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08:39 Uhr, 10.04.2024

IfW: Staatliche Subventionen in China allgegenwärtig

BERLIN (Dow Jones) - Staatliche Subventionen sind einer Studie des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zufolge in China allgegenwärtig und gehen besonders in grüne Technologien. Mehr als 99 Prozent der börsennotierten Unternehmen erhielten demnach 2022 direkte staatliche Subventionen. Einer der größten Profiteure ist laut IfW der chinesische Hersteller von Elektroautos, BYD. Dies spiegele die stark expandierenden Technologie- und Produktionskapazitäten von BYD und die steigende Wettbewerbsfähigkeit wider. Das IfW rät der EU, im Zuge des jüngst eingeleiteten Antisubventionsverfahrens gegen Importe von Elektrofahrzeugen aus China mit der Regierung in Peking in Verhandlungen einzutreten, um sie zur Abschaffung von Subventionen zu bewegen, die für die EU besonders schädlich sind.

"China setzt seine Subventionen oftmals auch sehr gezielt ein, um damit Schlüsseltechnologien zur Marktreife zu bringen", heißt es in der IfW-Studie.

Peking subventioniere besonders die Bereiche grüne Technologien wie Elektromobilität oder Windkraft. Unterschiedliche Schätzungen kämen je nach Umfang der berücksichtigten Subventionen gesamtwirtschaftlich auf das Drei- bis Neunfache dessen, was andere OECD-Länder wie die USA oder Deutschland für Unternehmenssubventionen ausgeben, so das Institut.

"Zwar ist die europäische Industrie gegen die Konkurrenz aus China preislich oftmals nicht mehr konkurrenzfähig. Ohne Chinas subventionierte Technik würden aber auch Produkte teurer und knapper, die Deutschland für die grüne Transformation benötigt", sagte Dirk Dohse, Forschungsdirektor am IfW Kiel und Mitautor der Studie.

    Sehr schnelle Expansion in grünen Technologiebereichen 

In Kombination mit anderen Unterstützungsmaßnahmen, etwa dem bevorzugten Zugang zu kritischen Rohstoffen, einem teils gegenüber ausländischen Investoren erzwungenen Technologietransfer und der Vorzugsbehandlung in öffentlichen Vergabe- und Verwaltungsverfahren, hätten chinesischen Unternehmen in vielen grünen Technologiebereichen sehr schnell expandieren, den chinesischen Markt dominieren und zunehmend in EU-Märkte vordringen können.

Laut IfW ist China so in den vergangenen Jahren bereits zum weltweit führenden Produzenten von Photovoltaikanlagen und Batteriezellen geworden. Diese Führungsrolle strebe das Land offensichtlich auch im Bereich anderer grüner Technologieprodukte wie Elektrofahrzeugen und Windturbinen an.

Besonders hohe Subventionen erhalte derzeit der Hersteller von Elektroautos BYD. So beliefen sich die direkten Subventionen im Jahr 2020 noch auf umgerechnet rund 220 Millionen Euro - im Jahr 2022 waren den Berechnungen von IfW zufolge hingegen schon 2,1 Milliarden Euro. Bezogen auf den Umsatz entspricht dies einem Anstieg der direkten Subventionen von 1,1 Prozent im Jahr 2020 auf 3,5 Prozent im Jahr 2022, so IfW.

"BYD erhält außerdem weit mehr Kaufprämien für Elektroautos in China als alle anderen inländischen Hersteller wie etwa GAC oder auch die vor Ort produzierenden ausländischen Firmen wie Tesla oder die Joint-Ventures von VW", so die Studie.

Auch im Bereich Windkraftanlagen profitieren führende chinesische Anbieter wie etwa die Firmen Goldwing und Mingyang stark von Regierungssubventionen.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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