Kommentar
17:45 Uhr, 10.08.2020

CureVac will an die Nasdaq - Regierung im Libanon tritt zurück

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Neue Spannungen im östlichen Mittelmeer
  • US-Notenbank fordert weiteres Hilfspaket
  • China verhängt Sanktionen gegen US-Senatoren
  • OECD-Frühindikator steigt zum dritten Mal in Folge
  • sentix-Konjunkturindex: Die Erholung schreitet voran
  • ifo: Einschränkungen des öffentlichen Lebens dauert noch Monate
  • Impfstoff gegen Covid-19 schon 2020?
  • Fünf Millionen Corona-Infektionen in den USA
  • US-Notenbanker lobt Deutschland
  • Infineon: keine großen Übernahmen in nächster Zeit
  • Tesla-Konkurrent strebt an die New Yorker Börse

DAX

  • Die Börsen können das Thema Corona noch nicht abhaken, die Wirtschaft schon gar nicht, wie auch die neueste Konjunkturumfrage des ifo-Instituts zeigt. Demnach rechnet die deutsche Wirtschaft wegen der Corona-Pandemie mit Einschränkungen bis weit ins nächste Jahr: Laut dem ifo-Institut gehen die Unternehmen im Juli durchschnittlich von Beschränkungen für weitere 8,5 Monate aus. Firmen der Freizeitbranche befürchten sogar längere Einschränkungen von 13 Monaten. 80 Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass es zu einer zweiten Infektionswelle kommt. Auch dem Institut Sentix zufolge gestaltet sich der Prozess der wirtschaftlichen Erholung zäh. Trotzdem überraschen die August-Zahlen der sentix Konjunkturindizes. Der sentix Gesamtindex für die Konjunktur in Euroland klettert im August zum vierten Mal in Folge. Bemerkenswert ist laut Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy, dass eine zweite Corona-Infektionswelle keinen neuen Angstreflex in den Konjunkturindikatoren hinterlässt. Der deutsche Aktienmarkt kommt heute nicht voran. Der DAX drehte nach anfänglichen Gewinnen zeitweise ins Minus schließlich wenig verändert mit einem Plus von 0,10 Prozent bei 12.687,53 Punkten. Auf die Stimmung der Anleger drückt Marktbeobachtern zufolge die Auseinandersetzung um weitere Corona-Hilfen in den USA. Die Investoren seien zwar erleichtert, dass US-Präsident Trump weitere Corona-Hilfen per Erlass angeordnet hat. Da neue finanzielle Mittel aber vom US-Kongress bewilligt werden müssen, drohe noch eine Menge Gegenwind, warnte ein Analyst. Auch die Eskalation in den Konflikten zwischen den USA und China belastet insbesondere die Technologieaktien. China könnte nach dem Verbot chinesischer Apps in den USA zurückschlagen und das Geschäft von US-Technologieriesen in China stören, so die Befürchtung.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Tübinger Impfstoffentwickler CureVac plant einen Börsengang an der US-Technologiebörse Nasdaq. Bei einem öffentlichen Zeichnungsangebot sollen zunächst 13,3 Millionen Aktien zu einem Kurs von 14 bis 16 Dollar bei Anlegern platziert werden. Zudem ist eine Mehrzuteilungsoption von bis zu knapp zwei Millionen Aktien geplant. Das Unternehmen will im Rahmen des Börsengangs rund 245 Millionen Dollar von Investoren einwerben. SAP-Gründer Dietmar Hopp, der über seine Biotech-Holding Dievini die Mehrheit der CureVac-Anteile hält, hat sich bereiterklärt, weitere 100 Millionen Euro in das Unternehmen zu investieren, zum gleichen Kurs wie die neuen Investoren.
  • Diese Woche wird sich entscheiden, ob der insolvente Zahlungsdienstleister Wirecard nach dem Bilanzskandal noch im August aus dem DAX genommen wird. Die Deutsche Börse hat in den letzten Tagen und Wochen Markteilnehmer befragt, ob und wie die Regeln für den DAX möglicherweise geändert werden sollten. Das Ergebnis soll bis spätestens Freitag veröffentlicht werden. Die Umsetzung würde dann etwa eine Woche dauern. Wirecard müsste dann noch vor der regulären Index-Überprüfung Anfang September die erste deutsche Börsenliga verlassen.
