DAX knickt am Ende ein - US-Erzeugerpreise auf Höchststand - Kommt der "kalte Entzug" der Fed?
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Erwähnte Instrumente
- EU und USA erwägen Finanzsanktionen gegen Russland
- US-Inflationsgefahr bleibt überaus hoch
- ifo Institut senkt Wachstumsprognose für 2022
- EY: Weltweit so viele Börsengänge wie seit 20 Jahren nicht mehr
- IMK: Rezessionsgefahr in Deutschland nimmt zu
- Niederländische Parteien einigen sich auf Koalition
- USA: 50 Mio. nachgewiesene Corona-Infektionen
- Weltbank-Präsident fordert neue Geldpolitik
- Ceconomy will deutlich mehr verdienen
- BMW verlegt Produktion nach China
- Elon Musk trennt sich von weiteren Tesla-Papieren
- Biontech: Hoher Schutz gegen schwere Omikron-Verläufe
- Britische Kartellbehörde greift Apple und Google an
Markt
- Im DAX wurden ähnlich wie schon am Vortag auch heute zwischenzeitliche Kursgewinne wieder verkauft. Am Ende schloss der DAX mit einem Minus von 1,08 Prozent auf 15.453,56 Punkte, nachdem er es am Vormittag noch fast auf 15.700 Punkte geschafft hatte. Die hohe US-Inflation bereitet den Anlegern zunehmende Sorge. Im November verzeichneten die US-Erzeugerpreise den stärksten Anstieg seit dem Beginn der Berechnungen vor elf Jahren. Angesichts des Teuerungsdrucks könnte die US-Notenbank die geldpolitische Straffung schneller und gründlicher vornehmen als bislang angenommen. US-Notenbankchef Jerome Powell gerate wegen der zuletzt deutlich gestiegenen Inflation zunehmend unter Zugzwang, betonte Marktanalyst Christian Henke vom Handelshaus IG. Für viele Marktteilnehmer könnte die US-Notenbank bereits morgen die Reduzierung der Anleihekäufe beschleunigen - trotz neuer Corona-Sorgen. Dies würde auch die Möglichkeit eröffnen, die Leitzinsen im kommenden Jahr früher als bisher erwartet zu erhöhen. Der Chefvolkswirt der Investmentbank Nomura, Robert Subbaraman, warnte gar vor einem "kalten Entzug" der US-Notenbank. Im Moment sei die Inflation die Hauptsorge der Marktteilnehmer, aber Ende 2022 dürften die Bedingungen andere sein: „Stagnation ist dann ein größeres Risiko als Stagflation, insbesondere wenn die Fed gezwungen ist, eine Politik des kalten Entzugs zu betreiben, um die Inflation einzudämmen".
- Die Internationale Energieagentur (IEA) stellt schon jetzt einen Überschuss an Erdöl auf dem Weltmark fest, der sich im kommenden Jahr weiter ausweiten werde, erklärte die IEA am Dienstag in Paris. Schon im laufenden Monat werde das weltweite Ölangebot die globale Nachfrage übersteigen.
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Unternehmen & Branchen
- Deutschlands Banken könnten sich nach vielen schwachen Jahren bald schon auf höhere Gewinne freuen. „Wir glauben, dass mittelfristig auf Sicht von drei bis fünf Jahren eine Eigenkapitalrendite von bis zu zehn Prozent möglich ist", sagte der Deutschland-Chef der Unternehmensberatung Bain & Company, Walter Sinn, bei der Vorstellung einer Studie zur deutschen Kreditwirtschaft. Dafür müsste sich in den Banken und auch außerhalb allerdings einiges ändern: Sinn nannte als Voraussetzungen steigende Zinsen, weitere Einsparungen, eine stärkere Digitalisierung, Fusionen und das Erschließen neuer Geschäftsfelder.
- Siemens will mit dem südkoreanischen Batteriehersteller LG Energy Solution (LGES) bei der Produktion von Batteriezellen zusammenarbeiten. Siemens werde der LG-Tochter bei der Digitalisierung der Produktion helfen, teilte der Konzern in München mit.
