Analyse
11:50 Uhr, 27.01.2023

INCYTE - Biotech-Fans, ich drücke euch die Daumen!

Ist die zähe Korrekturphase bei der Incyte-Aktie im Jahr 2023 endgültig beendet? Die Aussichten sind so gut wie lange nicht. Doch es gibt auch einen Punkt, den gerade langfristige Anleger bedenken müssen.

Erwähnte Instrumente

  • Incyte Corp. - WKN: 896133 - ISIN: US45337C1027 - Kurs: 86,010 $ (Nasdaq)

Wer Aktien wie Incyte in den vergangenen Jahren im Depot hatte, der zählte wohl eher zu den hartgesottenen Börsianern. Seit dem Jahr 2015 war mit dem Biotech-Titel unterm Strich nichts zu verdienen. Zuvor hatte die Aktie in den Jahren 2008 bis 2015 allerdings auch 7.000 % an Wert gewonnen. Das Beispiel zeigt also gut: Alles ist relativ. Endet die Korrekturphase im Jahr 2023?

Bereits im Novemberartikel machte ich auf den Biotech-Titel aufmerksam, auch mit Blick auf das Jahr 2023. Nun sind wir im neuen Jahr angekommen und die Aktie präsentiert sich in guter Verfassung. Was erwartet der Markt?

Satte Gewinnsprünge für 2023 und 2024 erwartet

Die zähe Seitwärtsphase lässt sich zunächst einmal fundamental gut begründen. So verdiente Incyte bereits im Jahr 2019 2,83 USD je Aktie, seither stagniert das Ergebnis. 2021 lag es bei 2,76 USD, 2022 dürften es 2,75 USD je Aktie gewesen sein. Doch das ist Vergangenheit. Analysten erwarten aktuell, dass diese "Schwächephase" ein Ende nehmen wird und Incyte bei Umsatz und Gewinn 2023 neue Rekordwerte erreichen dürfte.

Bereits im dritten Quartal 2023 konnte sich das Umsatzwachstum mit 20 % gegenüber dem Vorjahresquartal auf 713 Mio. USD sehen lassen. Hauptumsatztreiber ist Jakafi, ein Medikament, das seit 2011 auf dem Markt ist und zur Behandlung der idiopathischen Myelofibrose wie auch der Polycythaemia vera eingesetzt wird. Jakafi kam im dritten Quartal auf einen Umsatz von 620 Mio. USD. Das (langfristige) Problem: Der Patentschutz des Medikaments läuft im Jahr 2026 aus. Incyte muss also für "Nachschub" in der Pipeline sorgen. Und dabei gelang Incyte ein weiterer Coup im vergangenen Jahr. Im Juli 2022 ließ die US-Arzneimittelbehörde FDA Opzelura zu, eine Creme zur Behandlung von Vitiligo, einer Autoimmunerkrankung, die alleine in den USA 1,5 Mio. Menschen betrifft. Opzelura ist die erste und einzige von der FDA zugelassene Behandlung für die Repigmentierung bei Patienten mit Vitiligo. Bereits 2021 wurde Opzelura zur Behandlung von atopischer Dermatitis zugelassen.

Incytes CEO Hervé Hoppenot sieht ein Spitzenumsatzpotenzial für Opzelura im Bereich von 1,5 Mrd. USD. Analysten halten das für zu hoch. Dennoch dürfte Opzelura der Hauptwachstumstreiber in den kommenden Jahren sein. Und auch Jakafi wird bis 2026 noch gute Gewinne abwerfen. Das Thema des Patentschutzauslaufens wird nichtsdestotrotz immer wieder hochkochen und schwebt über der Aktie. Das sollten gerade auch Anleger wissen, die einen längeren Zeithorizont verfolgen. Stand jetzt erwarten Analysten bei Incyte stetig steigende Umsätze und Gewinne in den kommenden Jahren in Richtung 5,5 Mrd. USD Umsatz und gut 8 USD Gewinn je Aktie 2026.

Kurzfristig interessierte Anleger und Incyte-Aktionäre sollten sich den 7. Februar dick im Kalender anstreichen. Dann nämlich wird das Management die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 vorlegen und einen Ausblick auf 2023 geben. Deckt sich dieser auch nur ansatzweise mit der Markterwartung, steht die Aktie meiner Ansicht nach vor einer Neubewertung. Denn 2023 und 2024 wird ein Gewinnwachstum von jeweils rund 40 % erwartet. Die KGVs lägen in diesem Fall bei 22 und 16.

Attacke auf den Abwärtstrend

Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie im vierten Quartal 2022 eine erste wichtige Abwärtstrendlinie hinter sich lassen können. In dieser Woche bricht sie über das Mehrmonatshoch bei 84,86 USD aus und attackiert eine zweite Abwärtstrendvariante, in diesem Fall ausgehend vom Allzeithoch. Löst sich der Biotech-Titel von der Abwärtstrendlinie, wartet ein Widerstand bei 88,26 USD. Darüber kann die Aktie mittelfristig wieder dreistellige Kurse bei 101,47 und 110,37 USD erreichen.

Absicherungen bieten sich unter dem Tief bei 78,28 USD an.

Fazit: Auf dem Papier wie auch charttechnisch hinterlässt die Incyte-Aktie in hochinteressantes Bild. Bestätigt das Management im Februar die Erwartung des Marktes für eine Wachstumsbeschleunigung in den kommenden Jahren, sollte die mehrjährige Korrektur des Biotech-Titels enden.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 3,34 3,83 4,39
Ergebnis je Aktie in USD 2,75 3,94 5,37
Gewinnwachstum 43,27 % 36,29 %
KGV 31 22 16
KUV 5,7 5,0 4,4
PEG 0,5 0,4
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Incyte-Aktie (Wochenchart)
Statischer Chart
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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