1,28 Mrd. Euro erreicht - gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor und neun Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2016. „Wir blicken auf eine solide Haupterneuerung zurück, die unsere Erwartungen weitgehend getroffen hat", sagte Jean-Jacques Henchoz mit Blick auf die Vertragsverhandlungen mit Erstversicherern. So konnte die Hannover Rück bei ihren Kunden zum 1. Januar im Schnitt 2,3 Prozent höhere Prämien durchsetzen.
  • Der Softwareanbieter Compugroup will für 225 Mio. Euro einen Teil der IT Healthcare Portfolios von Cerner in Deutschland und Spanien übernehmen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dabei handelt es unter anderem um Krankenhausinformationssysteme. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 745,8 Mio. Euro, das operative Ergebnis ging hingegen um 5 Prozent auf 178 Mio. Euro zurück. Für das neue Jahr peilt die Compugroup beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen einen Betrag zwischen 195 und 215 Mio. Euro an - Analysten hatten einen Wert am oberen Ende der Spanne erwartet. Dafür rechnet das Unternehmen mit mehr Umsatz als die Experten.
  • Der Bausoftwareanbieter Nemetschek hat nach vorläufigen Zahlen ein starkes Geschäftsjahr 2019 mit zweistelligem Umsatzwachstum und überproportionalem Ergebniszuwachs erzielt. Der Konzernumsatz stieg um 20,7 Prozent auf 556,9 Mio. Euro. Überproportional zum Umsatz erhöhte sich 2019 das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Mit einem Plus von 36,6 Prozent stieg es gegenüber dem Vorjahr auf 165,7 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge lag oberhalb der Prognosespanne von 27 bis 29 Prozent bei 29,7 Prozent.
  • Die französische Großbank BNP Paribas erzielte im vierten Quartal Erträge von 11,3 Mrd. Euro und lag damit deutlich über den Markterwartungen (Analystenprognose: 10,9 Mrd. Euro). Der Überschuss stieg auf 1,85 Mrd. Euro. Experten hatten mit einem Ergebnis in dieser Größenordnung gerechnet.
  • Der britische Telekomkonzern Vodafone hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 (per Ende Dezember) seinen Umsatz um 7 Prozent auf 11,8 Mrd. Euro gesteigert. Beim von Analysten besonders im Blick stehenden Serviceumsatz (Erlös ohne Geräteverkäufe) lag das Wachstum ohne Übernahme- und Währungseffekten bei 0,8 Prozent. Vodafone profitierte weiter von der Unitymedia-Übernahme in Deutschland und guten Geschäften in Südafrika.
  • Der französische Bau- und Dienstleistungskonzern Vinci hat im vergangenen Jahr bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Der Umsatz stieg um gut 10 Prozent auf 48,1 Mrd. Euro, netto wurde ein Überschuss von 3,3 Milliarden und damit 9 Prozent mehr als im Vorjahr erzielt.

Konjunktur & Politik

  • Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Januar beschleunigt. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich auf 53,4 von 52,8 Punkten. Volkswirte hatten 53,2 Punkte vorhergesagt. Der Sammelindex Composite für die Produktion in der Privatwirtschaft (Industrie und Dienstleister) stieg auf 53,3 von 52,7 Punkten im Vormonat.
  • Die Corona-Seuche in China wird sich auf die deutsche Wirtschaft nach Berechnungen des ifo-Instituts kaum auswirken. Ifo-Konjunkturexperte Timo Wollmershäuser sagte der „Zeit“, die Infektionskrankheit Sars habe die chinesische Wirtschaft im Jahr 2003 um ein Prozent weniger wachsen lassen und die deutsche um 0,5 Promille. „Wenn die aktuelle Epidemie das chinesische Wirtschaftswachstum doppelt so stark dämpft, wie es bei Sars der Fall war, dürfte es in Deutschland um etwa 0,1 Prozent niedriger ausfallen“.
  • Nach Meinung von EZB-Chefin Christine Lagarde sorgt das Coronavirus für neue Unsicherheiten für die Wirtschaft. Die kurzfristigen Unsicherheiten für die Konjunktur gingen vor allem auf globale Risiken wie die Handelsstreitigkeiten und geopolitischen Konflikte zurück - und jetzt auch „auf den Ausbruch des Coronavirus und seine potenziellen Auswirkungen auf das weltweite Wachstum", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) am Mittwoch in Paris. „Doch während die Gefahr eines Handelskrieges zwischen den USA und China zurückgegangen zu sein scheint, sorgt das Coronavirus für weitere Unsicherheit." Die Notenbank beobachte dies weiter genau.