  • Der Mobilfunkanbieter Telefonica Deutschland hat seine Pflichten beim Ausbau des 4G-Netzes (LTE) mittlerweile erfüllt. Die Bundesnetzagentur wird nicht das angedrohte Zwangsgeld von 600 000 Euro verhängen, wie die Behörde mitteilte. Eine Überprüfung habe ergeben, dass Telefonica Deutschland bis zum 31. Juli 3.040 LTE-Stationen in Betrieb genommen habe.
  • Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" hat der Kurznachrichtendienst Twitter Interesse an der chinesischen Video-App TikTok. Nach ersten Gesprächen sei aber unklar, ob Twitter die Pläne vorantreiben werde, schrieb die Zeitung. Der chinesische TikTok-Eigentümer Bytedance verhandelt gerade unter Druck aus dem Weißen Haus mit Microsoft über eine Übernahme des Geschäfts in den USA und mehreren anderen Ländern.
  • Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hat ihre Barreserven kräftig erhöht. Im zweiten Quartal stieg der Cash-Bestand um 10 Mrd. Dollar auf den Rekordbetrag von 146,6 Mrd. Dollar, wie am Samstag aus dem jüngsten Geschäftsbericht von Berkshire Hathaway hervorging. Der Überschuss von Berkshire erhöhte sich von 14,1 auf 26,3 Mrd. Dollar.
  • Die US-Regierung hat einen geplanten 765 Mio. US-Dollar schweren Kredit für Eastman Kodak vorerst gestoppt. Der Investitionsagentur DFC zufolge gibt es Vorwürfe von Fehlverhalten rund um den Deal. US-Senatorin Elizabeth Warren forderte eine Untersuchung der Geschäfte vor Bekanntgabe der Kreditpläne durch die Börsenaufsicht SEC.
  • Der Goldproduzent Barrick Gold profitiert von der gegenwärtigen Goldpreis-Rally und erhöht die Dividende.
  • Bei der Hotelkette Marriott International ist wegen der coronabedingten Restriktionen im zweiten Quartal ein deutlich höherer Verlust aufgelaufen, als Analysten erwartet hatten.
  • Der chinesische Elektroautobauer und Tesla-Konkurrent Xpeng Motors hat seinen Börsengang in New York offiziell in die Wege geleitet. Der IPO wurde am Freitag bei der Börsenaufsicht SEC eingereicht. 429,8 Mio. Stammaktien der Klasse B sollen an den Markt gebracht werden. Ob A-Klasse-Aktien gelistet werden sollen, gab das Unternehmen nicht bekannt.
  • Der kanadische Cannabis-Produzent Canopy Growth hat seine Q1-Zahlen des Geschäftsjahres 2021 präsentiert. Demnach belief sich das EPS auf minus 0,30 Kanada-Dollar. Experten waren von einem Verlust von 0,43 CAD je Aktie ausgegangen.
  • Der Milliardenverlust bei Volkswagen wirkt sich auch bei der Dachgesellschaft Porsche SE negativ aus. Das Ergebnis nach Steuern im ersten Halbjahr zog von 2,38 Mrd. Euro im Vorjahr auf minus 329 Mio. Euro hinab in die Verlustzone, wie die Holding am Montag mitteilte. Man erwarte am Jahresende ein positives Ergebnis, hieß es betont zuversichtlich zum Ausblick. Die von den Familien Porsche und Piëch kontrollierte Porsche SE (PSE) hält gut 53 Prozent der Stammaktien von Volkswagen.
  • Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands VZBV, Klaus Müller, verlangt, dass die Lufthansa bis Ende August alle Tickets für ausgefallene Flüge vollständig erstattet, wie er in den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft" zitiert wird. Müller bezeichnet die von der Lufthansa bislang nicht erstatteten Ticketkosten als „illegale Zwangsdarlehen".
