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09:36 Uhr, 11.04.2024

Ifo-Institut: Weniger deutsche Unternehmen von China abhängig

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Weniger Unternehmen in Deutschland geben laut einer Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung an, abhängig von Vorprodukten aus China zu sein. Demnach seien derzeit 37 Prozent aller Industrieunternehmen in Deutschland auf wichtige Vorprodukte aus China angewiesen, teilte das Institut mit. Im Februar 2022, unmittelbar vor Beginn des Krieges in der Ukraine, seien es noch 46 Prozent gewesen. "Gleichzeitig sehen wir, dass weniger Unternehmen ihre Importe aus China zukünftig verringern wollen", sagte Ifo-Außenwirtschaftsexpertin Lisandra Flach. Vor zwei Jahren habe dies noch fast jedes zweite Industrieunternehmen geplant. In der aktuellen Umfrage sei dieser Anteil auf 38 Prozent gesunken.

Besonders häufig gaben demnach Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten (65 Prozent), elektrischen Ausrüstungen (60 Prozent) und Unternehmen der Autoindustrie (59 Prozent) an, auf wichtige Vorprodukte aus China angewiesen zu sein. "Im Vergleich zur Umfrage von 2022 ist in fast allen Industriebranchen der Anteil der Unternehmen zurückgegangen, die wichtige Vorprodukte aus China beziehen", sagte Studien-Koautor Andreas Baur. Besonders stark sei der Rückgang bei den Möbelherstellern mit 29 Prozentpunkten und in der Automobilindustrie mit 17 Punkten ausgefallen. Einzige Ausnahme bilde die Chemieindustrie. Hier hätten 46 Prozent aller Unternehmen angegeben, auf Vorleistungen aus China angewiesen zu sein - im Vergleich zu 2022 ein Anstieg um 5 Prozentpunkte.

Der allgemeine Rückgang lasse sich vor allem darauf zurückführen, dass weniger Unternehmen auf Vorleistungen von chinesischen Herstellern angewiesen sind. "Der Anteil der Firmen, die Vorprodukte von eigenen Produktionsstätten in China beziehen, hat sich dagegen praktisch nicht verändert", sagte Baur. Deutsche Unternehmen, die selbst in China produzierten, planten zudem deutlich seltener, ihre Importe aus China (31 Prozent) zu verringern im Vergleich zu Unternehmen ohne eigene Produktionsstandorte in China (41 Prozent). Gründe, weniger aus China zu importieren, seien für die Unternehmen grundsätzlich Diversifizierungsbestrebungen und wachsende politische Unsicherheit.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/kla

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