Ifo rauf, Euro runter!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Der Euro eröffnet heute bei 1.5760 und damit einen guten Cent über dem gestrigen Niveau. Die Handelsrange wurde damit verlassen und wir drehen im Bias auf positiv. EURJPY hält sich ebenfalls stabil bei 162,50. Kritisches Niveau ist die 163,00/20, die bei einem Bruch eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation vollenden würde.
Für den gestringen Anstieg war der deutlich besser als erwartet veröffentlichte Ifo-Index der Katalysator.
Da sowohl beim Euro als auch beim Yen die Chance auf eine Bullenfalle besteht, dreht sich das Bias auf Neutral bei einem Unterschreiten der 1,5660/40er Zone.
• Noch ein kurzes Wort zum Ifo-Index: Das Klima im Bausektor ist seit Monaten frostig, obwohl ja gerade dieser Bereich einen stattlichen Beitrag zum BIP-Wachstum geleistet. Sicher kann das milde Wetter für diesen „Ausrutscher“ herhalten, dennoch darf die Frage gestellt werden, ob wirklich alles so schlecht ist, wie es dem Geschäftsklima nach scheint. Die gleiche Frage sollte beim Service-Bereich gestellt werden: Die Erwartung sind seit Monaten auf niedrigem Niveau, die Realität (inklusive zeitlichem Versatz) liegt jedoch regelmäßig deutlich darüber.
• Die FED hat gestern ihr Protokoll der vergangenen Sitzung veröffentlicht und folgt brav der Marketing-Strategie: 2 Stückchen Zucker, einen Tritt in den Hintern: Denn diesmal gab es wieder etwas Realität mit deutlich zurückgenommen Wachstumserwartungen, höherer Arbeitslosigkeit, weiter steigenden Energiepreisen und der Aussicht auf nicht weiter fallende Zinsen. Ein klein wenig Entsetzen war zumindest am Aktienmarkt zu erkennen, aber da darf man sich nicht wundern, da jede Ticker-Meldung einzeln verarbeitet wird, anstatt sie im gesamten Kontext zu betrachten.
• Der letzte Abschnitt gilt dem Ölpreis: Da die Informationsverarbeitung auf hier zeilenweise erfolgt, lässt sich der gestrige Anstieg wegen gesunkener Lagerbestände erklären. Per Saldo haben die Lagerbestände allerdings wieder Niveaus erreicht, die seit 2005 im Rahmen des Üblichen liegen. Weiterhin sollte nicht vergessen werden, dass ca. 20 bis 30 USD im Ölpreis nicht Nachfrage induziert sind, sondern andere Ursachen haben, z.B. Öl-Dollar Hedge und der Trend „in Rohstoffe zu investieren“.
Nach dem Überwinden der 1,5780 hat er Bias auf positiv gedreht. Geändert wird diese Einschätzung bei Unterschreiten der 1,5660/40.
Für heute scheint ein Test der 1,58 möglich, nach unten gibt es gute intraday-Unterstützung bei 1,5750.
Viel Erfolg!
Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.