IMK: Ärmere Haushalte 2023 besonders stark von Inflation belastet
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BERLIN (Dow Jones) - Alleinlebende mit niedrigen Einkommen waren im Jahr 2023 nach Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) am stärksten durch die Teuerung belastet. Die Inflationsrate für diesen Haushaltstyp betrug demnach im Jahresdurchschnitt 6,3 Prozent. Das sei ein voller Prozentpunkt mehr als bei Singles mit sehr hohen Einkommen, die mit 5,3 Prozent unter allen Haushalten die niedrigste Teuerungsrate zu verzeichnen hatten.
In der ersten Jahreshälfte 2023 seien ärmere Alleinlebende mit deutlich überdurchschnittlichen Inflationsraten konfrontiert gewesen, weshalb sie für das Gesamtjahr spürbar über der allgemeinen Inflationsrate von 5,9 Prozent lägen. 6,0 Prozent beträgt laut IMK die Jahresrate von ärmeren Familien, der zweithöchste Wert im Vergleich verschiedener repräsentativer Haushaltstypen. Ab dem Spätsommer habe sich die soziale Spreizung bei der Teuerung, parallel zur insgesamt sinkenden Inflationsrate, immerhin stark verkleinert.
Zuletzt seien die haushaltsspezifischen Unterschiede gering gewesen: Im Dezember 2023 verzeichneten Alleinlebende mit niedrigen Einkommen laut den Berechnungen eine haushaltsspezifische Inflation von 3,7 Prozent. Das war die höchste Rate, während Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen den im Haushaltsvergleich geringsten Wert von 3,4 Prozent aufwiesen, so der neue IMK Inflationsmonitor. Ärmere Haushalte seien bis in den Spätsommer 2023 hinein besonders stark durch die Inflation belastet gewesen, weil sie einen großen Teil ihres schmalen Budgets für Nahrungsmittel und Haushaltsenergie ausgeben müssen, erklärte das gewerkschaftsnahe Institut.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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