DAX geht fester aus dem Handel - Boeing entdeckt neues Softwareproblem
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- Twitter erzielt erstmals in einem Quartal einen Milliardenumsatz
- US-Produktivität legt schwächer zu als erwartet
- Thüringen: Kemmerich will Neuwahlen
- Lagarde: EZB hat nur geringen Handlungsspielraum
- ifo: Coronavirus kostet Deutschland Wachstum
- Impeachment: Triumph für Trump
- Handelskonflikt: China halbiert Sonderzölle
- Coronavirus: WHO ruft internationale Gemeinschaft zu Spenden auf
- Destatis: Erneuter Dämpfer für die deutsche Industrie
- Osram kehrt in die schwarzen Zahlen zurück
- Capital Group steigt bei Deutscher Bank ein
DAX & Dow
- Kurzeitig hat der DAX heute schon über die 13.600er Marke gelugt, doch es fanden sich auf diesem Niveau keine Anschlusskäufer, die weiteres Potenzial hätten erzeugen können. Und so drehte der DAX wieder zurück und beendete den Handel schließlich mit einem Plus von 0,72 Prozent bei 13.574,82 Punkten. Die Performance des Börsenbarometers in dieser Woche ist bemerkenswert. Letzten Freitag stand der Index noch unter der Marke 13.000 Punkten. Seit Montag geht es steil bergauf, bis auf 13.606,97 in der Spitze am heutigen Vormittag. Die Hoffnungen, dass die Coronavirus-Epidemie bald abebbt und die international ergriffenen Maßnahmen greifen, haben am Markt voll durchgeschlagen. Andererseits gewinnt man den Eindruck, dass die Marktteilnehmer derzeit nur Positives vernehmen wollen, und negative Entwicklungen beiseite schieben. So taten heute auch schwache heimische Konjunkturdaten der Rally keinen Abbruch. Die Daten zu den Auftragseingängen im Dezember sind überraschend schlecht ausgefallen.
- An der Wall Street rücken die Sorgen um das Coronavirus in den Hintergrund, während an der Zollfront mit China sich weiter Entspannung zeigt. Für den Leitindex Dow Jones und den S&P 500 hat es zu Beginn gleich auf ein neues Rekordhoch gereicht, allerdings konnten die Gewinne im Verlauf nicht gehalten werden. Dass die US-Indizes wieder auf hohem Niveau notieren, hat viel damit zu tun, dass die Unternehmensberichte besser ausgefallen sind als erwartet. Die Berichtssaison für das vierte Quartal ist zur Hälfte vorüber. 70 Prozent der Unternehmen haben dabei die Gewinnschätzungen übertroffen.
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Unternehmensnachrichten
- Der Flugzeugbauer Boeing hat ein neues Softwareproblem bei den Maschinen des Typs 737 Max entdeckt. Das Problem müsse behoben werden, bevor das Flugverbot für die Maschinen aufgehben werden könne, sagte der Chef des US-Luftfahrtbehörde FAA, Steve Dickson, laut Bloomberg. Unterdessen stehen die Design-Änderungen von Boeing an dem Flugzeugmodell vor einer Genehmigung durch internationale Behörden, wie Dickson sagte.
- Die Allianz will nicht mehr alle drei Monate seine Bilanz lüften müssen. Ein Sprecher bestätigte am Donnerstag Gespräche mit der Deutschen Börse über einen Verzicht auf die in der Börsenordnung für alle DAX-Unternehmen vorgeschriebenen Quartalsberichte oder -mitteilungen. Grund sei die aufwändige Umstellung auf den neuen Bilanzstandard IFRS 17, der die Versicherer 2022 trifft. Man wolle auf Halbjahresberichte übergehen, so der Sprecher.
- Der Kurznachrichtendienst Twitter hat im vierten Quartal erstmals Erlöse von mehr als einer Mrd. Dollar verbucht. Florierende Werbeeinnahmen ließen den Umsatz um 11 Prozent auf 1,0 Mrd. Dollar steigen. Damit übertraf Twitter die Erwartungen deutlich. Hohe Kosten drückten den Quartalsgewinn allerdings von 255 auf 119 Mio. Dollar.
