Indizes fallen - Die Bullen schwitzen Blut - Ende der Rallye ?!
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Erwähnte Instrumente
Was war das denn gestern, was sich in den Indizes abgespielt hat ? Ein Abverkauf sondergleichen, regelrechte Panikverkäufe im DAX. Kontrovers werden seit Wochen die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten der Märkte diskutiert. Keine Frage. Durch die gestrigen Kursabschläge dürften die Bullen wieder banges Börsenherzklopfen bekommen haben.
Im Folgenden möchte ich meine aktuelle Einschätzung der Chartbilder erläutern. Die Argumentationslage ist inhomogen.
Zunächst die Argumente der charttechnisch ausgerichteten Bären ...
- Fakt ist, dass gestern nicht mehr wie in den letzten 10 Handelstagen eine schützende Hand in den letzten 30 US Handelsminuten die Märkte hochgezogen hat. Der Nehmer ist also urplötzlich weg.
- Fakt ist, dass der Nasdaq100 aus seiner steigenden Range nach unten ausgebrochen ist und hier unterhalb der bullischen Reversalkerze von Freitag vergangener Woche Stops von Longpositionen abgegriffen wurden.
- Fakt ist, dass DOW Jones und S&P 500 Index nicht wie von uns erwartet und forciert vorgetragen nach oben ausbrechen konnten. Im Gegenteil, es kam zu einem Bruch der Aufwärtstrendlinien seit März 2009 und der Ranges nach unten. Dies ist klar negativ zu werten.
- Fakt ist, dass die noch jungen Wochenkerzen vieler Indizes bärische Kerzenmuster wie beispielsweise Evening Stars aufweisen.
Jetzt die Argumente der charttechnisch ausgerichteten Bullen, zu denen ich mich selbst noch zugehörig fühle. Allerdings gebe ich zu, dass die vorliegende Chartsituation exorbitant grenzwertig ist.
- Im Nasdaq100 und Nasdaq Composite haben bislang lediglich moderate Pullbacks auf die Ausbruchbewegungen der vergangenen Wochen gefahren. Bisher liefen diese Pullbacks auf die Aufwärtstrendlinien seit März 2009, - diese sind in den Indizes also intakt -, und auf die Oberkanten der Breakaway Gap Ups. Oberkante bei 1.446 Punkten im Nasdaq100 und 1.792 Punkten im Nasdaq Composite.
- Kurzfristig ist im Nasdaq100 durchaus ein Schließen des Gaps möglich; also ein Kursverfall bis 1.435 Punkte.
- Eine maximale Pullbackausdehnung wäre bis 1.390-1.400 Punkte möglich, ohne das übergeordnete Bärenmarktrallye-Setup zu gefährden. Bekanntermaßen klassifizieren wir die seit März laufenden Kurserholungen als Bärenmarktrallyes, also umfassende Kurserholungen im Rahmen der übergeordnet nach wie vor intakten Bärenmärkte. Die Bärenmarktrallyes sind aus heutiger Sicht aber noch nicht beendet. Neue Hochs im Nasdaq bei 1.540-1.600 Punkten sind möglich. (Anschließend sind mittelfristig maximal 1.660-1.700 Punkte).
- Das schwächste Glied innnerhalb der Technologiesektoren, der Semiconductor Index ($SOX) (Chipsektor) -, konnte gestern gegen die schwache Gesamtmarktverfassung an charttechnisch entscheidender Stelle bei 266 Punkten ein komplettes bullisches Reversal ausbilden. Der SOX gilt bekanntermaßen als Vorläufer für die Techs. Zuvor hatte sich auf Sicht einiger Wochen im SOX die Silhouette einer Doppeltoptrendwendeformation ausgebildet. Mit dem gestrigen Reversal gibt es Anlaß zur Annahme, dass sie dieses Doppeltop nach oben aufknacken könnten. Das wäre bullisch für den Nasdaq zu werten.
- Der DOW Jones ist gestern aus seiner 10-tägigen Range, die sich im Bereich unterhalb des EMA200 (exp. GDL 200) ausgebildet hatte, für uns wider Erwarten nach unten weggebrochen. Dabei wurde auch die Aufwärtstrendlinie seit März 2009 gebrochen. Allerdings wartet bei ca. 8.500 Punkten eine weitere ebenfalls wichtige Aufwärtstrendlinienvariante. Kurzfristig könnte der Index morgen also noch etwas weiter abrutschen. Im 8.500er Bereich wäre dann die Möglichkeit gegeben, wieder nach oben durchzuziehen.
- Nach wie vor gilt die Regel, dass hochkapitalisierte Basiswerte, die sich auf anhaltend hohen Niveau in engen Ranges unterhalb wichtiger GDLs wie beispielsweise dem EMA200 bewegen, diese mit hoher Wahrscheinlichkeit anschließend mindestens kurzfristigen überspringen. Und zwar im vorliegenden Kontext auf Sicht mehrerer Handelstage. Ein Topingprozess unterhalb oder im Bereich von GDLs verläuft in der Regel durch einige in den GDL gesetzte, klar voneinander abgesetzte Spitzen. Das ist im S&P 500 Index und DOW Jones nicht der Fall gewesen.
Deshalb gehe ich aus heutiger Sicht davon aus, dass der DOW Jones kurzfristig noch bis ca. 8.500 Punkte abfallen, dann aber wieder ansteigen, erneut den EMA200 bei 8.850 Punkten attackieren und dann auch mindestens temporäre überspringen kann mit Ausbildung neuer Bärenmarkthochs.
- Auch der S&P 500 Index ist aus seiner 10-tägigen Range nach unten ausgebrochen. Dabei wurde auch der Aufwärtstrend seit Anfang März gebrochen. Und auch hier gilt, dass der Index auf eine flacher verlaufende Aufwärtstrendlinienvariante seit Mitte März bei 920 Punkten aufgetroffen ist und hier bereits wieder nach oben drehen könnte. Möglicherweise gibt es in der heutigen US Tradingsession zunächst einen Fakeout nach unten.
- Ein weiteres Argument für die Bullen ist jenes, dass eine ganze Reihe von Aktientiteln aus dem Midcap-Bereich seit einigen Wochen beginnen nach oben auszubrechen. Die zweite und dritte Reihe der Aktientitel beginnt zu erwachen. Hier dürfte noch einiges nach oben zu holen sein.
- Das Sentiment ist nicht euphorisch genug. Das Gros der Anlegerschaft ist unter anderem durch die charttechnischen Berichte skeptisch geworden und stellt sich die Frage, warum noch investiert zu sein, wenn eine Bärenmarktrallye in ihr Finale hineinläuft und die Luft nach oben dünner wird.
Abschließend möchte ich zusammenfassend festhalten. Der Nasdaq könnte eigentlich sogar noch einige Handelstage konsolidieren. Es gibt die aufgezeigten Pullbackvarianten. Der bullisch reversalnde Chipsektor spricht aber dafür, dass es bereits Stabilisierungstendenzen gibt. Dafür spricht auch, dass eine Vielzahl von Technologieaktien wie beispielsweise die Amazon ebenfalls bullische Reversals ausgebildet haben.
Was ich allerdings problematisch ansehe, ist die Verfassung von DOW Jones und S&P 500 Index. Auch bei ihnen lassen sich die gestrigen Kursabschläge lediglich als Pullbacks interpretieren. Allerdings haben sie nur noch wenig Spielraum für Pullbackausdehnungen. Sie dürften nicht mehr deutlich weiter fallen. Tun sie dies doch, würde ich mein Bias von Bärenmarkt-bullisch auf bärisch drehen.
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