Industrieproduktion weckt Hoffnungen
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1. Die Produktion im deutschen Produzierenden Gewerbe hat im November nach einem kräftigen, auf 2,8 % mom nach oben revidierten Vormonatszuwachs nochmals spürbar um 1,3 % mom zugenommen. Dies liegt deutlich über den Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte (0,5 % mom) und über unserer Prognose (0,4 % mom). Das Vorjahresniveau wird kalender- und saisonbereinigt um 1,1 % überschritten.
2. Während die Bauproduktion nicht zuletzt dank des milden Novemberwetters - anderthalb Frosttage weniger bei einer überdurchschnittlichen Temperatur - erneut mit 2,5 % mom gestiegen ist, sank die Energieproduktion um 2,7 % mom. Die Industrieproduktion nahm somit nach 3,5 % mom im Vormonat im November um kräftige 1,7 % mom zu.
3. Unter den industriellen Hauptgruppen zeigte sich die Konsumgütererzeugung mit einem Rückgang um 0,9 % mom schwach, wobei einem Plus bei der Gebrauchsgüterproduktion ein Minus in der Verbrauchsgüterproduktion gegenüberstand. Zusammen mit den schwachen Einzelhandelszahlen und den zögerlichen Verbesserungen im Konsumentenvertrauen deutet dies auf eine weiterhin verhaltene Konsumkonjunktur hin. Bislang waren weder die konjunkturellen Signale vom Arbeitsmarkt noch die von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen geeignet, die Konsumzurückhaltung aufzulösen.
4. Robust erwies sich die Vorleistungsgüterproduktion, die nach einem Anstieg um 3,5 % mom im Oktober nun immerhin mit 0,5 % mom erneut zunahm. Aufgrund der Doppelrolle der Vorleistungsgüter als wichtige Exportgüter und als eines der ersten Glieder in der Wertschöpfungskette ist dies eine erfreuliche Entwicklung.
5. Sensationell ist das Abschneiden der Investitionsgüterproduktion: Nach der Produktionsausweitung um 4,6 % mom im Vormonat legte sie im November nochmals um 4,0 % mom zu. Nimmt man die Auftragseingänge der Investitionsgüterproduzenten mit in den Blick, so zeichnet sich ein erfreuliches Bild. Es ist nämlich nicht allein die Nachfrage aus dem Ausland nach Deutschlands Exportschlager Nummer Eins, sondern es ist auch und ganz besonders die Inlandsnachfrage nach Investitionsgütern die anzieht (im Zweimonatsvergleich um 3,8 %). Offensichtlich beginnt sich der dreijährige Investitionsstau in Deutschland nun aufzulösen: Der Nachholbedarf generiert Ersatzinvestitionen und die Euro-Aufwertung Rationalisierungsinvestitionen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
6. Mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sind das ausgezeichnete Daten. Schon jetzt kann man sagen, für die Industrie wird das vierte Quartal das beste seit langem gewesen sein: Angenommen die Auftragseingänge und Produktionsdaten stagnieren im Dezember, dann liegen die Auftragseingänge um 3,9% und die Industrieproduktion um 3,3 % über dem dritten Quartal. Eine ähnlich starke Produktionsausweitung gab es zuletzt im Boomjahr 2000 - allerdings noch fehlt der Dezemberwert! Nimmt man ins Bild, dass die Dienstleister im vierten Quartal - laut Einkaufsmanagerindizes - ebenfalls kräftig expandierten, so rückt ein Quartalswachstum des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal von 0,5 % qoq in greifbare Nähe.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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