- Nach der Übernahme von Celgene hat der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb im vierten Quartal einen Verlust erlitten. Unterm Strich stand ein Minus von 1,1 Mrd. Dollar oder 55 Cent je Aktie, wie das Unternehme mitteilte. In den Zahlen seien Kosten für den Kauf und die Integration von Celgene mit eingerechnet. Der Umsatz legte um 33 Prozent auf 7,95 Mrd. Dollar zu.
- Biogen hat eine Patentklage von Mylan abgewehrt. Der Generikahersteller sei den Beweis schuldig geblieben, dass das Patent für Tecfidera gegen Multiple Sklerose nicht haltbar sei, gab das US-Patentamt bekannt. Mylan hatte argumentiert, dass der wesentliche Inhaltsstoff in Tecfidera bekannt sei.
- Bei Estee Lauder übertraf das zweite Quartal die Markterwartungen. Der Umsatz erreichte 4,6 Mrd. Dollar. Allerdings warnte das Management beim Ausblick, dass die Coronavirus-Epidemie negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf haben könnte.
- Kellog hat im vergangenen Quartal mehr verdient als erwartet. Den Mittelzufluss erwartet der Hersteller von Frühstücksflocken 2020 zwischen 900 und 1 Mrd. Dollar. Laut Analystin Andrea Teixeira von JPMorgan übertraf der Gewinn in den Monaten Oktober bis Dezember 2019 ihre Erwartung deutlich.
- Goldman Sachs und Amazon planen möglicherweise eine Zusammenarbeit bei Bankdienstleistungen. Beide beteiligte Unternehmen sollen sich in fortgeschrittenen Gesprächen befinden, berichtet die "Financial Times". Konkret soll es dabei darum gehen, Unternehmen, die auf der Plattform von Amazon Waren verkaufen, Kleinkredite anzubieten.
- Die Umstellung zum 5G-Datenfunk treibt die Geschäfte von Qualcomm an. Der Chipkonzern ist im 1. Quartal stärker gewachsen, als Experten erwartet hatten. Für das laufende Quartal gibt sich der Konzern zuversichtlich.
- Mehrere hundert Bürger haben sich seit Januar über die Unterlagen von Tesla zur Genehmigung der geplanten Fabrik in Brandenburg informiert. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in den vier Behördenstandorten, wo sie auslagen. Bisher sei eine zweistellige Zahl an Einwendungen gegen das Projekt eingegangen, sagte die Sprecherin des Umweltministeriums, Frauke Zelt.
- Tesla-CEO Elon Musk hat eine neue Fabrik seines Elektroauto-Konzerns im US-Bundesstaat Texas angedeutet. „Giga Texas?" fragte Musk auf Twitter und stellte zwei Optionen zur Auswahl. "Zur Hölle, ja!" und "Nee" lauteten die Antworten. Über 100.000 Twitter-Nutzer beteiligten sich zunächst, über 80 Prozent davon sprachen sich für eine neue Fabrik aus.
- Zynga gute Q4-Zahlen vorgelegt hat. Zwar lag der Umsatz mit 405 Mio. Dollar leicht unter den Prognosen, dafür gab es beim Gewinn/Verlust pro Aktie eine schwarze Null, hier hatten die Experten mit 0,03 Dollar Verlust gerechnet. Große Beachtung findet bei Spiele-Firmen die Zahl der Bookings, (Bestellungen innerhalb der Spiele). Hier hat Zynga mit 433 Mio. Dollar die Prognosen der Analysten von 419 Mio. Dollar übertroffen.
- Der Autobauer BMW will mehr Mitarbeiter im Bereich Elektroantriebe einstellen. Für die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte im zentralen Antriebswerk in Dingolfing werde die Mitarbeiterzahl von derzeit 600 mittelfristig auf bis zu 2.000 erhöht, sagte ein Konzernsprecher. Allein bis Jahresende werde die Zahl auf mehr als 1.400 angehoben.
- Der US-Finanzinvestor Capital Group ist bei der Deutschen Bank eingestiegen - mit 3,1 Prozent, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervorging. Die Deutsche Bank begrüßte den Einstieg. „Wir freuen uns über alle Aktionäre, besonders über solche, die eine Erfahrung und Glaubwürdigkeit wie Capital mitbringen", sagte ein Sprecher. Die US-Investmentgesellschaft war schon früher an der Deutschen Bank beteiligt, hatte sich zwischenzeitlich zurückgezogen und ist Ende 2019 wieder eingestiegen.
