Kommentar
00:00 Uhr, 11.12.2008

Indikatoren - Das Volumen kennt bereits den Weg...?

Die absolute Mehrzahl der in der technischen Analyse genutzten Indikatoren basiert auf einer Betrachtung des Preises des zu analysierenden Objekts. Anwendungsmöglichkeiten gibt es dabei viele, auch ist der Interpretationsspielraum nahezu unbegrenzt, wie in den letzten beiden Beiträgen bereits beschrieben. Das bedeutet natürlich nicht, dass bei preisbasierten Indikatoren die Schwächen überwiegen, nur dass deren Anwendung dahingehend ständig überprüft werden sollte, ob diese den eigenen Bedürfnissen auch gerecht wird.

Weniger Spielraum für die Interpretation bietet dann aber eine weitere wichtige Größe innerhalb des Handels, das Handelsvolumen. Das Handelsvolumen wird vor allem auch deshalb als konstante Größe interessant, da sich hier nicht viel verstecken lässt. Fehlausbrüche lassen sich nicht produzieren und wenn ein Marktteilnehmer eine große Position eröffnen oder schließen will, dann schlägt sich dies im Volumen in jedem Fall nieder. Umfassende Änderungen der Positionierung der kapitalstarken Marktteilnehmer lassen sich hier somit gegebenenfalls früher erkennen. Der eigentliche Nachteil solcher Interpretationen ist allerdings, dass jedem Käufer auch immer in gleicher Größenordnung ein Verkäufer gegenüberstehen muss. Interessant ist die Betrachtung des Handelsvolumens deshalb vor allem im Hinblick darauf, ob sich der Preistrend auch in der Tendenz der Volumenentwicklung niederschlägt.

Um eine solche Entwicklung zu verfolgen gibt es bereits eine Reihe von Indikatoren. Sehr offensichtlich ist dies vor allem über die Darstellung eines der ältesten Indikatoren aus diesem Segment, dem On-Balance-Volumen, kurz OBV. Die Berechnung ist hier sehr einfach. Steigt der Kurs gegenüber dem Vortag, dann wird das Handelsvolumen des Tages zum Indikatorwert hinzu addiert. Fällt der Kurs gegenüber dem Vortag, dann wird das Volumen abgezogen. Der absolute Wert des Indikators spielt somit überhaupt keine Rolle. Wesentlich ist aber, dass der Indikator somit auch nicht angepasst werden kann. Es bietet sich nicht die Möglichkeit, etwaige Anpassungen über eine Betrachtungsperiode vorzunehmen, so dass die Aussagen stabil bleiben.

Direkte Handelsaussagen sollten auf Basis des OBV aber auch nicht getroffen werden. Wie bei allen nicht in festen Spannen oszillierenden Indikatoren sind Extremzustände nicht ermittelbar, so dass einfache Kauf- und Verkaufsbereiche nicht gegeben sind. Häufig bewegt sich das OBV relativ einheitlich mit dem Kurs selbst, Hochs und Tiefs werden gleichermaßen gebildet, was keine entscheidenden Aussagen zulässt. Es lässt sich nur sagen, dass das Volumen die Kursbewegung unterstützt und diese nicht in Frage stellt.

Interessant wird der Indikator aber dann, wenn es zu klaren Divergenzen in einem etablierten Trend kommt. Innerhalb einer Seitwärtsphase sind Divergenzen praktisch vorprogrammiert. In einer etablierten Trendphase sollte hingegen der Volumentrend dem Preistrend folgen um letzteren als intakt ansehen zu können. Ist das nicht der Fall, dann bedeutet es für den Trader, dass ein Wechsel der Trendrichtung sehr wahrscheinlich bevorsteht.

Am Beispiel der Aktie von Anglogold lässt sich dies sehr gut erkennen. Ab Januar ging es auf der Preisachse stabil nach unten. Die Zwischenhochs im Mai und Juli waren auf jeweils tieferem Niveau und auch im OBV zeigt sich diese Tendenz. Abwärtstrends lassen sich in beiden Fällen einzeichnen. Ab September gingen die Trends dann klar auseinander. Während der Preis ständig neue tiefere Zwischenhochs und Zwischentiefs ausbildete, etablierte der OBV langsam einen flachen Aufwärtstrend. Dies lässt den Schluss zu, dass Trend nicht mehr intakt ist und kapitalstarke Marktteilnehmer gegebenenfalls beginnen, sich in der Gegenrichtung zu positionieren. Es wurde nämlich, das lässt sich am OBV klar erkennen, in Erholungsphasen hinein mehr gekauft als in Schwächephasen verkauft wurde. In einem intakten Abwärtstrend würden bei neuen Tiefs sehr wahrscheinlich die Marktteilnehmer, die zuvor eingestiegen sind, ihre Positionen wieder schließen, was sich bei neuen Tiefs auch in einem Anstieg des fallenden Volumens widerspiegeln würde. Hier war das nicht der Fall.

