Kommentar
12:53 Uhr, 06.12.2011

Infineon – glänzende Aussichten im Seitwärtsmarkt

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf Infin
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Zwar rechnet Infineon nach einem sehr positiven Jahr laut „Financial.de“ für das Anfang Oktober angelaufene neue Geschäftsjahr 2011/12 mit einem Umsatzminus im mittleren einstelligen Prozentbereich, doch will das Halbleiterunternehmen im darauf folgenden Geschäftsjahr wieder wachsen. Dafür sei aber eine stabile gesamtwirtschaftliche Gesamtsituation nötig, hieß es aus Konzernkreisen. Unter dieser Voraussetzung geht man wieder von einem Umsatzanstieg von zehn Prozent und einer Gesamtergebnismarge über dem für dieses Jahr erwarteten Niveau von etwas mehr als zehn Prozent des Umsatzes aus. Vielleicht kann dabei mit dem sogenannten Leistungs-MOSFET auch ein ganz neues innovatives Halbleiter-Produkt für die Automobilindustrie helfen. Allerdings wollte Vorstandschef Peter Bauer angesichts der schwierigen Geschäftsbedingungen infolge der Schuldenkrise auch eine Rezession nicht ganz ausschließen.

Nachdem die Infineon-Aktie zuletzt wieder deutlich an Wert zulegen konnte, zeigt man sich auch beim „Aktionär“ in seiner Meinung einer kurzfristigen Trendwende bestätigt und sieht bei dem Titel aus charttechnischen Erwägungen heraus im Widerstandsbereich von 6,40/6,50 Euro eine Entscheidung herannahen. Investierte Anleger sollten deshalb ihre Gewinne laufen lassen und auf der Unterseite einen Stoppkurs bei 5,45 Euro beachten.

Die Schar an Analysten hat dazu durchaus eine geteilte Meinung. So hat Adnaan Ahmad von der Berenberg Bank sein Kursziel für die Aktie von 5,00 auf 4,70 Euro gesenkt und seine Einstufung laut „dpa-AFX“ bei „Sell“ belassen. Er fürchtet eine konjunkturelle Abkühlung in den Endmärkten Automobil und Industrieprodukte, auch wenn Infineon zu den qualitativ hochwertigen Unternehmen gehöre. Zumindest eine „Halten“-Einschätzung kommt von der Commerzbank und der NordLB. Dabei erschienen Thomas Becker von der Commerzbank aus den ebengesagten Gründen die Prognosen für 2011/12 reichlich optimistisch. Außerdem vermisse er die notwendigen Kurstreiber. Er geht deshalb auch weiterhin von einem Kursziel von 6,00 Euro aus. Immerhin 6,60 Euro gibt Jan Christian Göhmann von der NordLB als seine Zielmarke an. Seine einfache Erklärung: „Die Konjunkturanfälligkeit des Chipproduzenten sei zwar gesunken, aber nicht verschwunden.“ Kurszielsenkungen kommen auch von M.M.Warburg und der WestLB, deren Analyst Adrian Hopkinson jetzt von einer Zielmarke von 6,80 Euro nach zuvor 7,20 Euro ausgeht. Malte Schaumann von M.M.Warburg hat sein Niveau dagegen nur von 8,40 auf 7,50 Euro zurückgenommen, da er den überraschend schwachen Unternehmensausblick für das laufende Geschäftsjahr nur als vorübergehendes Problem ansieht und er die Aktie „angesichts der herausragenden Perspektiven für das Gewinnwachstum“ für günstig bewertet hält. Beide Analysten bleiben im Übrigen bei ihren Einstufungen „Kaufen“ bzw. „Add“. Als „Outperformer“ betrachtet sogar Jerome Ramel von Exane BNP Paribas den Halbleitertitel und bezeichnet ihn gleichzeitig als den „Top-Pick“ in einem Sektor, den er allerdings wegen der noch andauernden Lagerbestandskorrektur in der Branche, sowie den für Anfang 2012 erwarteten Höhepunkt der Endnachfrage noch immer meide. Jedoch möchte der Analyst von seinem Kursziel 7,50 Euro nicht abrücken.

Gleich mit einem Risikopuffer von 36 Prozent können nach den verhaltenen Aussagen der Analysten Anleger mit einer Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim bei Infineon einsteigen. Sollte die bei 4,00 Euro fixierte Barriere zu keinem Zeitpunkt während der bis Juni 2012 dauernden Laufzeit berührt oder unterschritten werden, kommt es zur vollständigen Rückzahlung des Nennbetrags. Aber auch bei Einhaltung des bei 5,90 liegenden Basispreises würde ansonsten immer noch das gleiche Tilgungsszenario eintreten. Erst wenn beide Kriterien bei Fälligkeit nicht erfüllt sein sollten, kommt es zur Aktienandienung. Gleichzeitig lässt sich mit dem Papier eine attraktive Rendite von 7,53 Prozent bzw. 14,25 Prozent p.a. verdienen, ohne dass die Aktie überhaupt ansteigen muss.

19,50 % p.a. Infineon 4,00 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4H9A

Laufzeit:

22.06.2012

Preis: (06.12.2011)

Geld / Brief: 102,48 % / 102,68 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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