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09:35 Uhr, 14.12.2011

Indien: Großhandelspreise steigen stärker als gedacht - Abkühlung bei Nahrungsmittelpreisen

Neu Delhi (BoerseGo.de) – In Indien sind die Großhandelspreise im November stärker als erwartet gestiegen und lassen die Inflationsrate des Landes weiter auf hohem Niveau notieren. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Notenbank ihren Zinssatz am Freitag stabil halten könnte, trotz der Sorgen um das künftige Wirtschaftswachstum. Bis dato hatte die Indische Notenbank den Schlüsselzins seit Mai 2010 bereits 13 Mal in Folge angehoben, um die galoppierende Inflation zu bekämpfen.

Der Großhandelspreisindex (WPI), der Haupt-Inflationsindikator, stieg im November um 9,11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit schwächt sich der WPI im Vergleich zum Vormonat ab, als noch ein Anstieg von 9,73 Prozent gemessen wurde. Jedoch liegen die neuen Daten über den Prognosen der Analysten, welche einen Anstieg um 9,04 Prozent gesehen hatten.

Der Rückgang vom November war größtenteils fallenden Nahrungsmittelpreisen zu verdanken. Obwohl sich der Preisdruck bei Mineralölen und im herstellenden Sektor erhöhte. Die Nahrungsmittelinflation fiel deutlich auf 8,53 Prozent, nach einem Stand von 11,06 Prozent im Oktober. Die Inflation bei Mineralölen stieg gleichzeitig von 14,79 Prozent auf 15,48 Prozent und bei Produkten der herstellenden Industrie marginal von 7,66 Prozent auf 7,7 Prozent. „Der größte Teil der Preisabkühlung liegt in dem Rückgang der Nahrungsmittelpreise begründet“, so Rajeev Malik, Volkswirt bei CLSA in Singapur.

Trotz der Inflationsprobleme dürfte die Notenbank in Zukunft ein verstärktes Augenmerk auf das Wirtschaftswachstum legen. Infolge der Zuspitzung der Staatsschuldenkrise in Europa verlagert sich der weltweite Fokus zunehmend auf Maßnahmen zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums. Zentralbanken in China, Brasilien oder Indonesien haben bereits damit begonnen ihre Geldpolitik zu lockern. Auch in Indien nehmen die Sorgen um eine Konjunkturabkühlung zu. Volkswirte sehen im laufenden Jahr (bis März 2012) lediglich ein Wachstum von noch sieben Prozent, nachdem im Vorjahr 2010/11 noch ein Plus von 8,5 Prozent notiert wurde.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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