Kommentar
00:16 Uhr, 27.11.2008

Indikatoren - Ich sage Ihnen, ich habe präzise die Trendwende im Markt gefunden!?

Nein, natürlich nicht. Viele Trader nutzen für ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen technische Indikatoren. Diese Hilfsmittel, die in unterschiedlichster Art und Weise dem Kurs nachlaufen, sollen vor allem ermöglichen, unwichtige Bewegungen aus dem Kursverlauf heraus zu filtern und die eigentlich entscheidenden Bewegungen besser kenntlich zu machen. Von diesen Indikatoren gibt es dann auch je nach Vorlieben des Traders eine ganze Reihe zur Auswahl. Neben schon seit Jahrzehnten gebräuchlichen Standardindikatoren und ihren Weiterentwicklungen sind mittlerweile mit entsprechender Software auch der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Alle haben letztlich zum Ziel, die Anlageentscheidungen zu verbessern.

Indikatoren funktionieren aber letztlich nur, wenn sie richtig angewandt werden bzw. keine falschen Erwartungen damit verbunden sind. Eines der größten Probleme dabei ist die Tatsache, dass es nur schwer möglich ist, die beiden unterschiedlichen Marktphasen, die trendlose Phase und die Trendphase, mit denselben Signalgebern zu handeln. Für Trendphasen eignen sich insbesondere die trendfolgenden Indikatoren mit unendlicher Skalenhöhe wie der MACD oder das Momentum. Diese Versagen allerdings in trendlosen Seitwärtsphasen, da sie nur langsam reagieren. Für Seitwärtsphasen sind dann die Oszillatoren mit fester Skalenbreite gedacht. Diese oszillieren beispielsweise so wie RSI und Stochastik zwischen 0 und 100 hin und her, und das Ganze je nach Einstellung deutlich schneller. An einem Trend lässt sich nur mit Oszillatoren aber nicht lange partizipieren, da das Signal für die Gegenseite zwangsläufig kommt.

Interessant werden besonders die Oszillatoren, wenn es darum geht, aufzuzeigen wie einfach der Handel sein kann und dass mit deren Nutzung die großen Wendepunkte mühelos erkannt werden können.

Für ein extremes Beispiel ist im nachfolgenden Chart deshalb einmal die Aktie von US Steel dargestellt, unterlegt mit einem Stochastik-Oszillator in Standardeinstellung sowie dem RSI in der üblichen Einstellung. Betrachtet man den Wochenchart der Aktie, dann wird sehr schön erkennbar, dass alle großen Tiefs der vergangenen Jahre über die Stochastik angezeigt wurden und jeweils profitable Kaufsignale lieferten. Teilweise sogar in Kombination mit einem im extrem laufenden RSI, welcher die Signale nochmals in ihrer Gültigkeit verstärkt. Das sieht im Nachhinein sehr gut aus und ließ sich profitabel handeln. Was allerdings nicht sofort ersichtlich ist, das ist die Tatsache, dass es immer erst im Nachhinein ein gutes Signal war. Gekauft wird klassisch die Stochastik bei einem positiven Schnitt im unteren Extrembereich, dennoch kann sich der Oszillator dort aber auch nach einem positiven Schnitt noch aufhalten. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Stochastik im Jahr 1998, 2000 und 2005 doch etwas im Extrembereich unter der schwarzen Triggerlinie verblieben ist. Und das ist auch jetzt wieder der Fall, darüber hinaus steht der RSI aktuell so Tief wie nie.

Was das für das Trading tatsächlich bedeuten kann, wird erst klar, wenn der Kursverlauf, wie in der folgenden Abbildung, deutlich auseinander gezogen wird.

Zur besseren Übersicht ist dann auch der Verlauf seit Mitte 2007 in Form eines Kerzencharts dargestellt. Hier wird ersichtlich, dass die Stochastik im unteren Extrem bereits mehrfach einen positiven Schnitt, also eigentlich ein Kaufsignal erzeugt hat. Das Ganze auch unterstützt zuletzt durch extreme Tiefs im RSI. Wer rein nach eben dieser Signallage gehandelt hat, der stieg zuerst bei 128 $ ein, kaufte dann bei 104 $ ein starkes Signal auf extremem Niveau, und musste selbst der bei 36 $ eröffneten Position noch zusehen, wie sich diese fast halbiert. Aktuell steht ein weiteres Signal an wenn der Wochenschluss ungefähr auf diesem Niveau bleibt und vielleicht ist gerade dieses das entscheidende Signal für eine umfassende Rallye.

Entscheidend ist, dass Anleger, die solche Signale handeln, auch wenn bereits wirkliche Extremphasen abgewartet werden, dennoch massiv negativ überrascht werden können. Lassen Sie sich also von solchen scheinbar eindeutigen Setups nicht blenden. Die Setups können Ihnen etwas vorgaukeln, was so nicht ist.

Würde anhand des ersten Charts, in dem die Tiefpunkte augenscheinlich immer sehr gut erwischt wurden, auch hier jeweils der Bereich um das Kaufsignal genauer beleuchtet, dann kämen man zu ähnlich negativen Ergebnissen.

