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07:59 Uhr, 25.11.2011

Indien öffnet Einzelhandelssektor für ausländische Unternehmen

Mumbai (BoerseGo.de) – Nach zehnjährigen Beratungen hat die indische Regierung beschlossen ihren Einzelhandelsmarkt zu öffnen und ausländische Direktinvestitionen (FDI) zuzulassen. Ausländischen Unternehmen soll in Zukunft gestattet sein sich mit bis zu 51 Prozent an indischen Supermärkten zu beteiligen. Indien erhofft sich davon, dass die ausländischen Unternehmen dringend benötigtes Kapital ins Land bringen und außerdem Engpässe im Warenangebot beseitigen. "Die Verbraucher werden nun eine viel größere Auswahl haben – in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Produkte wird es wirklich eine Welt ohne Grenzen werden", sagte Gibson Vedamani, Vorstandsmitglied der Retailers Association of India.

Kritiker befürchten hingegen, dass große internationale Konzerne wie Wal-Mart, Tesco oder Carrefour die kleinen indischen Einzelhändler vom Markt verdrängen könnten. Konzerne wie Wal-Mart oder Metro sind bereits in Indien aktiv, jedoch nur als Großhändler. Neben dem Agrarsektor ist der Einzelhandelssektor der größte Arbeitsgeber des Subkontinents. "Wenn die Regierung die großen multinationalen Konzerne ins Land lässt, was wird dann mit uns indischen Ladenbesitzern? Sie sind mächtig und werden uns im Preis unterbieten", sagte Chitan Vashisht, der einen kleinen Familien-Supermarkt in New Delhi betreibt. Befürworter sehen in der Öffnung des Einzelhandelsmarkts für ausländische Unternehmen einen Weg, die Effizienz in der Lebensmittel-Lieferkette zu erhöhen, die Preise zu senken und die Inflation einzudämmen.

Experten des Beratungsunternehmens Technopak schätzen das Marktvolumen des indischen Einzelhandelsmarkts auf 450 Milliarden Dollar im Jahr. Bis zum Jahr 2016 dürfte das Marktvolumen ihrer Ansicht nach auf 670 Milliarden Dollar im Jahr steigen. Indien ist mit einer Bevölkerung von über 1,2 Milliarden Menschen einer der größten Wachstumsmärkte der Welt.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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