- Die Commerzbank hat ihr Jahresziel bekräftigt. Das Institut habe für 2021 ein Risikoergebnis von unter 700 Millionen Euro ausgegeben, sagte Finanzchefin Bettina Orlopp der "Börsen-Zeitung". Nachdem in den ersten drei Quartalen 257 Millionen Euro an Kreditausfällen gebucht worden seien, müsste im vierten Quartal schon wirklich viel passieren. „Von daher fühle ich mich nach wie vor sehr wohl mit der Prognose, das Jahr mit einem positiven Nettoergebnis abzuschließen", sagte Orlopp.
- Der US-Pharmariese Pfizer hat bei seine Anti-Corona-Pille nach einer finalen Auswertung der klinischen Studie die hohe Wirksamkeit bestätigt. Demnach zeigte das Medikament eine Wirksamkeit von fast 90 Prozent bei der Vorbeugung von Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei Hochrisiko-Patienten, wie Pfizer am Dienstag mitteilte. Das Medikament halte zudem auch seine Wirksamkeit auch gegen die neue Omikron-Variante des Coronavirus bei.
- Die Entscheidung über den Standort der geplanten europäischen Chipfabrik von Intel ist weiterhin offen. „Wir planen, so bald wie möglich eine Ankündigung zu machen", teilte eine Firmensprecherin der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag mit. „Gegenwärtig laufen die Verhandlungen noch und sind vertraulich.“ Eigentlich wollte Intel-CEO Pat Gelsinger noch in diesem Jahr einen Beschluss verkünden
- Der britische Hersteller von Schädlingsbekämpfungsmitteln Rentokil schluckt den US-Rivalen Terminix für 55 Dollar je Aktie (ein Aufschlag von 47 Prozent zum Schlusskurs vom Montag) oder insgesamt 6,7 Mrd. Dollar. An dem neuen Unternehmen halten die Terminix-Investoren rund 25 Prozent der Anteile.
- Der Altice-Gründer Patrick Drahi hat seinen Anteil an dem britischen Telekommunikations-Konzern BT auf 18 Prozent erhöht. Drahi, jetzt größter BT-Aktionär, erklärte, er habe sich konstruktiv mit dem BT-Vorstand auseinandergesetzt.
- Der US-Impfstoffentwickler Moderna setzt zur Produktion seiner mRNA-Impfstoffe nun auch auf Australien. Eine neue Anlage im Bundesstaat Victoria soll ab 2024 voraussichtlich bis zu 100 Mio. mRNA-Impfeinheiten pro Jahr produzieren. Australische Medien berichteten, dass der Deal umgerechnet 1,26 Mrd. Euro wert ist.
- Die Luftfahrtbranche hat die Pandemie laut American Airlines nur durch die Corona-Hilfen der Regierung überstanden. „54 Milliarden Dollar an Covid-19-Hilfen der US-Regierung haben die Luftfahrtindustrie gerettet", wird der CEO Doug Parker laut einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Aussage vor einem Ausschuss des US-Senats am Dienstag aussagen.
- Das schwäbische Biotechunternehmen Immatics hat einen eine Milliarde Dollar schweren Vertrag mit dem US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb (BMS) abgeschlossen. BMS sichert sich die weltweiten Rechte an der Krebsimmuntherapie IMA401 aus der Pipeline von Immatics. Immatics erhält dafür eine Vorauszahlung von 150 Mio. Dollar sowie weitere erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 770 Mio. Dollar, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten.
- Die britische Kartellbehörde Competition and Markets Authority (CMA) wirft den beiden US-Technologiekonzernen Apple und Google ein „schraubstockartiges“ Geschäftsgebaren vor. Es sei zu befürchten, dass Millionen Menschen in Großbritannien deswegen Nachteile erlitten, sagte Behördenchef Andrea Coscelli laut Reuters. Die Unternehmen hätten in sich geschlossene Ökosysteme geschaffen und könnten so ihre Marktmacht ausnutzen. Möglich seien dadurch unter anderem höhere Preise für Apps.
