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12:09 Uhr, 07.03.2024

Ifo-Institut: Unternehmen reduzieren Investitionen wegen höherer Zinsen

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die Unternehmen in Deutschland haben ihre ursprünglich geplanten Investitionen aufgrund der höheren Zinsen in den letzten anderthalb Jahren um durchschnittlich 8,4 Prozent reduziert. Dies geht aus den Ifo-Konjunkturumfragen vom Dezember 2023 hervor, die nun laut Mitteilung des Instituts veröffentlicht wurden. "Unternehmen investieren wegen höherer Zinsen deutlich weniger in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Auch Investitionen in Forschung und Entwicklung sind betroffen", sagte Ifo-Forscher Manuel Menkhoff.

"Obwohl die Gesamtheit aller befragten Unternehmen im Durchschnitt 8,4 Prozent weniger investiert, zeigt sich aber auch, dass 80 Prozent der Unternehmen ihre Investitionspläne bisher überhaupt nicht angepasst haben", erklärte Ifo-Forscherin Lea Best. Heruntergebrochen auf die 20 Prozent der Unternehmen, die ihre Investitionspläne verändert hätten, betrage der Rückgang der Investitionen daher sogar über 41 Prozent.

Unterschiede zeigen sich dabei laut den Angaben je nach Branchen. Besonders im Bau verzichteten Unternehmen wegen höherer Zinsen auf Investitionen. Hier habe der Rückgang im Durchschnitt knapp 10 Prozent betragen. Auch im Handel investierten die befragten Unternehmen mit 9,3 Prozent überdurchschnittlich weniger. Im verarbeitenden Gewerbe werde durchschnittlich 8,2 Prozent weniger investiert. Bei den Dienstleistern betrage der Rückgang 7,4 Prozent.

Auch bei der Unternehmensgröße zeigten sich Unterschiede: Kleine Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten investierten demnach um 9,9 Prozent weniger wegen höherer Zinsen, während große Unternehmen mit mindestens 250 Beschäftigten ihre Investitionen lediglich um 5 Prozent reduziert hätten. Werde weniger investiert, beeinträchtige das sowohl Wachstumsmöglichkeiten als auch klimapolitische Vorhaben. "Gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen können dazu beitragen, die langfristigen negativen Effekte der erhöhten Zinsen abzuschwächen", sagte Ifo-Forschungsdirektor Benjamin Born.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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