Eine solche Divergenz bedeutet natürlich nicht, dass pauschal in den fallenden Trend hinein gekauft werden sollte nur weil das Handelsvolumen diesen nicht mehr bestätigt. Allerdings sollte eine Änderung des Preistrends dahingehend beurteilt werden, dass es sich dabei anschließend nicht nur um eine Gegenbewegung, sondern um einen neuen gerichteten Trend handeln kann. Das nächste Kaufsignal des Preistrends gewinnt in diesem Fall sehr deutlich an Signifikanz.

Auch bei dem nachfolgenden Beispiel zu Pricelinie zeigt sich eine ähnliche Situation. Die Abwärtsbewegung seit August wird durch den Volumentrend im OBV klar bestätigt, ab Oktober war es damit dann vorbei. Die neuen Tiefs des Kurses in einem insgesamt verschärften Abwärtstrend wurden nicht mehr annähernd im OBV bestätigt, dort etablierte sich ein Aufwärtstrend. Auch hier bedeutet diese auftauchende Divergenz nicht, dass die Aktie pauschal gekauft werden sollte. Es ist nur ein Hinweis darauf, dass der Trend bereits nicht mehr intakt sein könnte und neue Shortpositionen sich in diesem Fall nicht anbieten. Darüber hinaus lässt sich das nächste Long-Signal auf Preisbasis mit einer größeren Signifikanz handeln.

Das On-Balance Volumen sollte als Indikator also nicht als alleiniges Kriterium genutzt werden. Dauerhaft dürfte sich damit auch kein Handelserfolg einstellen. Häufig bildet der Indikator auch die Preisentwicklung ab und bietet dabei keine klare Signallage. Kleine Divergenzen mit wenigen, teilweise weit auseinander liegenden Extremwerten bieten sich nicht für den Handel an. Interessant werden aber sehr offensichtliche und über einen längeren Zeitraum mit mehreren Extrempunkten ausgebildete Divergenzen. Diese können auch nicht durch eine zum Trading unpassende Einstellung des Indikators zu einer gegenteiligen Aussage führen. Solche Divergenzen, welche auch in den Beispielen dargestellt wurden, können als Signalgeber vor dem eigentlichen Preissignal sehr gut genutzt werden. Dem Preis vorzugreifen macht aber, wie beschrieben, ebenfalls wenig Sinn, denn jede Divergenz des Indikators selbst kann gebrochen werden bevor der Preis den Trend verlässt.

Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

Indikatoren - Alles eine Frage der Einstellung ... oder ?

Indikatoren dienen vorrangig dazu, den Kursverlauf des betrachteten Handelsinstruments in irgendeiner Weise zu glätten und die eigentlichen Informationen besser sichtbar zu machen. Dabei laufen Indikatoren dem Markt im allgemeinen nach. Sofern sie anhand des Basiswertes berechnet werden, können sie nie schneller sein als der Kursverlauf selbst.

Neben der Möglichkeit, diverse Indikatoren und Oszillatoren für die Einschätzung des Marktes zu betrachten und zu kombinieren ist es bei den preisbasierenden Indikatoren im allgemeinen möglich, auch zusätzlich die Parameter den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen. Dies sollte individuell geschehen und kann Vor- als auch deutliche Nachteile bringen. Entscheidend ist es, dass Sie als Anleger die Einstellungen des Indikators auf ihr eigenes Trading hin anpassen.

Am Beispiel des Momentum-Indikators, eines sehr alten und einfach zu berechnenden Instrumentes, möchte ich aufzeigen wie gravierend sich die Signallage bei veränderten Einstellungen darstellen kann. Die Berechnung des Indikators ist einfach. Es wird der aktuelle Schlusskurs durch den Schlusskurs vor jeweils x Perioden dividiert und mit 100 multipliziert. Die Einstellung der Periodenlänge kann individuell festgelegt werden.

Unter den in der Abbildung dargestellten Kursverlauf des DAX im Wochenchart wurde der Momentumindikator in drei unterschiedlichen Periodenlängen gelegt. Einmal in der Standardeinstellung mit 10 Perioden, dann mit 20 und noch einmal mit 30 Perioden. Auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass die Signallage entsprechend des Indikators in allen drei Fällen eine völlig andere ist. Handelsansätze für diesen Indikator allein gibt es ebenfalls viele. So kann das durchkreuzen der 0-Linie als Signal gehandelt werden, der Indikator kann mit einem gleitenden Durchschnitt versehen werden um darüber Signale zu generieren, oder es werden Divergenzen zum Kursverlauf festgestellt und deren Auflösung abgewartet.