- Die Fluggesellschaft Air France hat setzt alle Flüge von und nach China wegen des Coronavirus bis 15. März aus. Die Fristverlängerung sei nach einer Neubewertung der Informationen entschieden worden, teilte die Airline am Donnerstag mit. Die Airline hatte die Flüge zuvor nur bis zum 9. Februar ausgesetzt.
- Der japanische Autokonzern Toyota hat seine Jahresprognose angehoben. Wie Konzern mitteilte, dürfte sich der Nettogewinn zum Bilanzstichtag 31. März auf 2,35 Bio. Yen (19,4 Mrd. Euro) belaufen. Zuvor war Toyota von 2,15 Bio. Yen ausgegangen. Die Prognose berücksichtige jedoch nicht die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie, hieß es. Toyota rechnet damit, dass sich der Yen weiter abschwächt, was Konzerns auf ausländischen Märkten wettbewerbsfähiger macht.
- Der Lichtkonzern Osram hat wieder einen Gewinn erzielt. Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahrs 2020 (Ende Dezember) kam netto ein Gewinn von 7 Mio. Euro zustande, nachdem das Unternehmen im Vorjahr noch Verluste in Höhe 81 Mio. Euro geschrieben hatte. Auch im fortgeführten Geschäft verbuchte Osram mit einer Mio. Euro wieder ein leichtes Plus nach Steuern. Der Umsatz stieg in den Monaten Oktober bis Dezember um 5,5 Prozent auf 873 Mio. Euro.
- Der Versicherungskonzern Talanx - auch Mehrheitseigner des Rückversicherers Hannover Rück - hat 2019 einen Rekordgewinn erzielt. Nach vorläufigen Zahlen erwirtschaftete der Konzern einen Überschuss von 923 Mio. Euro - rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Talanx-Führung will das Ergebnisniveau im laufenden Jahr in etwa halten und erwartet für 2020 weiterhin einen Nettogewinn zwischen 900 und 950 Mio. Euro.
- Der Großküchenausrüster Rational hat im abgelaufenen Jahr nach vorläufigen Zahlen den Umsatz um 8 Prozent auf 844 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte rund 223 Mio. Euro nach 205 Mio. im Vorjahr. Die Ebit-Marge stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 26,5 Prozent. Rational profitierte dabei von einer überproportionalen Nachfrage aus Asien und Nordamerika.
- Der Stahlkonzern ArcelorMittal hat im vergangenen Jahr aufgrund einer schwachen Nachfrage, sinkenden Preisen und hohen Abschreibungen zwar einen Milliardenverlust erlitten. Der Konzern sieht aber erste Anzeichen, dass sich der Nachfragerückgang zu stabilisieren beginnt, und wies dabei auch auf die inzwischen niedrigen Lagerbestände bei Kunden hin. Das Coronavirus werde die Nachfrage aus China allenfalls kurzfristig bremsen, hieß es.
- Die Cancom-Gruppe hat laut vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2019 ein Wachstum des Konzernumsatzes von 18,9 Prozent auf 1,64 Mrd. Euro erreicht. Das von Sondereinflüssen bereinigte EBITDA lag mit 134,0 Mio. Euro und damit einem Zuwachs von 16,7 Prozent ebenfalls deutlich über dem Vorjahreswert. Somit betrug die EBITDA-Marge (bereinigt) 8,2 Prozent (Vj: 8,3 Prozent). „Die vorläufigen Konzernzahlen für 2019 bestätigen unsere im vergangenen Sommer angehobene Jahresprognose. (…) Mit diesem Erfolg im Rücken wollen wir weitere Marktanteile gewinnen und gleichzeitig die Transformation der Gruppe in Richtung Cloud Solutions und des margenstarken Managed-Services-Geschäfts unverändert fortsetzen", sagte CEO Rudolf Hotter. Gegen Jahresende fielen die Raten nicht mehr ganz so stark aus. Im vierten Quartal legte der Umsatz im Vergleich noch um rund zwölf Prozent zu. Beim bereinigten Ebitda belief sich die Steigerung auf knapp zehn Prozent.
