Kommentar
10:11 Uhr, 16.04.2009

In den USA beginnt die Driving Season

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Im Jahr 2008 lag der durchschnittliche Ölpreis bei 100 Dollar pro Barrel. Die Rezession in der Weltwirtschaft wird nach Ansicht des US-Energieministeriums in diesem Jahr zu einem Rückgang der Preise auf 53 US-Dollar/Barrel führen. Wenn sich die Wirtschaft im 2010 erholen sollte, seien für 2010 Durchschnittspreise von 63 US-Dollar/Barrel zu erwarten.

Die Benzinpreise haben sich in den USA wieder auf über 2 Dollar/Gallone erholt und stiegen seit Jahresbeginn langsam aber stetig an. Während der Sommerzeit, in der in den USA wieder mehr mit dem Auto herumgefahren wird, steigt die Nachfrage weiter an, was zu einer weiteren Steigerung der Preise führen wird. Die Zeit von April bis September wird Benzinpreise von 2,23 Dollar/Gallone mit sich bringen, so Schätzungen des US-Energieministeriums. Das ist fast 1,60 Dollar/Gallone günstiger als im letzten Jahr. Die Durchschnittspreise für Benzin werden in 2009 laut EIA-Prognose bei 2,17 Dollar/Gallone liegen, in 2010 bei 2,42 Dollar/Gallone.

Auf dem Weltmarkt können sich die Ölpreise trotz hoher Lagerbestände weiter erholen. Die Förderquotensenkungen durch die OPEC sowie eine höhere Quotendisziplin der Mitgliedsländer haben zu einer Verringerung des Angebots geführt. Somit konnte der Ölmarkt wieder in ein Gleichgewicht gebracht werden, nachdem rezessionsbedingt die Ölnachfrage eingebrochen war. Eine weitere Senkung der Förderquoten wird es unserer Meinung auf absehbare Zeit nicht geben, da die Wirtschaftsdaten, wenngleich inhomogen, auf eine konjunkturelle Stabilisierung in einigen Ländern hindeuten. Dies wird die Nachfrage stabilisieren und macht eine weitere Anpassung des Angebots zunächst nicht nötig.

Achten Sie in den nächsten Wochen genau auf den Ölpreis. Er ist zusammen mit dem Kupferpreis ein wichtiger Konjunkturindikator und zugleich einer, der in Echtzeit quasi rund um die Uhr durch elektronische Preise verfügbar ist. Interessant ist, dass der Ölpreis im Dezember ein Tief ausbildete – und damit zeitgleich zum Einkaufsmanagerindex (ISM) in den USA, obwohl dieser erst einen Monat später gemeldet wurde. Seither hat der Einkaufsmanagerindex in den USA kein neues Tief markiert, genauso wie auch der Ölpreis. Er erholte sich im Gleichklang mit dem Einkaufsmanagerindex. Wir haben im Rohstoff-Report im Februar auf diese enge Korrelation dieser beiden Indikatoren hingewiesen (siehe auch: http://www.godmode-trader.de/video/?ida=1151409).

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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