In jedem Fall muss die Einstellung des Indikators aber zum eigenen Tradingstil passen. Das Handeln von Extrempunkten innerhalb des Indikators kann je nach Einstellung zu unterschiedlichsten Ergebnissen führen.

Erkennbar ist dies beispielsweise am ersten Einbruch des DAX im Januar 2008. Während das Momentum in der Einstellung von 10 Perioden und 20 Perioden über diesen Kurseinbruch hinaus fiel und erst im Märztief ein Tief markierte, wurde das eigentliche Tief des Indikators mit 30 Perioden bereits im Januartief gebildet. Dieser Indikator lief also deutlich zu langsam. Ein Tiefpunkt wurde im 30-Perioden Momentum hingegen im Juli erreicht, während sich der Indikator auf Basis von 20 Perioden zu diesem Zeitpunkt in einer stabilen positiven Divergenz, einem Aufwärtstrend befand. Die Einstellung über 20 Perioden ließ den Trader also nach einem baldigen Kaufsignal suchen, hingegen bestätigte der 30 Perioden Indikator den Abwärtstrend noch einmal sehr deutlich. Während beispielsweise der Indikator in 10-Perioden Einstellung im September mit dem durchkreuzen der 0-Linie ein Kaufsignal andeutete, befand sich der Indikator über 20 Perioden bereits seit Anfang August nach dem schnellen Rückfall wieder auf Verkauf. Auch die aktuelle Seitwärtsphase im DAX seit Oktober wird in allen drei Fällen anders dargestellt. Auf Basis von 10 Perioden gibt es eine Bestätigung der Seitwärtsbewegung, auf Basis von 20 Perioden liegt eine positive Divergenz vor während die Einstellung über 30 Perioden ein neues Tief bringt.

Gerade dieses einfache Beispiel zeigt, wie gravierend sich die Einstellung der Indikatoren auf die Signallage auswirken kann. Häufig ist diese zufällig.

In diesem Beispiel, aufgrund der einfachen Berechnung auch sehr leicht ersichtlich, ist es einfach entscheidend, in welchem Rhythmus die Preisschwünge des Marktes vollzogen werden. Bewegt sich der Markt eher in Zyklenlängen von 10,20 oder 30 Perioden, so kommt es abhängig davon gegebenenfalls zu gegensätzlichen Aussagen des Indikators. Dieser sollte also vor allem an die vorherrschenden Zyklen des Marktes angepasst werden. Denn auch die Suche nach Divergenzen, also nur dem Hinweis auf ein neues Signal, nicht dem Signal selbst, kann dann sehr unterschiedlich ausfallen.

Dies zeigt sich in der folgenden Abbildung des DAX im Tageschart mit den zuvor genutzten Indikatoreinstellungen ebenfalls sehr gut. Während im Juni der Indikator auf Basis von 20 Perioden bereits eine bullische Divergenz zeigte, lief der Indikator auf 10 Perioden stabil mit dem Markt nach unten. Besonders aktuell zeigt sich in der Seitwärtsbewegung der Vorwochen im Indikator mit 30 Perioden eine starke bullische Divergenz, der Indikator auf 20 Perioden bestätigt hingegen die Abwärtsbewegung mit zwei markanten Zwischenhochs deutlich. Das liegt vor allem daran, dass in der Einstellung über 30 Perioden die Wirkung des Oktober-Crashs natürlich auch erst viel später aus der Berechnung heraus fällt. Da beispielsweise der Abstand zwischen dem ersten und zweiten Tief im Oktober nur 10 Perioden beträgt, kommt es bei der kürzeren Einstellung des Indikators auf 10 Perioden auch Ende Oktober nicht mehr annähernd zu einem tieferen Tief. Der Rückfall in der ersten Oktoberhälfte war nämlich stärker als der in der zweiten Oktoberhälfte. Dies geht aus den längeren Periodeneinstellungen nicht mehr hervor.

Wenn Sie als Trader also entsprechend der Signallage der Indikatoren handeln, sollten Sie sich bewusst machen, wie anfällig diese sein können.
Eine veränderte Einstellung kann gegebenenfalls sogar komplett gegensätzliche Signale liefern. Der Indikator und dessen Einstellung sollten also immer den eigenen Tradingbedürfnissen entsprechend angepasst werden. Kurzfristig agierende Trader benötigen deshalb im Allgemeinen kurzfristigere Einstellungen zur Signalgenerierung während sich der mittelfristig agierende Trader auf höhere Periodenlängen oder ein anderes Zeitintervall beruft.