Die aktuelle Phase ist sicherlich besonders extrem. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass nach diesen Signalen in den vergangenen Jahren mehrfach entweder zwei bis drei Wochen zu früh oder zu spät gekauft wurde. In vielen Fällen kam es also nach dem Einstieg entweder noch zu zwischenzeitlich größeren Verlusten oder der Einstieg erfolgte bereits sehr weit nach dem Tief. In der aktuellen Marktphase würde der Anleger beim Kauf des ersten Signals jetzt noch immer auf Verlusten von 76% sitzen. Die Aktie muss also, wenn sich das Kaufsignal als Erfolg durchsetzen soll, jetzt nur wieder um wenigstens 330 % ansteigen.

Um erste Fehlsignale auszuschließen, bietet es sich bei der Stochastik gegebenenfalls an, erst beim Verlassen der Extremzone wieder einzusteigen. Das wäre, ein wenig geschätzt, aktuell bei einem Anstieg über 50 $ der Fall. Dann allerdings macht ein unter dem Tief der Extremphase abgesicherter Einstieg, also nur rund 60% tiefer, kaum noch Sinn.

Mit US Steel wurde sicherlich bewusst ein besonders extremes Beispiel gewählt. Besonders in der aktuellen Marktphase kommt es aber vermehrt zu solchen Situationen, sogar bei den Leitindizes. Eine solche Einstiegsmethode beim S&P 500 hätte zuletzt zwischenzeitliche Verluste von über 23 % in diesem marktbreiten Index verursacht.

Mit diesem Beitrag möchte ich nicht aussagen, dass Indikatoren nicht oder nur schlecht nutzbar sind. Es muss aber bei deren Nutzung darauf geachtet werden, ein Signal nicht pauschal zu handeln nur weil dieses den Anschein erweckt, in der Vergangenheit sehr gut funktioniert zu haben. Es sollte zunächst überprüft werden, ob es sich um ein so genanntes Eye-Ball-System handelt. Ein System also, das auf den ersten Blick sehr profitabel aussieht, sich aber bei genauerer Betrachtung der Signale nicht als solches herausstellt. Besonders in der aktuell extremen Marktphase, gekennzeichnet durch nie dagewesene Volatilität kann eine falsche Anwendung der Indikatoren massive Verluste hervorrufen. Die Suche nach dem Extrem eines Trends funktioniert selten, egal ob nach oben oder nach unten. Ein Trend läuft häufig viel weiter als man denkt.

Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

Ich möchte mir erlauben, auf die von mir gemanagten Tradingservices im PREMIUM-Bereich hinzuweisen. Sie sehen den Performanceverlauf des Depots aus dem Godmode CFD Trader Pakets. In den USA wurde in den vergangenen Wochen eine Studie der Ratingsagentur Morningstar veröffentlicht, wonach von über 10.000 ausgewerteten US Fonds und internationalen Fonds bisher nur ein einziger eine positive Performance in 2008 erwirtschaften konnte. Angesichts solch ausufernder Marktverhältnisse, wie wir sie in 2008 bisher gesehen haben, sicherlich kein Hals und Beinbruch. Es ist kein Problem, wenn man mal ein Jahr mit einem Minus abschließt.

Ich möchte aber darauf verweisen, dass das von mir gehandelte CFD Trading Depot auf Allzeithoch steht! Gehandelt mit striktem Risiko- und Moneymanagement. Ich gehe angesichts der Marktverhältnisse pro Trade ein geringeres Risiko ein als sonst. Trotz des geringeren Risikos habe ich eine deutlich positive Performance in diesem Jahr.

Testen Sie kostenlos und überzeugen Sie sich selbst. Ich würde mich freuen Sie in einem der Services begrüßen zu dürfen. Anbei der Link zum Godmode CFD Trader : http://www.godmode-trader.de/premium/cfdtrader/

Das Depot bewegt sich trotz oder gerade des deutlich korrigierenden Aktienmarkts nahe Allzeithoch. Es wird long und short gehandelt. Das heißt, dass auch an fallenden Kursnotierungen partizipiert werden kann. Im Godmode CFD Trader werden vornehmlich Aktien gehandelt. Sie können diese Aktien direkt kaufen oder aber sie handeln die Aktie gehebelt mit CFDs. Sie können sich vorstellen, dass wir in diesem Tradingservice deutlich "mehr" bieten als hier im kostenfreien Bereich von GodmodeTrader.de Unsere Empfehlung. Melden Sie sich einfach für einen kostenlosen zweiwöchigen Test an. Innerhalb dieser Testphase können Sie dann sehen, ob wir Sie angemessen durch die turbulente Marktphase hindurchbugsieren.

Anbei der Link zum Godmode Aktien Premium Trader : http://www.godmode-trader.de/premium/aktienpremium/

Fokus auf den Handel von Aktien. Wann kaufen, wann verkaufen und vor allem welche Aktien kaufen? Hier erfahren Sie es. 2 Musterdepots. Für konservativ-defensive und spekulative Ausrichtung. Ob Solarworld, Fluxx, MorphoSys, SAP, Allianz, DaimlerChrysler oder ausländische Aktien wie Nokia, AXA, IBM, Microsoft, Oracle, Softbank. Kurzfristige Trades und mittelfristige Trades stehen im Vordergrund. Bei der Tradevorstellung wird neben Gewichtung, Stoppkurs, BUY- bzw. SELL Triggermarke, Kursziel und Risikoprofil auch die voraussichtliche Haltedauer angegeben.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

Mehr Experten