Illegaler Insiderhandel bei Apple Computer?

Vorstände bei Apple Computer haben in den vergangenen zwei Jahren zweimal größere Aktienpakete verkauft, bevor Gewinnwarnungen veröffentlicht wurden. Durch jede Warnung wurden die Aktien ins Minus gedrückt.

Während die Verkäufe zufällig vor diesen Ereignissen platziert sein könnten, sagen Analysten, dass zu keinem Zeitpunkt zuvor so große Insiderverkäufe bei Apple zu beobachten waren, wie zu diesen. Große Aktienverkäufe sind auf der anderen Seite bei Technologieunternehmen relativ normal, da die Bezahlung zu einem großen Teil über Aktienoptionen abgewickelt wird.

Analysten erachten die Verkäufe trotzdem als ungewöhnlich, da die Vorstände, die verkauften, in der Vergangenheit nicht aufgefallen waren.

"Diese Verkäufe scheinen sehr genau getimed zu sein," erklärt Lon Gerber, Direktor von Insider Research bei Thomson Financial.

"Es ist immer ein wenig verdächtig," wenn Insider Aktien vor einer Warnung verkaufen, sagt Martin Friedman, Research Direktor bei Friedman, Billings, Ramsey & Co.

"Ich kann Ihnen versichern, dass kein Vorstand im Vorwissen auf eine Warnung Aktien verkauft hat," erklärt Fred Anderson, Finanzvorstand bei Apple.

Aber gerade Anderson war es, der Aktien vor der Gewinnwarnung im Juni verkaufte. Zwischen dem 22. April und dem 31. Mai wurden insgesamt 1.9 Millionen Aktien im Gesamtwert von 49 Millionen Dollar verkauft. Beteiligt waren Anderson und fünf weitere Vorstände. Die Aktien notierten zu diesem Zeitpunkt bei durchschnittlich 24 Dollar. Nach der Gewinnwarnung am 18. Juni fielen die Papiere auf 17 Dollar.

Im August 2000 verkauften vier Vorstände insgesamt 370,000 Aktien im Wert von 21 Millionen Dollar. Einen Monat später warnte Apple davor, die Schätzungen um 10 Prozent zu verfehlen.