  • Gewerkschaften und Betriebsräte haben den Flughafenbetreiber Fraport aufgefordert, in der Corona-Krise auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Er sehe dabei die Hauptanteilseigner, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, in der Verantwortung, sagte Hessens DGB-Chef Michael Rudolph am Montag. Der Betriebsrat der Fraport AG werde im laufenden Monat mit der Geschäftsführung über ein Freiwilligenprogramm verhandeln, sagte Betriebsratschefin Claudia Amier.
  • Der Halbleiterhersteller Infineon schließt größere Übernahmen in nächster Zeit aus. „Wir sind jetzt gut aufgestellt und planen erst einmal keine weiteren großen Akquisitionen", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss der „Süddeutschen Zeitung“. „Kleinere Dinge zur Arrondierung unseres Know-hows schauen wir uns natürlich an", so Ploss. Zuletzt hatte der Konzern den US-Konkurrenten Cypress für 9 Mrd. Euro erworben. Infineon braucht laut seinem CEO Ploss „sicher fünf Jahre, um das gesamte Potenzial der Übernahme von Cypress zu heben, wir sind also erstmal gut beschäftigt".
  • Der Autozulieferer Bertrandt traut sich weiterhin keine Prognose für das Gesamtjahr zu „Eine hinreichende Bewertung der konkreten Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie ist zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin nicht möglich", heißt es im am Montag veröffentlichten Bericht zum dritten Quartal des Geschäftsjahres des Unternehmens. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres sank der Umsatz um neun Prozent auf 714 Mio. Euro. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kam es zu einem Abgang von 58 Prozent auf 19,4 Mio. Euro.
  • Die Corona-Krise führt bei dem Versicherungskonzern Allianz zu dauerhaften Konsequenzen für die Mitarbeiter. Der Konzern erwartet, dass längerfristig bis zu "40 Prozent der weltweit tätigen 150.000 Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten“ werden, sagte Vorstand Christof Mascher dem „Handelsblatt“. Auch eine höhere Zahl sei möglich. Für den konservativen Versicherer komme der Wandel einer Revolution gleich, schreibt das „Handelsblatt“. Die Allianz wolle die Erfahrungen mit Heimarbeit während der Corona-Pandemie nutzen, um die Arbeitswelt innerhalb des Versicherungskonzerns komplett umzubauen.
  • In Wirecard-Fall gibt es neue Erkenntnisse. Laut „Süddeutscher Zeitung“ und der „Financial Times“ könnten noch im ersten Halbjahr 2020 hohe Millionensummen aus dem Unternehmen abgeflossen sein, wie interne Konzernunterlagen nahelegten. Demnach hat sich Wirecard bis zur Insolvenz im Juni rund 800 Mio. Euro an Krediten geliehen, Geld, das dann an nahestehende Firmen weitergereicht wurde.
  • Der Einsatz des Roche-Mittels Etrolizumab bei Patienten mit einer mittelschweren bis schweren chronisch entzündlichen Darmerkrankung hat in einigen Studien gegenüber Placebo keine deutlichen Vorteile gezeigt, wie der Pharmakonzern am Montag mitteilte. Insgesamt habe Etrolizumab als Induktions-Therapie zu gemischten Ergebnissen geführt und beim Einsatz als Erhaltungs-Therapie die gesteckten Ziele verfehlt. Damit habe das Mittel gerade da versagt, wo es am meisten darauf angekommen wäre, schrieb Analyst Wimal Kapadia von Bernstein Research in einer ersten Einschätzung der Daten.
  • Der norwegische Ölkonzern Equinor bekommt einen neuen Chef. Eldar Sætre tritt nach sechs Jahren an der Konzernspitze zurück. Nachfolger als Präsident und CEO werde zum 2. November Anders Opedal, teilte das Unternehmen am Montag mit.