- Der Keramikhersteller Villeroy & Boch hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Dabei wirkte sich aber vor allem ein Ertrag aus einem Immobilienverkauf in Luxemburg positiv aus. Unter dem Strich verbesserte sich das Konzernergebnis von 33,9 Millionen im Jahr 2018 auf 80,4 Mio. Euro. Der Umsatz verringerte sich hingegen um 2,3 Prozent auf 833 Mio. Euro. Villeroy und Boch will den Armaturen- und Badkeramik-Hersteller Ideal Standard übernehmen. Aktuell prüfe man die Bücher, sagte Villeroy-Chef Göring auf der Bilanzpressekonferenz. Es wäre die größte Übernahme der Firmengeschichte.
- Der schwedische Autobauer Volvo Cars hat dank eines starken Schlussspurts im gesamten vergangenen Jahr operativ mit 14,3 Mrd. schwedischen Kronen in etwa so viel verdient wie im Jahr zuvor. Allein im Schlussquartal wuchs das Betriebsergebnis um 17,5 Prozent auf 5,3 Mrd. Kronen. Unter dem Strich stand 2019 ein leichtes Minus um 1,8 Prozent auf 9,6 Mrd. Kronen Gewinn, der Jahresumsatz legte dagegen um 8,5 Prozent auf 274,1 Mrd. Kronen zu.
- Der österreichische Energiekonzern OMV hat 2019 trotz gesunkener Preis für Öl und Gas einen Betriebsgewinn vor Sondereffekten von 3,5 Mrd. Euro erreicht. Im Vergleich zum Rekordergebnis des Vorjahres war das nur ein kleines Minus von drei Prozent, wie OMV-Chef Rainer Seele am Donnerstag bei der Vorlage der Jahresbilanz betonte. Der Überschuss von 2,1 Milliarden Euro (plus 8 Prozent) bedeute den höchsten Netto-Gewinn in der OMV-Geschichte. Der Umsatz von 23,4 Mrd. Euro bedeutet ein leichtes Plus zum Vorjahr. Für 2020 erwartet OMV erneut ein schwieriges Umfeld mit sinkenden Ölpreisen.
- Beim Netzwerkausrüster Nokia stagnierte der Umsatz im vierten Quartal bei 6,9 Mrd. Euro, währen der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn leicht um 1 Prozent auf 1,13 Mrd. Euro zulegte. Auf Jahressicht kam der Konzern auf einen Umsatz von 23,3 Mrd. Euro - ein Plus von 3 Prozent zum Vorjahr. Der bereinigte operative Gewinn sank allerdings um 8 Prozent auf 2 Mrd. Euro.
- Der französische Ölkonzern Total hat im vierten Quartal den Überschuss (bereinigt) bei 3,17 Mrd. US-Dollar in etwa zum Vorjahr stabil halten können. Die Produktion stieg im vierten Quartal von 2,99 Mio. im Vorjahr auf 3,1 Mio. Barrel pro Tag. Der Konzern will im laufenden Jahr Aktien im Wert von 2 Mrd. Dollar zurückkaufen. Die Dividende soll jährlich um 5 bis 6 Prozent steigen.
Konjunktur & Politik
- Der Auslieferungsstopp für Boeing-Flugzeuge des Typs 737 Max könnte auch das US-Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 belasten, wie US-Finanzminister Mnuchin in einem Interview sagte. Boeing sei der größte Exporteur des Landes und der Auslieferungsstopp könne das Wachstum deshalb um bis zu 0,5 Prozentpunkte belasten, sagte Mnuchin. Möglicherweise werde die US-Wirtschaft deshalb im laufenden Jahr um weniger als drei Prozent wachsen, so Mnuchin. Der Coronavirus werde zudem Auswirkungen auf das Wachstum der Weltwirtschaft und der US-Wirtschaft haben, so Mnuchin. Es sei aber noch zu früh um zu sagen, wie groß der Effekt sei.
- Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat nach dem überraschenden Rückgang der deutschen Auftragseingänge im Dezember Steuersenkungen und mehr öffentliche Investitionen verlangt. „Steuern senken und die öffentlichen Investitionen hochfahren sollte ein zentrales Motto in diesem Jahr sein", sagte DIHK-Experte Kevin Heidenreich laut DJ Newswires. Die weltweiten Handelskonflikte schlügen sich in den Auftragsbüchern der deutschen Industrie nieder.
