Kommentar
12:52 Uhr, 09.01.2006

Infineon: Gewinne in Reichweite

In der Blütezeit der New Economy ging der ehemals zum Siemens-Konzern gehörende Chip-Hersteller mit Vollgas an die Börse. Wer kann sich nicht an die Sportwagen-Auftritte des damaligen Firmenchefs Ulrich Schumacher erinnern. So kletterte die Aktie in der Hausse des Jahres 2000 in der Spitze auf 92,50 Euro. Dann ging es jedoch drei Jahre steil nach unten bis zum Tief bei 5,34 Euro. Neben der Aktienmarktschwäche waren für diesen Einbruch fallende Chip-Preise verantwortlich, die den Münchnern riesige Verluste bescherten.

Inzwischen ist das Schiff in ruhigeres Fahrwasser gelaufen. Drei Gründe sprechen für Fortsetzung der jüngsten Erholung: Die Rückkehr in die schwarzen Zahlen, die Möglichkeit eines Börsengangs des Speicherchipbereichs und weltweit leicht anziehende Chippreise, wie der Philadelphia-Semiconductor-Index aufzeigt. Doch es bleiben Risiken, denn die Chip-Preise unterliegen traditionell hohen Schwankungen. Und Infineon hat in seiner Firmengeschichte noch nie deutliche Gewinne erzielen können, daher ist die Aktie ein hochriskantes Papier.

Als defensive Strategie bietet sich ein Bonus Cap-Zertifikat von Sal. Oppenheim an. Sollte die Schwelle bei 5,90 Euro bis Ende 2007 nicht reißen, gibt es 10,33 Euro. An weiteren Gewinnen partizipiert man jedoch nur bis zum Cap bei 12,65 Euro. Sehr spekulativ ist ein Discount Call von BNP Paribas; hier erhalten Sie maximal 3,00 Euro, wenn die Aktie Mitte Juni diesen Jahres über 8,00 Euro notiert. Liegt das Papier hingegen dann darunter drohen hohe Verluste, weil es nur noch die Differenz zwischen Aktienkurs und dem Floor bei 5,00 Euro gibt; bei Kursen unter 5,00 Euro kommt es zum Totalverlust.

Chartanalyse

Die Aktie bewegt sich aktuell in einer Seitwärtsrange zwischen 7,50 und 8,50 Euro. Jedoch verbesserte sich das Papier zuletzt bis an das obere Ende dieser Spanne. Sollte der Ausbruch gelingen, ist der Weg in Richtung 9,00 Euro frei, wo sich noch ein Widerstand aus dem Herbst 2004 befindet. Knackt der Titel auch diese Barriere, sind sogar Kurse oberhalb der Zehn-Euro-Marke möglich, ein Niveau, welches letztmals im Frühjahr 2004 erreicht worden war.

Fundamentaldaten

Börsenwert:

6.294.534 Mio. EUR

Umsatz (2004/05):

6.759 Mio. EUR

Mitarbeiter:

36.400 (per 30. September 2005)

Hauptversammlung:

16. Februar 2006

Kurs: 8,42 Euro

2002/03

2003/04

2004/05

2005/06e

Gewinn je Aktie

Neg.

0,08

Neg.

0,06

Dividende

0,00

0,00

0,00

0,00

KGV

n/a.

105,25

n/a

140,33

Dividendenrendite

n/a

n/a

n/a

n/a

Offensive Strategie: Discount Call

ISIN / WKN:

DE 000 BNP 3TX 9 / BNP 3TX

Emittent:

BNP Paribas

Fälligkeit:

23.06.2006 (Restlaufzeit 0,46 Jahre)

Cap / Floor:

8,00 Euro / 5,00 Euro

Maximale Rückzahlung

3,00 Euro

Aktueller Briefkurs:

2,69 Euro

Maximale Rendite:

11,5% = 28% p.a.

Breakeven:

7,69 Euro (8,7% unter Aktienkurs)

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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