Darüber hinaus ist es sinnvoll, nach weiteren Bestätigungen eines Signals zu suchen. Sei es über verschiedene Intervalle eines Indikators, verschiedene Indikatoren oder vor allem die Betrachtung der Kursentwicklung anhand klassischer Charttechnik selbst.

Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

Indikatoren - Ich sage Ihnen, ich habe präzise die Trendwende im Markt gefunden!?

Nein, natürlich nicht. Viele Trader nutzen für ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen technische Indikatoren. Diese Hilfsmittel, die in unterschiedlichster Art und Weise dem Kurs nachlaufen, sollen vor allem ermöglichen, unwichtige Bewegungen aus dem Kursverlauf heraus zu filtern und die eigentlich entscheidenden Bewegungen besser kenntlich zu machen. Von diesen Indikatoren gibt es dann auch je nach Vorlieben des Traders eine ganze Reihe zur Auswahl. Neben schon seit Jahrzehnten gebräuchlichen Standardindikatoren und ihren Weiterentwicklungen sind mittlerweile mit entsprechender Software auch der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Alle haben letztlich zum Ziel, die Anlageentscheidungen zu verbessern.

Indikatoren funktionieren aber letztlich nur, wenn sie richtig angewandt werden bzw. keine falschen Erwartungen damit verbunden sind. Eines der größten Probleme dabei ist die Tatsache, dass es nur schwer möglich ist, die beiden unterschiedlichen Marktphasen, die trendlose Phase und die Trendphase, mit denselben Signalgebern zu handeln. Für Trendphasen eignen sich insbesondere die trendfolgenden Indikatoren mit unendlicher Skalenhöhe wie der MACD oder das Momentum. Diese Versagen allerdings in trendlosen Seitwärtsphasen, da sie nur langsam reagieren. Für Seitwärtsphasen sind dann die Oszillatoren mit fester Skalenbreite gedacht. Diese oszillieren beispielsweise so wie RSI und Stochastik zwischen 0 und 100 hin und her, und das Ganze je nach Einstellung deutlich schneller. An einem Trend lässt sich nur mit Oszillatoren aber nicht lange partizipieren, da das Signal für die Gegenseite zwangsläufig kommt.

Interessant werden besonders die Oszillatoren, wenn es darum geht, aufzuzeigen wie einfach der Handel sein kann und dass mit deren Nutzung die großen Wendepunkte mühelos erkannt werden können.

Für ein extremes Beispiel ist im nachfolgenden Chart deshalb einmal die Aktie von US Steel dargestellt, unterlegt mit einem Stochastik-Oszillator in Standardeinstellung sowie dem RSI in der üblichen Einstellung. Betrachtet man den Wochenchart der Aktie, dann wird sehr schön erkennbar, dass alle großen Tiefs der vergangenen Jahre über die Stochastik angezeigt wurden und jeweils profitable Kaufsignale lieferten. Teilweise sogar in Kombination mit einem im extrem laufenden RSI, welcher die Signale nochmals in ihrer Gültigkeit verstärkt. Das sieht im Nachhinein sehr gut aus und ließ sich profitabel handeln. Was allerdings nicht sofort ersichtlich ist, das ist die Tatsache, dass es immer erst im Nachhinein ein gutes Signal war. Gekauft wird klassisch die Stochastik bei einem positiven Schnitt im unteren Extrembereich, dennoch kann sich der Oszillator dort aber auch nach einem positiven Schnitt noch aufhalten. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Stochastik im Jahr 1998, 2000 und 2005 doch etwas im Extrembereich unter der schwarzen Triggerlinie verblieben ist. Und das ist auch jetzt wieder der Fall, darüber hinaus steht der RSI aktuell so Tief wie nie.

Was das für das Trading tatsächlich bedeuten kann, wird erst klar, wenn der Kursverlauf, wie in der folgenden Abbildung, deutlich auseinander gezogen wird.

Zur besseren Übersicht ist dann auch der Verlauf seit Mitte 2007 in Form eines Kerzencharts dargestellt. Hier wird ersichtlich, dass die Stochastik im unteren Extrem bereits mehrfach einen positiven Schnitt, also eigentlich ein Kaufsignal erzeugt hat. Das Ganze auch unterstützt zuletzt durch extreme Tiefs im RSI. Wer rein nach eben dieser Signallage gehandelt hat, der stieg zuerst bei 128 $ ein, kaufte dann bei 104 $ ein starkes Signal auf extremem Niveau, und musste selbst der bei 36 $ eröffneten Position noch zusehen, wie sich diese fast halbiert. Aktuell steht ein weiteres Signal an wenn der Wochenschluss ungefähr auf diesem Niveau bleibt und vielleicht ist gerade dieses das entscheidende Signal für eine umfassende Rallye.