- Der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer bietet laut einer aktuellen Studie einen hohen Schutz vor schweren Erkrankungen während der Omikron-Welle in Südafrika. Die größtem privaten Krankenversicherungsverwalter des Landes, Discovery Health, initiierte Untersuchung basiert auf 78.000 positiven Testergebnissen zwischen dem 15. November und 7. Dezember, die auf die neue Virusvariante Omikron zurückgeführt wurden. Demnach bot eine zweifache Biontech-Immunisierung einen rund 70-prozentigen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und von 33 Prozent vor einer Infektion.
- Deutschlands Maschinenbauer bleiben für 2022 zuversichtlich. „Wir gehen mit einer guten Portion Optimismus ins kommende Jahr und gehen davon aus, dass das Vor-Corona-Niveau erreicht wird", sagte der Präsident des Branchenverbandes VDMA, Karl Haeusgen, am Dienstag. In diesem Jahr wird die Produktion laut VDMA um 7 Prozent auf rund 219 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr zulegen. Im September war noch ein Plus von 10 Prozent erwartet worden. „Wir hätten mehr produzieren können, wären die verschiedenen Lieferengpässe nicht so hartnäckig gewesen", so Haeusgen.
- Der japanische Autokonzern Toyota will bis 2030 vier Bio. Yen (31 Mrd. Euro) in die Elektromobilität investieren, wie der Konzern mitteilte. Bis Ende des Jahrzehnts soll der jährliche Absatz von E-Autos auf 3,5 Mio. steigen. 30 neue Modelle mit Elektroantrieb sollen bis dahin auf den Markt kommen. Ursprünglich sollten es bis 2025 15 Modelle sein.
- Das Land Baden-Württemberg und Volkswagen haben in einem Gerichtsverfahren um den Dieselskandal einen Vergleich geschlossen. Die Verfahren seien damit beendet, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums. 2018 hatte Baden-Württemberg als erstes Bundesland infolge der Affäre Schadenersatz gefordert. Die Landesregierung warf dem Konzern im Zusammenhang mit manipulierter Motorsteuerungssoftware eine vorsätzlich sittenwidrige Schädigung vor.
- Die Zahl der Börsengänge weltweit ist im laufenden Jahr einer Analyse zufolge deutlich gestiegen. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hat 2.388 IPOs gezählt und damit 64 Prozent mehr als im Jahr 2020. Die Unternehmen nahmen dabei gut 453 Mrd. Dollar ein (+67 %). „Damit war das laufende Jahr sowohl in Bezug auf die Zahl der Börsengänge als auch beim Emissionsvolumen das stärkste IPO-Jahr weltweit seit dem Jahr 2000", so EY.
- Tesla-Chef Elon Musk hat sich erneut von Aktien seines Unternehmens getrennt. Musk trennte sich von rund 934.000 Anteilsscheinen für 906 Mio. Dollar, wie aus Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Damit hat Musk insgesamt schon von fast 12 Mio. Tesla-Aktien im Wert für gut 12,7 Mrd. Dollar verkauft, seit er Anfang November den Verkauf von zehn Prozent seiner 17-prozentigen Beteiligung an Tesla ankündigte.
- Der Auto- und Motorradbauer BMW verlegt weitere Produktion in den wichtigen Markt China. So soll der Stadtgeländewagen (SUV) X5 künftig nicht mehr nur in den USA in Spartanburg (South Carolina) fabriziert werden, sondern auch in der Volksrepublik, wie ein Sprecher am Montagabend bestätigte. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet. Der X5 kam bisher nur aus den USA. Die Produktion folge der Nachfrage, sagte der BMW-Sprecher nun. Lokalisiert das Unternehmen eine Fahrzeugversion in China, dann kann der Konzern das Modell im Land genauer an die chinesischen Käuferbedürfnisse anpassen - und spart sich so auch etwaige Zollschranken zwischen den USA und China. BMW will in dem Land zudem ab Anfang 2022 als erster ausländischer Autohersteller die Mehrheit an dem Produktions-Joint-Venture mit dem Partner Brilliance übernehmen. BMW würde dann 75 Prozent des Gemeinschaftsunternehmens kontrollieren.
