Im Januar wurden 600.000 Personen zusätzlich arbeitslos!
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Externe Quelle: Nord/LB
Soeben wurden die aktuellen Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt veröffentlicht. Wie zu erwarten war, bestätigen sie, dass sich die Lage weiter verschlimmert hat. Im Berichtsmonat Januar stieg die Arbeitslosenquote noch etwas stärker als befürchtet auf 7,6% an. Bei der Beschäftigtenzahl (Nonfarm Payrolls) war ein erneut massiver Abbau von 598.000 Stellen zu beklagen – der größte monatliche Rückgang seit 1974. Für die beiden Vormonate wurde der Beschäftigungsabbau zudem nach oben revidiert.
Insgesamt sind die Daten nochmals etwas schlechter als die ohnehin bereits pessimistischen Prognosen ausgefallen. Dies gilt sowohl für die Arbeitslosenquote als auch die neugeschaffenen Stellen. Auch die Revisionen des Vormonats betrüben. Der konjunkturelle Einbruch schlägt damit voll auf den Arbeitsmarkt durch. Damit dürfte auch das Vertrauen der Verbraucher und ihre Konsumfreude einen weiteren Knacks erhalten.
Im Vorfeld hatten die zuletzt stark angestiegenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der weniger starke Beschäftigungsabbau gemäß ADP noch konträre Signale geliefert. Dazu stagnierten die Beschäftigungskomponenten der ISM-Umfrage auf niedrigem Niveau. In der Summe war aber nichtsdestotrotz von erschreckenden Zahlen ausgegangen worden, so dass die heutige Bekanntgabe nicht unbedingt als überraschend bezeichnet werden muss.
Während im verarbeitenden Gewerbe der Personalabbau noch einmal an Dynamik zugenommen hat, konnte im Dienstleistungssektor immerhin ein gewisser Rückgang der Abwärtsdynamik konstatiert werden. Insgesamt waren aber mit Ausnahme des Bildungs- und des Regierungsbereich alle Sektoren von teilweise massiven Stellenstreichungen betroffen.
Angesichts der Hiobsmeldungen aus den Unternehmen, die derzeit mit immer weiteren Stellenentlassungen reagieren, kann noch kein Licht am Ende des Tunnels ausgemacht werden. Die zu Wochenbeginn veröffentlichte Stagnation der ISM-Beschäftigungskomponenten auf sehr niedrigem Niveau und der zuletzt nur leicht abgeschwächte Beschäftigungsabbau gemäß ADP sind auch noch nicht richtig Anlass zur Hoffnung. Insofern muss für die kommenden Monate von weiteren negativen Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt ausgegangen werden. Die Arbeitslosenquote wird sich weiter auf die 8%-Marke zu bewegen – und diese auch überschreiten.
Fazit: Im Berichtsmonat Januar zeigt sich kein Aufhellen der Lage auf dem USArbeitsmarkt – was auch so erwartet wurde. Die Arbeitslosenquote zog deutlich auf 7,6% an, fast 600.000 Stellen wurden abgebaut. Es muss damit gerechnet werden, dass sich auch in den nächsten Monaten keine signifikante Besserung abzeichnen wird. Im besten Fall dürfte es im II. Quartal diesen Jahres immerhin zu ersten Anzeichen einer Abschwächung des Abwärtstrends kommen. Dazu ist allerdings ein Erfolg der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen der neuen US-Regierung erforderlich. Zu diesem Thema wird es am kommenden Dienstag Verlautbarungen von Finanzminister Timothy Geithner und Notenbankpräsident Ben Bernanke geben, worauf die Marktteilnehmer gespannt sein werden. Im Zuge der sehr expansiven Geld- und Fiskalpolitik sehen wir derzeit als wahrscheinlichstes Szenario erste Signale einer langsamen Stabilisierung der US-Konjunktur im 2. Halbjahr an, was sich zum Jahresende auch in moderater Weise auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen dürfte. Dazu bedarf es aber auch einer gewissen Priese Hoffnung!
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