IfW: Kölner Innenstadt doppelt so teuer wie Außenbezirke
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in deutschen Städten variieren nach Angaben des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zwischen den jeweiligen Vierteln erheblich. Teuer sind vor allem die Innenstädte, wo der Quadratmeterpreis gegenüber Randlagen oder unbeliebten Vierteln doppelt so hoch sein kann. Im Umkehrschluss bedeuten die großen Preisspannen, dass praktisch alle deutschen Großstädte nach wie vor verhältnismäßig günstige Lagen für Käufer bereithalten. Ausnahme ist München, wo das günstigste Viertel teurer ist als das teuerste Viertel aller anderen Großstädte, zeigt die jüngste Auswertung des German Real Estate Index (Greix) zu Immobilienpreisen auf Stadtteilebene im Jahr 2023.
Besonders groß sind die Preisunterschiede demnach für Eigentumswohnungen zwischen dem teuersten und dem günstigsten Stadtbezirk in Köln (Köln-Innenstadt vs. Köln-Porz) und Hamburg (Hamburg-Nord vs. Hamburg-Harburg). Käufer bezahlten in den beiden Städten 2023 im innerstädtischen Vergleich fast den doppelten Quadratmeterpreis für das beliebtere Viertel, in Köln beispielsweise ca. 5.600 Euro pro Quadratmeter in der Innenstadt und ca. 2.800 Euro in Porz. Ähnlich hoch war der Preisaufschlag mit 90 Prozent in Berlin (Berlin-Mitte vs. Berlin-West). Am dichtesten beisammen sind die Preise in Stuttgart, aber auch hier ist laut IfW ein spürbarer Abstand vorhanden. Der Quadratmeter kostete 2023 im teuersten Stadtviertel gut 35 Prozent mehr als im günstigsten (Stuttgart-Mitte-Nord 5.200 Euro vs. Stuttgart-Neckar-Ost 3.800 Euro).
"Die Wohnsituation in den deutschen Städten bleibt angespannt, auch wenn die Preise gegenüber 2022 im Schnitt um fast 10 Prozent nachgegeben haben. Für Normalverdiener sind Eigentumswohnungen in zentralen, gut angebundenen Lagen kaum noch erschwinglich", sagte Jonas Zdrzalek, Kiel Institute Researcher und Projektleiter für den Greix. "Das ist insbesondere ein Problem, wenn Fachkräfte aus In- und Ausland zum Umzug bewegt werden sollen. Stadtplaner könnten durch eine bessere Anbindung der weniger beliebten und teilweise noch bezahlbaren Randbezirke Abhilfe schaffen." Der innerstädtische Vergleich zeige auch, dass praktisch alle Städte verhältnismäßig günstige Ausweichmöglichkeiten zu den teuren, meist zentralen Lagen für Kaufinteressenten böten.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/cbr
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