- Der US-Finanzinvestor Silver Lake ist bei der Darmstädter Software AG eingestiegen. Das Investment sei Teil einer strategischen Partnerschaft, die das Wachstum des Unternehmens im Rahmen der von Vorstandschef Sanjay Brahmawar initiierten Strategie beschleunigen solle, hieß es. Silver Lake werde für rund 344 Mio. Euro Wandelschuldverschreibungen des Unternehmens zeichnen, die für rund 10 Prozent des derzeit ausgegebenen Grundkapitals stünden, teilte das Unternehmen mit. Die neue Partnerschaft hat auch Auswirkungen im Aufsichtsrat. Aufsichtsratschef Karl-Heinz Streibich und Prüfungsausschussvorsitzender Ralf Dieter legen ihre Ämter Ende Januar nieder. Übernehmen sollen der Silver-Lake-Manager Christian Lucas und Jim Whitehurst, der früher Chef des Softwareherstellers Red Hat war. Lucas soll zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums gewählt werden.
- Die Elektronikhändler Ceconomy will im laufenden Geschäftsjahr deutlich mehr verdienen. Die Saturn- und Media Markt-Mutter hat im Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) bei einem leichten Umsatzplus iom Online-Geschäft konnte Ceconomy den Umsatz nun um 65 Prozent steigern) mit 237 Mio. Euro einen bereinigten operativen Ertrag (Ebit) auf Höhe des Vorjahres erzielt. Auf Nettobasis verdiente die Holding nach Minderheiten 222 Mio. Euro - nach einem deutlichen Verlust im Vorjahr. Im laufenden Geschäftsjahr will Vorstandschef Karsten Wildberger den Umsatz nun weiter steigern und das bereinigte Ebit „sehr deutlich verbessern“.
- Die Swift Current Energy, eine führende nordamerikanische Clean-Energy-Plattform, hat dem Windkraftanlagenhersteller Nordex einen Auftrag über 41 Anlagen des Typs N149/4.X für einen Windpark in den USA erteilt. Der Auftrag umfasst einen Servicevertrag für die Wartung und Instandhaltung der Turbinen über den Zeitraum von fünf Jahren. Die Delta4000-Turbinen von Nordex kommen im 196 Megawatt Castle GapWindprojekt von Swift Current in den Mills und Lampasas Counties in Zentraltexas zum Einsatz.
- Der chinesische Autobauer Beijing Automotive Industry Corporation (BAIC) hat bei Daimler mehr zu sagen als bisher bekannt. Pekings Staatskonzern hält bereits seit 2019 einen Anteil bei den Stuttgartern von 9,98 Prozent. Bisher war nur von rund 5 Prozent die Rede. Daimler bestätigte die Anteilserhöhung am Montag. Mit der höheren Beteiligung zog BAIC nach bisher bekannten Zahlen am Gründer ihres Konkurrenten Geely, Li Shufu, vorbei. Dieser hielt laut Daimler zuletzt 9,7 Prozent der Aktien. Unterm Strich befinden sich 20 Prozent an Daimler in der Hand von zwei chinesischen Großaktionären.
Konjunktur & Politik
- Deutsche Regierungsvertreter erhoffen sich von dem EU-Gipfel am Donnerstag ein deutliches Signal in Richtung Moskau, die Agressionen gegenüber der Ukraine zurückzufahren. Es werde bei dem Treffen eine deutliche Ansage gegenüber dem Kreml geben, die Ukraine nicht anzugreifen und wieder auf einen Dialogkurs zu schwenken, hieß es laut Reuters am Dienstag in Berlin. Derzeit werde mit den USA und Großbritannien auch über mögliche Finanzsanktionen gegen Russland im Fall einer Eskalation gesprochen. Russland müsse erklären, warum es an der ukrainischen Grenze eine so große russische Truppenkonzentration gebe. Die Ukraine stelle für Russland hingegen keine Bedrohung dar.