Entscheidend ist, dass Anleger, die solche Signale handeln, auch wenn bereits wirkliche Extremphasen abgewartet werden, dennoch massiv negativ überrascht werden können. Lassen Sie sich also von solchen scheinbar eindeutigen Setups nicht blenden. Die Setups können Ihnen etwas vorgaukeln, was so nicht ist.

Würde anhand des ersten Charts, in dem die Tiefpunkte augenscheinlich immer sehr gut erwischt wurden, auch hier jeweils der Bereich um das Kaufsignal genauer beleuchtet, dann kämen man zu ähnlich negativen Ergebnissen.

Die aktuelle Phase ist sicherlich besonders extrem. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass nach diesen Signalen in den vergangenen Jahren mehrfach entweder zwei bis drei Wochen zu früh oder zu spät gekauft wurde. In vielen Fällen kam es also nach dem Einstieg entweder noch zu zwischenzeitlich größeren Verlusten oder der Einstieg erfolgte bereits sehr weit nach dem Tief. In der aktuellen Marktphase würde der Anleger beim Kauf des ersten Signals jetzt noch immer auf Verlusten von 76% sitzen. Die Aktie muss also, wenn sich das Kaufsignal als Erfolg durchsetzen soll, jetzt nur wieder um wenigstens 330 % ansteigen.

Um erste Fehlsignale auszuschließen, bietet es sich bei der Stochastik gegebenenfalls an, erst beim Verlassen der Extremzone wieder einzusteigen. Das wäre, ein wenig geschätzt, aktuell bei einem Anstieg über 50 $ der Fall. Dann allerdings macht ein unter dem Tief der Extremphase abgesicherter Einstieg, also nur rund 60% tiefer, kaum noch Sinn.

Mit US Steel wurde sicherlich bewusst ein besonders extremes Beispiel gewählt. Besonders in der aktuellen Marktphase kommt es aber vermehrt zu solchen Situationen, sogar bei den Leitindizes. Eine solche Einstiegsmethode beim S&P 500 hätte zuletzt zwischenzeitliche Verluste von über 23 % in diesem marktbreiten Index verursacht.

Mit diesem Beitrag möchte ich nicht aussagen, dass Indikatoren nicht oder nur schlecht nutzbar sind. Es muss aber bei deren Nutzung darauf geachtet werden, ein Signal nicht pauschal zu handeln nur weil dieses den Anschein erweckt, in der Vergangenheit sehr gut funktioniert zu haben. Es sollte zunächst überprüft werden, ob es sich um ein so genanntes Eye-Ball-System handelt. Ein System also, das auf den ersten Blick sehr profitabel aussieht, sich aber bei genauerer Betrachtung der Signale nicht als solches herausstellt. Besonders in der aktuell extremen Marktphase, gekennzeichnet durch nie dagewesene Volatilität kann eine falsche Anwendung der Indikatoren massive Verluste hervorrufen. Die Suche nach dem Extrem eines Trends funktioniert selten, egal ob nach oben oder nach unten. Ein Trend läuft häufig viel weiter als man denkt.

Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

Ich möchte mir erlauben, auf die von mir gemanagten Tradingservices im PREMIUM-Bereich hinzuweisen. Sie sehen den Performanceverlauf des Depots aus dem Godmode CFD Trader Pakets. In den USA wurde in den vergangenen Wochen eine Studie der Ratingsagentur Morningstar veröffentlicht, wonach von über 10.000 ausgewerteten US Fonds und internationalen Fonds bisher nur ein einziger eine positive Performance in 2008 erwirtschaften konnte. Angesichts solch ausufernder Marktverhältnisse, wie wir sie in 2008 bisher gesehen haben, sicherlich kein Hals und Beinbruch. Es ist kein Problem, wenn man mal ein Jahr mit einem Minus abschließt.

Ich möchte aber darauf verweisen, dass das von mir gehandelte CFD Trading Depot auf Allzeithoch steht! Gehandelt mit striktem Risiko- und Moneymanagement. Ich gehe angesichts der Marktverhältnisse pro Trade ein geringeres Risiko ein als sonst. Trotz des geringeren Risikos habe ich eine deutlich positive Performance in diesem Jahr.

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Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

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