- In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 15.000 auf 202.000 gesunken, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen leichten Rückgang auf 215.000 Erstanträge erwartet.
- Großbritannien will nach dem Brexit ein umfassendes Handelsabkommen mit den USA abschließen. London werde dabei auf eigene Vorteile bestehen, sagte Handelsministerin Liz Truss. Ziel sei es aber, mit den USA umfassende Regelungen zu finden, die für beide Seiten von Vorteil seien, beispielsweise gegenseitige Zollsenkungen.
- In den USA stieg die Produktivität der Wirtschaft im vierten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 1,4 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium in einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten einen Zuwachs um 1,6 Prozent erwartet. Die Lohnstückkosten erhöhten sich ebenfalls um 1,4 Prozent.
- Der Ministerpräsident von Thüringen, Thomas Kemmerich, gibt sein Amt nach 24 Stunden wieder auf und strebt Neuwahlen an. In Erfurt erklärte der FDP-Politiker, seine Fraktion habe beschlossen, die Auflösung des Landtags zu beantragen. Damit wolle man den Makel der Unterstützung durch die AfD vom Amt des Ministerpräsidenten nehmen. Die AfD habe versucht, mit einem „perfiden Trick“ die Demokratie zu beschädigen, erklärte Kemmerich. Eine Zusammenarbeit mit der Partei habe es nicht gegeben, gebe es nicht und werde es auch nicht geben. Die Landtagsfraktion der Linken erklärte, der gestern abgewählte bisherige Ministerpräsident Ramelow stehe weiter als Kandidat zur Verfügung.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Wahl von Thomas Kemmerich zum thüringischen Ministerpräsidenten mit AfD-Stimmen als „unverzeihlich“ gebrandmarkt. Das Ergebnis müsse auch wieder rückgängig gemacht werden", forderte sie bei einer Pressekonferenz im südafrikanischen Pretoria. Daran werde in den kommenden Tagen gearbeitet. Die Union dürfe unter keinen Umständen Teil einer Regierung unter Kemmerich werden. Der FDP-Politiker Kemmerich war am Mittwoch im Thüringer Landtag überraschend mit den Stimmen von Liberalen, CDU und AfD zum Regierungschef gewählt worden.
- Nach den Worten von EZB-Präsidentin Christine Lagarde begrenzen das aktuell niedrige Zinsniveau und die gedämpfte Inflationsentwicklung die die Möglichkeiten der Geldpolitik im Fall einer konjunkturellen Abschwächung „deutlich“. Dies sagte Lagader am Donnerstag im europäischen Parlament in Brüssel. Die Konjunktur des Euroraums wachse weitgehend im Rahmen der Erwartungen, fügte sie hinzu. Allerdings sei die konjunkturelle Dynamik nur moderat.
- Ein Dämpfer des chinesischen Wirtschaftswachstums um einen Prozentpunkt durch das Coronavirus würde das Wachstum in Deutschland um 0,06 Prozentpunkte reduzieren, sofern die Epidemie ähnlich verläuft wie die SARS-Epidemie im Jahr 2003. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Berechnungen des ifo Instituts. Allerdings spricht einiges dafür, dass die Corona-Epidemie gravierender ausfallen könnte. In diesem Fall würde die deutsche Wirtschaft auch stärker beeinträchtigt. „Größere Produktionsausfälle in der chinesischen Industrie könnten die Auswirkungen des Coronavirus auf die deutsche Konjunktur spürbar verstärken“, sagt ifo-Konjunkturexperte Timo Wollmershäuser und verweist auf die wichtige Rolle chinesischer Industriewaren für die Wertschöpfungsketten deutscher Industrieunternehmen. Es sei auch nicht auszuschließen, dass der Ausbruch des Coronavirus gravierendere Folgen hat als die SARS-Epidemie. So liege die Anzahl der Personen in China, die derzeit mit dem Coronavirus infiziert sind, bereits deutlich über der Anzahl der registrierten SARS-Fälle. Auch erfolgten die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen schneller und seien zudem wesentlich umfassender. Deshalb könnte insbesondere die Industrieproduktion in China deutlich stärker unter den großräumigen Quarantänemaßnahmen leiden als bei der SARS-Epidemie, so das ifo Institut.