  • Thüringens neuer Ministerpräsident Thomas Kemmerich (FDP) will mit CDU, SPD und Grünen eine neue Regierung bilden. Er wolle eine Regierung der Mitte, sagte er am Mittwoch im Erfurter Landtag. SPD und Grüne haben eine Zusammenarbeit mit einer Regierung unter Kemmerich jedoch bereits zurückgewiesen.
  • Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Dezember nach vorläufigen Berechnungen auf 48,88 Mrd. Dollar nach revidiert 43,69 Mrd. im Vormonat gestiegen. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 48,30 Mrd. Dollar gerechnet. Im Gesamtjahr 2019 fiel das Defizit indes deutlich geringer aus als im Vorjahr. Es sank um etwa 1,7 Prozent auf 616,8 Mrd. Dollar. Es war der erste Rückgang seit sechs Jahren.
  • Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden in den USA im Januar gegenüber dem Vormonat 291.000 neue Stellen. Analysten hatten nur ein Plus von 150.000 Jobs vorausgesagt. Im Dezember waren unter dem Strich 199.000 Arbeitsplätze hinzugekommen.
  • Boeing will an einer umstrittenen Prämie für den neuen CEO David Calhoun, die an die Wiederaufnahme des Flugbetriebs der 737 MAX gebunden ist, festhalten. „Wir glauben, dass es im besten Interesse unseres Unternehmens, unserer Mitarbeiter und der fliegenden Bevölkerung ist, die auf Anreizen basierende Vergütung unseres neuen CEO an wichtige strategische Ziele zu binden, einschließlich der sicheren Rückkehr in den Dienst der 737 MAX," schrieb Boeings Vizepräsident Tim Keating. Die demokratischen US-Senatoren Edward Markey, Richard Blumenthal und Tammy Baldwin erwiderten, Boeings Antwort sei „völlig unzureichend“.
  • US-Präsident Trump hat in seiner Rede zur Lage der Nation die wirtschaftliche Lage des Landes in den Mittelpunkt gestellt. Die Arbeitslosigkeit sei so niedrig wie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr und die Einkommen gestiegen, sagte Trump im Kongress. Er ging nicht auf das Amtsenthebungsverfahren gegen ihn ein. Bei den oppositionellen Demokraten stieß die Rede auf Ablehnung. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Pelosi, zerriss demonstrativ das Manuskript der Ansprache.
  • Der CO2-Ausstoß der Stromproduktion in der Europäischen Union ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Insgesamt seien die Treibhausgasemissionen des EU-Stromsektors um 12 Prozent im Vergleich zu 2018 gesunken, heißt es in einer Jahresauswertung der Think Tanks Agora Energiewende und Sandbag. Das entspreche einem Minus von rund 120 Millionen Tonnen Kohlendioxid. „Europa legt weltweit eine einzigartige Geschwindigkeit bei der Ablösung von Kohlestrom durch Wind- und Solarenergie an den Tag", sagte Analyst Dave Jones von Sandbag. 2019 hätten die erneuerbaren Energien erstmals mehr Strom als Kohlekraftwerke geliefert.
  • An dem seit Wochen grassierenden Coronavirus sind mittlerweile fast 500 Menschen gestorben. Nach den Philippinen meldete Hongkong den zweiten Todesfall außerhalb des chinesischen Festlandes. Forschungsinstitute rund um den Globus suchen mit Hochdruck nach einem Impfstoff gegen das Virus. Es dauere mindestens drei Monate, bis sich ein Impfstoff als wirksam erwiesen haben könnte, sagte der renommierte chinesische Epidemiologe Li Lanjun noch in einem Interview vergangene Woche. Nun könnte es aber doch deutlich schneller gehen. So hat laut boerse.ard das chinesische Fernsehen berichtet, ein Forscherteam an der Universität Zhejiang habe ein wirksames Medikament zur Behandlung von Menschen mit dem neuen Coronavirus gefunden. Zugleich sagte ein Wissenschaftler, der in Großbritannien die Forschung an einem Impfstoff leitet, gegenüber dem Fernsehsender "Sky", sein Team habe einen "bedeutenden Durchbruch" erzielt. Es sei gelungen, Teile der üblichen Entwicklungszeit von zwei bis drei Jahren auf nur 14 Tage zu verkürzen.
  • Im Einzelhandel der Eurozone sind die Umsätze im Dezember um 1,6 Prozent gesunken, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Außerdem wurde die Entwicklung im Vormonat nach unten korrigiert. Im November waren die Umsätze nur um 0,8 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, nachdem zuvor ein Zuwachs um 1,0 Prozent gemeldet worden war.