  • Der Nettogewinn des saudi-arabischen Ölkonzerns Saudi Aramco ist im zweiten Quartal drastisch gesunken. Der Nettogewinn brach um 73,4 Prozent auf 6,57 Mrd. Dollar ein. Analysten hatten mit mehr gerechnet. „Wir bemerken eine teilweise Erholung des Energiemarktes, da Länder auf der ganzen Welt Maßnahmen ergreifen, um die Beschränkungen zu lockern und ihre Wirtschaft wieder auf Trab zu bringen", sagte Aramco-Chef Amin Nasser.

Konjunktur & Politik

  • Nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut und Massendemonstrationen der Bevölkerung hat die Regierung im Libanon unter Premierminister Hassan Diab ihren Rücktritt angekündigt. Viele Einwohner Beiruts machen die Regierung für die Explosion mit mindestens 154 Toten und mindestens 6000 Verletzten mitverantwortlich. Der Libanon gilt als Sprengfass, in dem die ausländischen Mächte Iran und Saudi-Arabien um poltischen Einfluss kämpfen.
  • Türkische Schiffe suchen in dem Gebiet südlich der griechischen Insel Megisti (Kasteloriso) nach Erdgas. Eine von der Türkei angekündigte seismische Erforschung in der Region wurde nun von Berlin kritisiert. Ankara verschlechtere damit auch das Verhältnis zur Europäischen Union, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes dazu am Montag in Berlin. „In dieser Hinsicht sind weitere seismische Erkundungen zu diesem Zeitpunkt sicherlich das falsche Signal", sagte er. Die Bundesregierung rufe die Türkei und Griechenland auf, die Probleme im Dialog zu lösen. Der türkische Energieminister Fatih Dönmez schrieb auf Twitter, das Forschungsschiff "Oruc Reis" habe den Hafen von Antalya am Montag verlassen und das Gebiet erreicht, in dem es Forschungen vornehmen werde. Dönmez: "Für die Energieunabhängigkeit der Türkei werden unsere Aktivitäten im Mittelmeer und im Schwarzen Meer ununterbrochen fortgesetzt." Die EU hat bereits jegliche türkische Aktionen im östlichen Mittelmeer verurteilt und Ankara aufgefordert, sie einzustellen. Die Suche der Türkei nach Erdgas südlich der griechischen Inseln ist aus Sicht Griechenlands illegal, weil diese Region zur sogenannten Ausschließlichen Wirtschaftszone des EU-Landes gehöre
  • Trotz der Corona-Krise sind im Mai weniger Firmen in die Insolvenz gerutscht als ein Jahr zuvor. Insgesamt verzeichneten die deutschen Amtsgerichte im Mai nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 1.504 Firmenpleiten. Das waren 9,9 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresmonat. Wie eine aktuelle Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform andeutet, scheint bei zahlreichen Firmen aber allmählich das Geld knapp zu werden. Jedenfalls werden immer mehr offene Rechnungen nur noch mit Verspätung bezahlt. Das Zahlungsverhalten der Unternehmen sei aktuell so schlecht wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Sommer 2015, klagte die Wirtschaftsauskunftei und warnte vor einer Kettenreaktion.
  • Donald Trump will eine Erweiterung des weltbekannten Präsidentendenkmals am Mount Rushmore selbst nicht angeregt haben, aber die Vorstellung scheint ihm zu gefallen. „Ich habe es nie vorgeschlagen", obwohl es angesichts der Errungenschaften seiner Präsidentschaft „für mich nach einer guten Idee klingt", schrieb der Präsident am Sonntagabend auf Twitter.
  • Die USA wollen einen möglichen US-Corona-Impfstoff mit der Welt teilen. Allerdings erst, wenn sie selbst damit ausreichend versorgt sind. „Unsere erste Priorität ist natürlich die Entwicklung und Produktion einer ausreichenden Menge von sicheren und wirksamen durch die FDA zugelassenen Impfstoffen und Medikamenten zum Einsatz in den Vereinigten Staaten”, sagte US-Gesundheitsminister Alex Azar.