- Die Geschäfte der deutschen Maschinenbauer liefen im vergangenen Jahren schlecht. Verunsicherte Kunden hielten sich aufgrund der globalen Handelskonflikte oder brancheneigenen Problemen (Autoindustrie) mit Bestellungen zurück. Der Auftragseingang sank 2019 gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt um 9 Prozent, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag mitteilte. „Zusammengefasst war 2019 ein konjunkturell trübes Jahr für den Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. In diesem Jahr erwartet die deutsche Schlüsselindustrie keine Trendwende.
- Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Dezember 2019 saison- und kalenderbereinigt 2,1 Prozent niedriger als im Vormonat. Analysten hatten beim Auftragseingang im Schnitt einen Zuwachs um 0,6 Prozent erwartet. Für den Vormonat November 2019 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 0,8 Prozent gegenüber Oktober 2019 (vorläufiger Wert: -1,3 %, darin waren später gemeldete Großaufträge aus dem Maschinenbau noch nicht enthalten). Im Jahresvergleich sanken die Aufträge im Dezember um 8,7 Prozent. Auch in dieser Abgrenzung fiel der Auftragseingang ebenfalls enttäuschend aus.
- Der mit den Stimmen von CDU und AfD zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählte FDP-Politiker Thomas Kemmerich steht massiv in der Kritik. Ungeachtet dessen hält er an den Plänen für die Bildung einer Regierung fest. „Die Arbeit beginnt jetzt“, sagte Kemmerich am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Es gehe darum, die Spaltung dieser Gesellschaft zu überwinden. Er hoffe, dass "die demokratischen Parteien, die demokratischen Abgeordneten" aufeinander zugehen und die aufgepeitschte Lage beruhigen.
- Im Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten hat der Senat Donald Trump von allen Anklagepunkten freigesprochen. In der von Trumps Republikanern dominierten Kongresskammer kam wie erwartet nicht die nötige Zweidrittelmehrheit zustande, um ihn u. a. wegen Machtmissbrauch und Behinderung von Kongress-Ermittlungen zu verurteilen. Damit ist das Impeachment-Verfahren beendet.
- Vereinbarungsgemäß hat China Sonderzölle auf Importe von US-Gütern im Wert von 75 Mrd. US-Dollar halbiert. Der Schritt mit Wirkung zum 14. Februar erfolgt zeitgleich mit einer Verringerung amerikanischer Strafzölle auf Importe aus China. Wie das Finanzministerium in Peking mitteilte, halbieren sich die Sonderabgaben von 5 auf 10 Prozent, die seit September 2019 erhoben worden waren. Das Ministerium vertraue darauf, dass sich beide Seiten an das unlängst unterzeichnete Teil-Handelsabkommen hielten, hieß es weiter.
- Friedrich Merz gibt seinen Posten bei Blackrock auf. Der CDU-Politiker tritt Ende März als Aufsichtsratschef des Vermögensverwalters zurück. Merz sagte der Deutschen Presse-Agentur, er wolle sich stärker in der CDU engagieren und die Partei bei ihrer Erneuerung unterstützen. Eine Kandidatur bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr ließ er weiterhin offen.
- Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, für die Bekämpfung des Coronavirus 675 Mio. US-Dollar bereitzustellen. Im Kampf gegen das Virus werden sich kommende Woche in Genf hunderte Experten bei einem Treffen der WHO beratschlagen. Bei der Zusammenkunft am Dienstag und Mittwoch sollen Prioritäten bei der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung des Virus gesetzt werden. Derweil stieg die Zahl der Toten in China weiter. Nach Angaben der Behörden starben bereits 563 Menschen an den Folgen der Krankheit. Die Zahl der Infizierten wird dort mit über 28.000 angegeben.
- Fünf Jahre nach der Aufhebung der Frankenuntergrenze klagt noch immer ein grosser Teil der Schweizer Firmen über eine schlechtere Wettbewerbsfähigkeit im europäischen Markt. Nur knapp die Hälfte der Firmen schätzt ihre Wettbewerbssituation noch gleich gut ein wie vor fünf Jahren. 36 % fühlen sich für den Euro-Markt nicht so gut aufgestellt, wie eine Umfrage der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich zeigt.
Dividendenausschüttungen
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