- Die Unionsfraktion zieht gegen den Nachtragshaushalt der Ampel-Koalition vor das Bundesverfassungsgericht. CDU und CSU wollten das Budget „rechtlich überprüfen“ lassen und Normenkontrollklage einreichen, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt am Dienstag. Das Bundeskabinett hatte am Montag einen 60 mrd. Euro schweren Nachtragshaushalt abgesegnet, mit dem in den kommenden Jahren Zukunftsinvestitionen im Bereich Klimaschutz und Digitalisierung finanziert werden sollen. Diese Mittel sollen aus bisher nicht genutzten Kreditermächtigungen des Bundestags für pandemiebedingte Ausgaben finanziert werden. Die Umwidmung von Teilen dieser Mittel sei nicht verfassungskonform, so die Kritik der Opposition.
- Die US-Erzeugerpreise sind im November in Rekordtempo gestiegen. Die Erzeugerpreise zogen um 9,6 Prozent zum Vorjahresmonat an, wie das Arbeitsministerium am Dienstag mitteilte. Einen stärkeren Zuwachs hat es seit Beginn der Statistik 2010 noch nicht gegeben. Im Oktober hatte die Rate noch bei 8,8 Prozent gelegen. Auch im Monatsvergleich stiegen die Preise stark. Gegenüber Oktober erhöhten sie sich um 0,8 Prozent. Vor allem Energiepreise und Engpässe bei Lieferketten sorgen für anhaltenden Preisdruck.
- Das ifo Institut hat seine Wachstumsprognose für 2022 um 1,4 Prozentpunkte gesenkt und für das Jahr 2023 um 1,4 Prozentpunkte angehoben. „Die anhaltenden Lieferengpässe und die vierte Coronawelle bremsen die deutsche Wirtschaft spürbar aus. Die zunächst erwartete kräftige Erholung für 2022 verschiebt sich weiter nach hinten“, sagt ifo Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Wirtschaftsleistung wird 2021 um 2,5 Prozent zulegen. Im laufenden Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal schrumpfen und am Jahresbeginn 2022 nur stagnieren. „Im Sommerhalbjahr 2022 wird mit dem Abebben der Coronawelle und dem allmählichen Ende der Lieferengpässe eine kräftige Erholung einsetzen“, sagt Wollmershäuser. Die Inflationsrate dürfte zunächst noch einmal zunehmen: von 3,1 Prozent in diesem Jahr auf 3,3 Prozent im kommenden Jahr. Dabei spielen steigende Kosten, die mit den Lieferengpässen einhergehen, eine treibende Rolle und auch die verzögerte Anpassung an die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Erst im Jahr 2023 sollte sich der Anstieg der Verbraucherpreise wieder normalisieren.
- Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Oktober um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg um 1,2 Prozent gerechnet. In den beiden Vormonaten war die Produktion noch jeweils gesunken.
- Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes sind im November in Deutschland 92.295 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt 20 Prozent über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2017 bis 2020 für diesen Monat (+15.612 Fälle). Dies geht aus einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen hervor. In der 48. Kalenderwoche vom 29. November bis 5. Dezember lagen die Zahlen 28 Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre.
- Der Bahntechnik-Hersteller Alstom hatte am vergangenen Freitag erklärt, in mehreren seiner Werke in Deutschland nicht um eine „Anpassung der Positionen in der Fertigung" herumzukommen. Genannt wurde zunächst ein Spanne von 900 bis 1.300 Stellen, die abgebaut werden sollen. Von den Kürzungen betroffen sind unter anderem Görlitz und Bautzen im östlichen Sachsen. Politik und Gewerkschaften fordern nun Zusagen vor allem für die ostdeutschen Standorte. Der Parlamentarier Detlef Müller, einer der neuen stellvertretenden SPD-Fraktionschefs im Bundestag und zuständig für den Wahlkreis Chemnitz, richtete sich am Dienstag an das Management des französischen Konzerns. Er erwarte, dass Alstom auch nach dem Zusammengehen mit dem früheren Konkurrenten Bombardier „einen verantwortungsvollen und verlässlichen Umgang mit den Beschäftigten" an den Tag lege. Nötig sei zudem „ein Bekenntnis zu den Regionen, in denen das Unternehmen vertreten ist".