  • Der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhobene Konjunkturfrühindikator ist im Juli um 0,98 auf 98,0 Punkte gestiegen. Im Juni hatte der Wert bei 97,0 und im Mai bei 95,0 Punkten gelegen. „Die Frühindikatoren für Juli haben sich nach den Tiefstständen der Covid-19-Krise in allen großen Volkswirtschaften weiter verbessert, aber sie bleiben unter den langfristigen Trends und auf einem niedrigeren Niveau als vor dem Ausbruch der Covid-19-Krise", erklärte die OECD.
  • Die USA brauchen nach Einschätzung von Fed-Notenbanker Charles Evans umgehend weiteres Corona-Hilfspaket. Evans sagte im Gespräch mit CBS, die Politik müsse dafür Sorge tragen, dass kleine Firmen und anfällige Kommunen geschützt würden, solange das Virus noch nicht unter Kontrolle sei. „Ich denke, dass das öffentliche Vertrauen wirklich wichtig ist und dass ein weiteres Hilfspaket wirklich extrem wichtig ist.” Im ungünstigsten Szenario für die Wirtschaft würde es keine Staatshilfen und keine Unterstützung für Kommunen geben.
  • Angesichts unverändert hoher Corona-Infektionszahlen hat US-Präsident Trump per Erlass weitere Corona-Hilfen für Arbeitnehmer, Arbeitslose, Mieter und Studenten verordnet. Zuvor war es nicht gelungen, einen Kompromiss zu dem Paket im Kongress zu finden.
  • China hat als Reaktion auf die US-Strafmaßnahmen im Streit über das neue Sicherheitsgesetz für Hongkong Sanktionen gegen US-Politiker verordnet. Sie betreffen u. a. die republikanischen Senatoren Ted Cruz und Marco Rubio, wie das Außenministerium in Peking mitteilte. Die US-Regierung hatte am Freitag Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam, den Leiter des chinesischen Verbindungsbüros sowie weitere ranghohe Vertreter der chinesischen Sonderverwaltungszone und der Volksrepublik auf eine Sanktionsliste gesetzt.
  • Der Prozess der wirtschaftlichen Erholung gestaltet sich zäh. Trotzdem überraschen die August-Zahlen der sentix Konjunkturindizes. Der sentix Gesamtindex für die Konjunktur in Euroland klettert im August zum vierten Mal in Folge um 4,8 auf -13,4 Punkte. Die Lagewerte ziehen um 8,2 Punkte an, stehen aber mit -41,3 Punkten immer noch im rezessiven Bereich. Die Erwartungen bleiben mit +19,3 Punkten stabil positiv. Bemerkenswert ist laut dem Sentix-Institut, dass eine zweite Corona-Infektionswelle keinen neuen Angstreflex in den Konjunkturindikatoren hinterlässt.
  • Die deutsche Elektroindustrie hofft auf eine Erholung von der Corona-Krise. Kräftige Zuwächse bei en Großbestellungen aus dem Inland wurden in einzelnen Bereichen wie Messtechnik, Prozessautomatisierung, Schienenfahrzeugen und Batterien registriert, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in seinem Konjunkturbarometer mitteilte. Die inländischen Order glichen die Ausfälle von minus 23,4 Prozent aus dem Ausland nahezu aus, sodass unter dem Strich nur ein leichter Rückgang der Bestellungen stand. Im ersten Halbjahr gingen bei den Unternehmen damit 9,8 Prozent weniger Aufträge ein als ein Jahr zuvor.
  • Die SPD ist die erste im Bundestag vertretene Partei mit einem Kanzlerkandidaten für 2021. Vorstand und Präsidium der SPD haben Finanzminister Olaf Scholz am Montagvormittag einstimmig als Kandidaten nominiert. Eine Bestätigung auf einem Parteitag ist danach nicht mehr nötig. „Für eine Kandidatur mit Wumms und einen sozialdemokratischen Kanzler in Deutschland: Wir stehen hinter Dir, Olaf Scholz!", schrieb Außenminister Heiko Maas am Montag bei Twitter. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte: „Wir sind bereit und ich hab richtig Bock auf Wahlkampf“.
