Ifo-Konjunkturchef: Ab Sommer drohen Massenentlassungen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Berlin (BoerseGo.de) - Ab dem Sommer könnte es wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise offenbar zu Massenentlassungen und einem drastischen Anstieg der Arbeitslosigkeit kommen. Das befürchtet Kai Carstensen, Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts. "Die Zahl der Arbeitslosen könnte im Jahresverlauf um bis zu 700 000 steigen", sagte Carstensen zu "Bild.de". "Jetzt setzen viele Firmen noch auf Kurzarbeit. Wir rechnen aber ab Sommer mit einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit."
Ende 2008 hatte das Ifo-Institut noch ein Plus von 500 000 vorausgesagt. Auch andere Experten warnen: Im Jahresverlauf könnte die Kurzarbeit von Entlassungen abgelöst werden, vermutet auch Gustav Horn, Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts IMK gegenüber "Euro am Sonntag".
Im Januar 2009 hatte sich die Arbeitslosigkeit gegenüber Dezember 2008 um 387.000 auf 3.489.000 erhöht. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,9 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent. Zu Jahresbeginn ist eine beträchtliche Zunahme der Arbeitslosigkeit allein schon aus jahreszeitlichen Gründen üblich. Der aktuelle Anstieg war aber deutlich stärker als in den vergangenen beiden Jahren, so die Bundesagentur für Arbeit. Im aktuellen Anstieg der Arbeitslosigkeit zeige sich sowohl die relativ kalte Witterung als auch der wirtschaftliche Abschwung. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im Januar noch 170.000 weniger Arbeitslose gezählt. Dieser Rückgang erklärt sich noch mit den saisonbereinigten Abnahmen der Arbeitslosigkeit, die bis zum Oktober 2008 reichten. Das saisonbereinigungsverfahren errechnete für Januar erneut eine Zunahme der Arbeitslosigkeit, und zwar um 56.000.
"Der konjunkturelle Abschwung erreicht nun auch den Arbeitsmarkt. Die drei wichtigsten Indikatoren des Arbeitsmarktes entwickelten sich negativ: Die Arbeitslosigkeit stieg, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm erstmals ab und die Arbeitskräftenachfrage sinkt mittlerweile kräftig", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise anlässlich der Vorstellung der letzten Arbeitslosenstatistik.
Am kommenden Donnerstag werden die Arbeitslosenzahlen für den Februar veröffentlicht.
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.