- Angesichts der Sorgen vor einem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, von der neuen Bundesregierung Unterstützung verlangt. „Die Ukraine benötigt dringend internationale Unterstützung und militärische Hilfe. Die neue Bundesregierung muss verstehen, dass Hilfe für unser Land noch nie so wichtig war. Die Lage ist sehr, sehr ernst", schreibt Klitschko in der "Bild"-Zeitung.
- Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sieht ein erhöhte Rezessionsrisiko für die deutsche Wirtschaft. Das Frühwarnsystem des Instituts weist für den Zeitraum von Dezember bis Ende Februar kommenden Jahres eine Wahrscheinlichkeit für eine Rezession von 45,2 Prozent aus. Im November waren es noch 40,8 Prozent. Der Indikator steht auf „gelbrot“ und prognostiziert eine „erhöhte konjunkturelle Unsicherheit“.
- Neun Monate nach der Parlamentswahl in den Niederlanden haben sich die alten Regierungsparteien auf ein neues Koalitionsabkommen verständigt. Die rechtsliberale VVD von Ministerpräsident Mark Rutte, die linksliberale D66 sowie die christdemokratischen Parteien CDA und ChristenUnie wollen die bisherige Koalition fortsetzen, teilte ein Sprecher mit. Es waren die längsten Koalitionsverhandlungen in der Geschichte des Landes.
- Die neue deutsche Außenministerin Annalena Baerbock will in der Abrüstungspolitik rasch handeln. „Die atomare Abrüstung braucht dringend neue Impulse", sagte sie am Dienstag vor ihrer Abreise zu einer Abrüstungskonferenz in der schwedischen Hauptstadt Stockholm. „Dass Atomwaffen niemals wieder eingesetzt werden dürfen, ist gemeinsame Verantwortung der ganzen internationalen Gemeinschaft", betonte Baerbock. Seit Jahren habe es aber keine Einigung auf neue atomare Abrüstungsschritte mehr gegeben. Im Gegenteil seien mit dem INF-Vertrag und dem Open Skies-Vertrag wichtige Elemente der Rüstungskontrollarchitektur weggebrochen.
- Der britische Arbeitsmarkt bleibt auf Erholungskurs. Im Oktober ist die Beschäftigung gestiegen, während die Arbeitslosigkeit gesunken sei, teilte das Statistikamt ONS am Dienstag mit. Die Arbeitslosenquote betrug im Oktober 4,2 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Im Dreimonatsvergleich fiel die Quote um 0,4 Punkte. Die Beschäftigungsquote stieg in den drei Monaten bis Oktober um 0,2 auf 75,5 Prozent.
- In den USA ist die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus seit Beginn der Pandemie auf mehr als 50 Mio. gestiegen, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht. Fast 800.000 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit dem Virus. Die US-Gesundheitsbehörde CDC schätzt, dass es rund 147 Mio. Infektionen gegeben hat. Auch bei der Zahl der Todesfälle wird eine höhere Dunkelziffer angenommen.
- Weltbank-Präsident David Malpass hat einen Kurswechsel in der internationalen Geldpolitik gefordert. Man müsse künftig kleinere Unternehmen und das Wachstum in den Entwicklungsländern stärker fördern, sagte Malpass dem „Handelsblatt“. Mit Blick auf hohe Inflationsraten weltweit sagte er, die Teuerung treffe vor allem die ärmsten Länder hart. Um eine globale Schuldenkrise zu vermeiden, sprach sich Malpass für einen Zahlungsstopp für die ärmsten Länder aus.
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