Kommentar
08:11 Uhr, 06.01.2023

Industrieaufträge brechen dramatisch ein

In der deutschen Industrie sind die Auftragseingänge deutlich gesunken. Im November wurde das niedrigste Niveau seit Juli 2020 erreicht. Der Rückgang könnte eine Folge der extrem hohen Energiekosten sein.

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Wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte, sank der inflationsbereinigte Auftragseingang im November um 5,3 % gegenüber dem Vormonat Oktober und damit deutlich stärker als erwartet. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 0,5 % gerechnet.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug der kalender- und inflationsbereinigte Rückgang sogar 11,0 %.

Der Auftragseingang erreichte laut Statistischem Bundesamt das niedrigste Niveau seit Juli 2020.

Ein Grund für den deutlichen Rückgang könnten die im internationalen Vergleich extrem hohen Energiekosten in Deutschland sein. Zahlreiche Unternehmen haben offenbar bereits damit begonnen, ihre Produktion in andere Länder zu verlagern. Insbesondere die Attraktivität der USA hat im Vergleich zu Europa deutlich zugenommen.

Allerdings haben zuletzt die Börsenpreise für Energie in Europa wieder stark abgenommen, weil sich abzeichnet, dass eine Gasmangellage zumindest in diesem Winter vermieden werden kann. Der Rückgang der Energiepreise und die Aussicht darauf, dass eine schwere Energiekrise in diesem Winter doch nicht droht, war ein wichtiger Grund für die starke DAX-Outperformance seit Oktober.

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Der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe konnte im November real um 2,1 % gegenüber dem Vormonat und um 3,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat zulegen. Da in der Industrie Aufträge häufig mit einer langen Vorlaufzeit vergeben werden, reagiert der Umsatz mit einer deutlich größeren Verzögerung auf konjunkturelle Entwicklungen als der Auftragseingang. Außerdem sind die Umsätze weniger schwankungsanfällig als die Auftragseingänge, die häufig eine hohe Volatilität aufweisen.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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