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12:35 Uhr, 12.02.2003

IMCLONE - Ein Fall für das FBI

Quelle : http://www.biotech-experte.de

ImClones Sumpf im Scheinwerferlicht des FBIs - alles über das kriminelle Potenzial des Sam Waksals. Nachdem sich bis vor kurzem lediglich die US-Gesundheitsbehörde FDA, Analysten, institutionelle Investoren sowie Kleinanleger für ImClone (NasdaqNM:IMCL) interessierten, ist das Unternehmen nun auch in das Schweinwerferlicht der Börsenaufsichtsbehörde SEC und des FBIs geraten. Die Kontroversen bezüglich ImClone und seines experimentellen Wirkstoffes Erbitux, einst als neues Wundermittel gegen Darmkrebs geprießen und in kürzlich veröffentlichten Studienergebnissen auf dem ASCO Meeting in Patienten mit Kopf-Halstumoren nicht mehr wirksam als das wirkstofffrei Placebo, werden nun wohl vor Gericht geklärt werden.

Erst am Mittwoch wurde der frühere CEO des Unternehmens Sam Waksal wegen Insiderhandel vom FBI festgenommen, jedoch nach Zahlung einer horenten Kautionssumme, $5 Mio. mussten alleine in bar bezahlt werden, wieder auf freien Fuß gesetzt. Waksal, dem vorgeworfen wird irreführende Informationen bezüglich Wirksamkeit und Zulassungswahrscheinlichkeit von Erbitux verbreitet zu haben, musste bereits vor mehreren Wochen seinen Stuhl bei Imclone räumen. Die SEC geht davon aus, dass Waksal kurstreiberische Massnahmen vollzogen habe, um für sich selbst und nahe Angehörige Profite daraus zu ziehen.

Ein Komitee des Repräsentantenhauses hat nun eine Anhörung angeordnet, in der überprüft werden soll, ob das New Yorker Unternehmen sowohl Investoren als auch Krebspatienten hinsichtlich der Aussichten von Erbitux tatsächlich getäuscht hat und ob Mitarbeiter der FDA Informationen bezüglich des ablehnenden Bescheids vorab an Imclone weitergeleitet haben.

Ob den beiden Waksal Brüdern und Gründern von Imclone tatsächlich Insiderhandel und Verbreitung irreführender Meldungen vorgeworfen werden kann, muss das Gericht entscheiden, Tatsache ist jedoch, dass Harlan Waksal zwei Tage nach dem offiziellen Treffen mit der FDA, also am 6. Dezember 2001, Imclone Aktien im Wert von $50 Millionen verkauft hat.

Die Anhörung soll nun klären, was der Imclone CEO wusste, wann er es wusste und vor allem, ob es Einfluss auf seine Verkaufentscheidung hatte, sagte ein Sprecher des Komitees.

Der Anwalt von Waksal verneinte, dass der Aktienverkauf am besagten 6. Dezember auf Grund von Informationen erfolgte, die seinem Mandanten beim Treffen mit der FDA bekannt wurden. Auch der frühere Imclone CEO Samuel Waksal wurde als Zeuge zur Anhörung vorgeladen, ob Waksal aussagen wird oder sein Recht zur Verweigerung der Aussage, um sich nicht selbst zu belasten, in Anspruch nehmen wird ist noch nicht klar.

Samuel Waksal wurde wegen neun krimineller Vergehen angeklagt, darunter Verschwörung, Wertpapierbetrug und Falschaussage. In einem Zivilprozess wird Waksal zudem von der Börsenaufsicht beschuldigt, den Versuch unternommen zu haben, zwei Tage vor der FDA Ablehnung von Erbitux, Imclone Aktien für $5 Millionen Dollar zu verkaufen. Familienmitglieder sollen nach einem entsprechenden Hinweis von Sam Waksal Aktien im Wert von $10 Millionen verkauft haben.

Eines ist klar, solange Imclones Sumpf nicht restlos trocken gelegt ist, sollte man keinen Pfifferling mehr auf das Unternehmen setzen und sollte sich tatsächlich herausstellen, dass Insiderinformationen den Aktienkurs zum Schaden der vielen Imclone Aktionäre nach unten stürzen ließ, wird mit Sicherheit auch in naher Zukunft kein Blumentopf mehr mit Imclone zu verdienen sein. Dann könnte nur noch der Verkauf an einen seriösen Partner und der Rücktritt von Harlan Waksal das einstmals so aussichtsreiche Unternehmen Imclone retten.

Also lassen sie sich nicht verführen, wenn Analysten bereits wieder zum Einstieg in Imclone blasen, folgen sie lieber meinem Tipp und der lautet, zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt, Finger weg von Imclone !!

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