  • Die deutsche Wirtschaft rechnet wegen Corona mit einer Einschränkung des öffentlichen Lebens für weitere achteinhalb Monate. Das ist das Ergebnis einer Sonderfrage in der ifo Konjunkturumfrage vom Juli. Die Dienstleister rechnen mit 8,9 Monaten, der Handel mit 8,6 Monaten, der Bau mit 8,2 Monaten und die Industrie mit 7,8 Monaten. Vor allem Firmen der Freizeitbranche befürchten demnach längere Einschränkungen von 13,0 Monaten. Künstlerische Tätigkeiten und die Gastronomie erwarten laut ifo 11,0 Monate. Bei Erziehung und Unterricht würden durchschnittlich 10,0 Monate erwartet. In der Beherbergung rechneten die Unternehmen mit Einschränkungen von rund 9,3 Monaten, Firmen der Lagerei mit weiteren 8,3 Monaten. Die Firmen für Post-, Kurier und Expressdienste erwarteten mit durchschnittlich 6,6 Monaten die kürzeste Einschränkung des öffentlichen Lebens.
  • Die Erzeugerpreise in China fielen im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent, wie das Nationale Statistikamt am Montag in Peking mitteilte. Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich um 2,7 Prozent zu. Damit fielen die beiden Preisdaten etwas besser aus, als die von Bloomberg befragten Experten erwartet hatten.
  • Nach Einschätzung von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides könnte ein erster Impfstoff gegen Covid-19 bereits Ende dieses Jahres marktreif sein. „Auch wenn Vorhersagen zum jetzigen Zeitpunkt noch riskant sind, haben wir doch gute Hinweise, dass der erste Impfstoff gegen Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres verfügbar sein wird", sagte Kyriakides dem „Handelsblatt". Der Impfstoff könne zwar nicht gleich alle Probleme lösen. Aber er werde es „schrittweise erlauben, zur Normalität zurückzukehren“. Auch der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, äußerte sich zuversichtlich, dass in den kommenden Monaten Impfstoffe zur Verfügung stehen werden. „Ich gehe derzeit davon aus, dass es Ende 2020 und Anfang nächsten Jahres Zulassungen geben wird, vorausgesetzt, die Phase-III-Prüfungsdaten sind positiv", sagte Cichutek dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland".
  • Im vergangenen Mai ist der Umsatz im Bauhauptgewerbe in Deutschland um 3,0 Prozent gegenüber dem Mai 2019 gesunken, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich hingegen um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. „Da das Umsatzniveau nach wie vor sehr hoch ist, zeigt sich weiterhin kein eindeutiger Einfluss der Corona-Pandemie auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe“, kommentierte die Statistikbehörde.
  • In den USA sind seit Beginn der Corona-Pandemie bereits 5 Mio. bestätigte Infektionen registriert worden, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins hervorgeht. Die Schwelle von 4 Mio. Infektionen war erst vor zweieinhalb Wochen überschritten worden. Bislang sind in den USA mehr als 162’000 Menschen an dem Coronavirus gestorben.
  • Der Präsident der Fed-Filiale von Chicago, Charles Evans, hat sich lobend über Deutschlands Erfolg im Kampf gegen die Corona-Pandemie geäußert. Die USA hingegen müssten mehr für die Bekämpfung des Virus tun, damit sich die Menschen wieder sicher fühlten und sich die Wirtschaft erholen könne, sagte Evans im Gespräch mit dem Sender CBS. Er glaube nicht, dass es in den USA zu erneuten strikten Ausgangsbeschränkungen kommen werde, um das Virus unter Kontrolle zu bringen, sagte Evans. Es brauche daher die nötigen Ressourcen für schnelle Corona-Tests, das Nachverfolgen von Kontakten und das Isolieren Betroffener, um das Virus unter Kontrolle zu bringen und zu einer gewissen Normalität zurückzukehren. Dann „können wir wieder die Art von Aktivitäten genießen, die Menschen in Deutschland und Asien erleben".


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