  • Mit 51,3 Punkten nach 50,9 im Dezember ist der finale IHS Markit Eurozone Composite Index im Januar zum zweiten Mal hintereinander gestiegen und signalisiert jetzt wieder leichtes Wirtschaftswachstum in der Eurozone. Die Vorabschätzung wurde übertroffen, und der aktuelle Indexwert ist der höchste seit letztem August. Wachstumstreiber war auch diesmal wieder der Servicesektor, wenngleich die Geschäfte hier nicht mehr ganz so gut liefen wie im Vormonat. Die Industrieproduktion wurde zum zwölften Mal hintereinander hintereinander reduziert, wenngleich mit der niedrigsten Rate seit letztem Juni. „Dass der Composite-PMI im Januar auf den höchsten Stand seit letztem August gestiegen ist, ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass sich der Wind in der Eurozone gedreht haben dürfte“, kommentierte Chris Williamson, Chef-Ökonom bei IHS Markit. „Zwar deutet die aktuelle Umfrage lediglich auf ein gedämpftes BIP-Wachstum von 0,2 Prozent im ersten Quartal 2020 hin, die Industrie hat sich jedoch nach dem starken Einbruch im letzten Jahr wieder stabilisiert, und der Servicesektor expandierte dank der guten Beschäftigungslage weiter solide.
  • US-Präsident Donald Trump hat in seiner Rede zur Lage der Nation vor einer „sozialistischen Übernahme“ in Amerika gewarnt. „Der Zustand unserer Nation ist stärker als jemals zuvor“, sagte Trump im Kongress. Neben einer boomenden Wirtschaft sei das US-Militär das stärkste der Welt, die Grenzen seien sicher, die Werte des Landes erneuert und sein Stolz wiederhergestellt. Die Rede stand unter dem Motto „Das große amerikanische Comeback“. Von republikanischen Senatoren und Abgeordneten erhielt Trump immer wieder kräftigen Applaus, während Demokraten die Rede teilweise kopfschüttelnd quittierten. Nach der Rede kam es zu einem Eklat: Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, zerriss mit offensichtlichem Ekel im Gesicht das Manuskript der Ansprache. Auf die Szene angesprochen bestätigte sie wenig später, es sei angesichts der Alternativen das Höflichste gewesen, was sie hätte tun können. Sie bezeichnete die Rede als „Manifest der Unwahrheiten". Pelosi ist eine erbitterte Gegnerin von Trump.
  • Das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump steht nach vier Monaten vor dem Abschluss: Der Senat wird Trump am Mittwoch mit aller Wahrscheinlichkeit mit der Mehrheit der Republikaner freisprechen. Die Zurückweisung der Anklagepunkte des von den Demokraten kontrollierten Repräsentantenhauses wäre für Trump ein klarer Sieg.
  • Das zweite Teil-Ergebnis der teils chaotisch verlaufenen Vorwahl in Iowa der Demokraten im US-Präsidentschaftsrennen hat die Führung des Ex-Bürgermeisters Pete Buttigieg bestätigt. Nach Auszählung von 71 Prozent der Bezirke in Iowa kam er auf die meisten Delegiertenstimmen. Das sei ein „erstaunlicher Sieg“, sagte Buttigieg. An zweiter Stelle kam der linke Senator Bernie Sanders.
  • Die Zahl der Infizierten und Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in China weiter rasant. Bis Mittwoch kletterte die Zahl der Patienten mit der neuen Lungenkrankheit innerhalb eines Tages um 3.887 auf 24.324, wie die Gesundheitskommission in Peking berichtete. Die Zahl der Toten legte um 65 auf 490 zu.
  • Die Europäische Union will wegen der türkischen Erdgasbohrungen vor Zypern Sanktionen verhängen. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf EU-Diplomaten berichtet, sollen zwei Personen türkischer Nationalität mit Einreiseverboten und Vermögenssperren belegt werden. Die Entscheidung müsse allerdings noch von den EU-Staaten bestätigt werden, hieß es. Mit den Sanktionen soll die Türkei dazu gebracht werden, die Erdgassuche vor der Küste des EU-Mitglieds Zypern einzustellen. 

  • Nach Einschätzung des Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, sind die Sorgen rund um das sich ausbreitende Coronavirus mit ein Grund, weshalb der Schweizer Franken zuletzt an Wert zugelegt hat. „Wir gehen davon aus, dass das Coronavirus eine Rolle spielt bei der jüngsten Aufwertung des Frankens", sagte Jordan in einem Zeitungsinterview.

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten